Autoimmunerkrankungen erfolgreich behandeln. Susan Blum
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Autoimmunerkrankungen erfolgreich behandeln - Susan Blum страница 10

Название: Autoimmunerkrankungen erfolgreich behandeln

Автор: Susan Blum

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Медицина

Серия:

isbn: 9783954843183

isbn:

СКАЧАТЬ chronischen Krankheiten. Dennoch wird ihnen noch nicht die Aufmerksamkeit geschenkt, die ihnen zustehen würde. Ich glaube, dass sie deshalb als unterschiedliche Erkrankungen gelten. Der Endokrinologe bekommt die Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis und Morbus Basedow zu Gesicht, der Rheumatologe diejenigen mit rheumatoider Arthritis und Lupus erythematodes, der Gastroenterologe die an Zöliakie Erkrankten und der Neurologe die MS-Patienten. Meiner Meinung nach verlangsamt sich dadurch auch der Fortschritt auf dem Gebiet der Ursachenforschung, infolgedessen gibt es keinen einheitlichen Therapieansatz und die Entwicklung von geeigneteren Methoden zur Behandlung der Ursachen kommt nicht voran.

      Ein weiteres Problem ist, dass sich die meisten schulmedizinischen Behandlungen auf die medikamentöse Beherrschung der Symptome durch Blockade der Immunreaktion des Körpers konzentrieren. Das ist nicht immer erfolgreich und geht oft mit schwerwiegenden Nebenwirkungen einher. So können zum Beispiel Steroide wie Prednison zu Schlafstörungen, Gewichtszunahme, erhöhtem Blutdruck, Muskelschmerzen und Depressionen führen. Auch andere Medikamente werden zur Deaktivierung des Immunsystems eingesetzt und können sich noch schwerer auf den Verdauungstrakt auswirken und zum Beispiel Übelkeit und Erbrechen verursachen, aber auch Fieber, Muskelschmerzen, Anämie (Blutarmut) und immer wiederkehrende Infektionen verursachen. Schäden an Leber, Lunge und Nieren können ebenfalls vorkommen. Da einige dieser Arzneimittel noch bis zu zwei Jahre nach ihrem Absetzen in Ihrem Körper verbleiben können, stellen sie ein Gefahrenpotenzial dar, wenn Sie in diesem Zeitraum schwanger werden. Dies ist ein ernsthaftes Problem, da in 75 Prozent der Fälle Frauen von Autoimmunerkrankungen betroffen werden. Diese Tatsache hat viele Forscher dazu bewogen, sich mit der Rolle der Geschlechtshormone bei der Entwicklung von Autoimmunerkrankungen zu beschäftigen. Darüber wird noch ausführlich zu sprechen sein, wenn wir uns mit Stress und den Stresshormonen, der Entgiftung, dem Östrogenstoffwechsel in der Leber sowie mit dem Lupus erythematodes im letzten Kapitel beschäftigen.

      Doch das größte Problem dieser Medikamente ist, dass sie nur die Symptome Ihrer Autoimmunerkrankung, nicht aber ihre Ursache behandeln. Die moderne Medizin bietet keine Erklärung dafür, warum Ihr Immunsystem nicht ordnungsgemäß arbeitet, und wenn Sie das nicht herausfinden, dann bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als sich mit den Symptomen zu arrangieren, anstatt die Krankheit vollständig auszuheilen.

      Hat ein Schulmediziner den Verdacht auf eine Autoimmunerkrankung, veranlasst er als Erstes einen Test auf antinukleäre, das heißt, gegen den Zellkern gerichtete Antikörper (ANA). Mit diesem Test wird nicht nach einer bestimmten Autoimmunerkrankung gesucht, er ist vielmehr ein allgemeiner Suchtest auf systemische Autoimmunerkrankungen wie Lupus erythematodes. Ihr Arzt könnte natürlich auch Tests auf verschiedene organspezifische Krankheiten wie Hashimoto oder Morbus Basedow machen lassen. Wie schon erwähnt, zielen die Antikörper in einem gesunden Immunsystem auf fremde Eindringlinge ab, die Infektionen und Krankheiten verursachen können, und greifen sie an. Entwickelt sich ein autoimmuner Zustand, richten sich die Antikörper gegen das eigene Gewebe und oft zeigen sich in den Labortests die antinukleären Antikörper als Erste. Ist der ANA-Test positiv, folgen spezifische Tests auf Lupus erythematodes, rheumatoide Arthritis, Sjögren-Syndrom, Sklerodermie, Mischkollagenose, Polymyositis (systemische entzündliche Erkrankung der Skelettmuskeln) oder Dermatomyositis (idiopathische Muskelerkrankung bzw. -entzündung mit Hautbeteiligung, idiopathisch bedeutet, dass keine klare Ursache erkennbar ist; Anm. d. Übers.). Fallen alle diese Tests negativ aus und lediglich Ihr ANA-Test ist positiv, wird die Diagnose Autoimmunerkrankung nicht gestellt. Zumindest noch nicht. Der schulmedizinische Ansatz ist hier, zu beobachten und zu warten, ob die Symptome schlechter werden und ein Test schließlich positiv ausfällt. Dies geschieht alles in der Erwartung, dass Sie eines Tages eine der spezifischen Erkrankungen entwickeln werden.

      Dieses Beobachten, Abwarten und Nichtstun verstößt gegen alle Prinzipien sowohl der Präventivmedizin als auch der funktionellen Medizin, denn es gibt so vieles, was man tun kann, damit sich Autoimmunerkrankungen nicht voll ausprägen. Es zeigt sich, dass ein ANA-Test schon jahrelang positiv sein kann, bevor man eine dieser Erkrankungen entwickelt oder irgendwelche Symptome hat. Beispielsweise können Sie über viele Jahre hinweg Antikörper gegen die Schilddrüse haben, bevor Sie feststellen, dass es sich um ein Problem mit Ihrer Schilddrüsenfunktion handelt. Sie können viele Jahre eine Immunreaktion gegen Gluten haben, bevor Sie Anzeichen einer Zöliakie zeigen, wie beispielsweise eine Schädigung des Dünndarms. Mein Ziel und das der Präventiv- und der funktionellen Medizin ist es, die Antikörper früh abzufangen, herauszufinden, warum das Immunsystem nicht richtig funktioniert, und es dann in Ordnung zu bringen. So können wir die Aktivität der T-Killerzellen und der Antikörper herunterfahren und sie daran hindern, Gewebeschäden anzurichten und sich zu einem ausgeprägten Krankheitsbild zu entwickeln.

      Sie wissen jetzt, dass Antikörper und T-Killerzellen wichtig sind im Einsatz gegen schädliche Bakterien, Viren oder Krebszellen. Sie sollen aber nicht unser eigenes, gesundes Gewebe angreifen, denn dadurch wird eine Kaskade von Schäden, Entzündungen und schließlich Funktionseinschränkungen in Gang gesetzt. Bei Menschen mit einer rheumatoiden Arthritis zum Beispiel können die Antikörper, die sich in den Gelenken ablagern, zu Deformationen in diesen Gelenken führen sowie Schmerzen und Funktionsstörungen verursachen. Beim Lupus erythematodes können die Antikörper die Endothelzellen, die die Blutgefäße auskleiden, angreifen und an diesen Stellen eine Störung der Blutzufuhr zu den Organen verursachen. (So kommt es bei Menschen mit einem Lupus erythematodes oft zu Nierenschäden.) Daher ist es von entscheidender Bedeutung, die Antikörper schon früh zu finden, bevor es Schäden in den Gelenken, den Blutgefäßen oder anderswo im Körper gibt. Es gibt Nachweise aus der Forschung, dass dies möglich ist, und ich weiß es ganz sicher, denn darin besteht mein Praxisalltag – und so habe ich mich selbst geheilt. Dieses Buch zeigt Ihnen wie.

      Es gibt Hoffnung

      Mit diesem Buch habe ich mir zum Ziel gesetzt, Ihnen eine Botschaft der Hoffnung zu bringen. Sie brauchen nicht dazusitzen und darauf zu warten, bis Sie eine Krankheit bekommen, die man verhindern kann. Und ebenso wenig brauchen Sie zu beobachten, wie sich Ihre Krankheit verschlechtert, und zu denken, dass man nichts dagegen tun kann. Auch wenn Ihre Diagnose bereits feststeht, ist es noch nicht zu spät. Es gibt sie, die Alternativen jenseits der lebenslangen verschreibungspflichtigen Medikamente. Und es ist mein Ziel, Ihnen zu helfen, dass Sie das erkennen. Mithilfe dieses Buches können Sie sich wieder gesund fühlen (Sie haben richtig gelesen, gesund!), und Ihre Krankheit kommt zum Stillstand.

      Lassen Sie mich zuerst eines klarstellen. Ich bin nicht gegen Medikamente. Wenn Ihre Erkrankung wieder aufflackert, Ihre Symptome also schlechter werden, die Schmerzen zunehmen und Sie sich krank fühlen, können die schulmedizinischen Arzneimittel sehr hilfreich und notwendig sein. Ist die Krise aber überwunden, sollten Sie sich wieder auf die Ursache der Fehlsteuerung Ihres Immunsystems kümmern und dafür sorgen, dass es in Ordnung kommt. Die funktionelle Medizin ist keine Alternativbehandlung. Ich bin Ärztin, ich arbeite mit Schulmedizinern zusammen und behandle Patienten, auch wenn sie Medikamente einnehmen. Ich arbeite daran, das Fundament ihres Immunsystems in Ordnung zu bringen, sodass alle Symptome und Antikörper verschwinden. Wenn sie soweit sind, entscheiden ihr Arzt und ich gemeinsam, wie wir ihre Medikamente am besten ausschleichen können.

      In diesem Buch stelle ich Ihnen meine vier Behandlungsprogramme zur Verfügung. Auch wenn Sie Arzneimittel für Ihre Autoimmunerkrankung einnehmen, können Sie diese Programme trotzdem umsetzen. Wenn Sie Bedenken haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber. Denken Sie immer daran, dass viele Vorschläge und Behandlungen in einer Veränderung der Lebensweise bestehen und nichts von Ihnen verlangt wird, was Ihnen oder Ihrem Arzt unangenehm sein könnte. Aber wenn Ihr Arzt mit einigen Dingen, die ich vorschlage, nicht vertraut ist, dann heißt das noch lange nicht, dass sie gefährlich sind und Ihnen schaden. Es heißt lediglich, dass er die Studien nicht gelesen und sich mit diesem Ansatz nicht beschäftigt hat. Lassen Sie sich dadurch nicht entmutigen. Ich habe festgestellt, dass in meiner Umgebung viele Ärzte, die der funktionellen Medizin einmal skeptisch gegenüberstanden, mir nun bereitwillig Patienten schicken und mit mir zusammenarbeiten. Warum ist das so? Weil sie sehen, dass diese Methode große Vorzüge bei sehr geringem СКАЧАТЬ