Sechs utopische Thriller. Conrad Shepherd
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Название: Sechs utopische Thriller

Автор: Conrad Shepherd

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Научная фантастика

Серия:

isbn: 9783745202267

isbn:

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      Als wahrer Held erweist

      sich der, der sein Leben

      für andere riskiert,

      obwohl er weiß,

      dass niemals jemand dies

      erfahren wird!

      VIZEADMIRAL SLADE »TEX« GEKKO

      1. Kapitel

      Brett Foss kam wieder zu sich. Er wollte sich zur Seite drehen und stellte fest, dass ihn etwas daran hinderte; ein Kraftfeld vermutlich. Seine tastenden Fingerspitzen fühlten kühle Glätte. Er lag rücklings auf einer offensichtlich metallenen Unterlage, deren Kälte durch die Haut bis in seine Knochen kroch. Keine sehr bequeme Lage, in der er sich befand.

      Um ihn war Dunkelheit.

      »Hallo!«, sagte er. »Ist da jemand?« Seine Stimme klang fremd, unvertraut und hallend, als würde sie von glatten Wänden zurückgeworfen.

      Antwort bekam er keine.

      Ein merkwürdiger Geruch herrschte vor.

      Irgendwie süßlich und gleichzeitig aseptisch.

      Es schien ein leerer Raum zu sein, in dem er sich befand.

      Erfüllt vom Geruch des Todes...

      Ohne sein Zutun bohrte sich die scharfe Erinnerung an einen länger zurückliegenden Besuch in der Pathologie des MILCOM- Hospitals von New Washington in sein Gedächtnis. Im dortigen Leichenschauhaus hatte es genauso gerochen.

      ... der Geruch des Todes!

      Merkwürdigerweise empfand er keine Furcht.

      Noch nicht.

      Auch keinen Schmerz.

      Aber vielleicht war er schon tot?

      Nein. Unsinn. Er wusste, dass er Foss war. Brett Foss. Und dass er lebte. Und dass er auch noch eine ganze Weile am Leben bleiben wollte.

      Eine Weile versuchte er, sich von den Fesseln zu befreien, bis er die Nutzlosigkeit seines Tuns einsah.

      Er lockerte die Muskeln und wartete ab, bis er wieder klar denken konnte, was mühsam genug war. Währenddessen versuchte er, sich zu erinnern. Der letzte klare Augenblick war vor der Tür seines Hotels gewesen. Er war gerade von einem Treffen mit seinem Kontaktmann zurückgekommen, als der Schlag... Nein. Es war kein Schlag gewesen, der ihn außer Gefecht gesetzt hatte, sondern etwas Spitzes. Scharfes. Bissiges. Eine Nadel. Die Wirkung der Droge, die irgendwer ihm mit einer Hochdruckwaffe unter die Haut geschossen hatte, glich einem blendenden Blitz, der seine Synapsen überlud und sein Bewusstsein über die Kante in einen rabenschwarzen Abgrund fegte.

      Zwischen dieser Bewusstlosigkeit und dem Erwachen hatte er einen Traum gehabt, über dessen Inhalt er jedoch nur noch sehr unklare Vorstellungen hatte. Irgendjemand stellte immer wieder hartnäckige Fragen, wollte Antworten, die ihm Brett nicht geben konnte.

      Oder etwa doch?

      Er fror plötzlich.

      Mechanisch begann er mit Atemübungen, um seinen Kreislauf zu stabilisieren und von den Nachwirkungen der Droge zu befreien.

      Wie spät es wohl war?

      Wie lange war er bewusstlos gewesen?

      Ob der Kurier schon unterwegs war?

      In seiner augenblicklichen Situation musste er wohl oder übel die Beantwortung dieser Fragen vorerst zurückstellen.

      Wie lange er so dalag, konnte er nicht sagen.

      Vielleicht fünf Minuten.

      Vielleicht eine halbe Stunde.

      Nichts passierte.

      Plötzlich funkelte Licht auf; es blendete ihn sekundenlang. Als sich seine Augen an das Licht gewöhnt hatten und der grelle Schein schwächer wurde, hörte er Leute eintreten.

      Er blinzelte.

      Dann sah er einen Mann, der sympathisch wirkte.

      Auf den ersten, flüchtigen Blick.

      Schmales Gesicht, in die Stirn frisiertes schwarzes Haar. Schlank und groß. Die Haut über den Backenknochen hatte einen leicht gelblichen Schimmer.

      Der Mann trat an Brett heran und betrachtete ihn. Seine Augen waren kalt und ausdruckslos wie Glas.

      Brett hatte selten in leblosere Augen gesehen.

      »Hat es Sinn, gegen diese Art der Behandlung zu protestieren?«, murrte er, da ihm das Schweigen auf die Nerven ging. In den achtundvierzig Jahren seines Lebens war er schon in vielen scheinbar ausweglosen Situationen gewesen. Zum ersten Mal jedoch hatte er ein äußerst merkwürdiges Gefühl. Es handelte sich um eine Unsicherheit höchsten Grades, die sich bei jedem etwas weniger disziplinierten Mann als Angst ausgewirkt hätte; ihm verursachte sie nur Unbehagen.

      »Ich fürchte nein«, sagte der schwarzgekleidete Unbekannte.

      »Warum bin ich hier?«, fragte Brett Foss.

      »Darüber würde ich mir keine Gedanken machen«, kam die Erwiderung. Der Schwarzgekleidete machte sich unter dem Tisch zu schaffen.

      Brett spürte, wie die Fesseln von ihm abfielen.

      Im gleichen Moment warf er sich vom Tisch und stürzte zu Boden, rollte sich zur Wand und stand auf.

      Spöttisches Lachen aus zwei Kehlen gleichzeitig.

      Brett Foss begann zu ahnen, dass er sterben würde, dass sich hier und heute sein Schicksal erfüllte, als er den zweiten Mann zu Gesicht bekam.

      Dieser war an der Tür stehen geblieben. Nun schloss er sie nachdrücklich und kam in die Mitte des Raumes. Er war groß, mindestens zwei Meter, und unglaublich massig. Seine Schulterbreite betrug knapp einen Meter. Muskulöse Arme ragten aus einer ärmellosen, hochgeschlossenen schwarzen Weste militärischen Zuschnitts mit aufgesetzten Taschen. Er trug schwarze Hosen, die in Kampfstiefeln endeten. Der Riese hatte ein breites, flaches Gesicht, das auf eine Mischung von slawischem und asiatischem Blut schließen ließ. Und eine Tätowierung über der linken Augenbraue, СКАЧАТЬ