Philosophie - Eine präzise first-principle Herleitung philosophischer Fundamente.. Thomas Weinreich
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Philosophie - Eine präzise first-principle Herleitung philosophischer Fundamente. - Thomas Weinreich страница 8

СКАЧАТЬ Encyclopedia of Philosophy: Representational Theories of Consciousness) haben wie so viele ontologische Theorien nicht verstanden, dass die Welt aus sehr einfachen Bestandteilen besteht: Wir erleben nur unsere eigenen BIe, können diese als schwächere Version aus der Erinnerung reflektieren, und könnten in Gedanken so neue Vorstellungen konstruieren, von denen wir manche nach selbst festgelegten Regeln als WIe annehmen. BIe repräsentieren nicht grundsätzlich etwas. Wir sind es, die bestimmte BIe zu Repräsentationen erklären und ihnen einen anderen W/BI zuordnen. Da bestimmte andere BIe, wie die Farben, immer bestimmten WIen bzw. Reizen zugeordnet werden, kann man dies Repräsentation nennen. Das Gefühl von Kälte würde die Eigenschaft der Kälte eines WIes, wie einen Teil des eigenen Körpers, repräsentieren. Bei vielen BIe wie Gefühlen der Fröhlichkeit lässt sich jedoch keine Ursache zuordnen, die repräsentiert werden soll. Viel eher soll so ein Gefühl etwas bezwecken. So führt ein Glücksempfinden dazu, dass das Gehirn (bzw. wir als unser Bewusstsein) sich die Ursache dieses Glücksempfinden merkt, damit zukünftig Maßnahmen ergriffen werden um die Ursache wieder zu realisieren, sodass andere positive Effekte der Ursache (für unseren Körper) wieder eintreten. Hier könnte jedoch das Glücksgefühl repräsentieren, dass dem Körper etwas Gutes widerfahren ist. In all diesen Fällen sind Repräsentationen jedoch nur von uns selbst erfundene Begrifflichkeiten. Die WIe existieren einfach nur und bewegen sich nach den Gesetzen der Physik. Wir versuchen nur in den Prozessen des Gehirns Zustände zu finden die wir auf konsistente Weise Repräsentation nennen können.

      These der evolutionären Erkenntnistheorie ist, dass unter evolutionärem Selektionsdruck die Erkenntnisapparate von Lebewesen immer besser dazu befähigt werden, die Wirklichkeit wahrheitsgemäß zu erkennen. Die Frage, wie es sein kann, dass BIe die Wirklichkeit abbilden oder dass Bewusstseins-WIe (Gehirnzustände) die Wirklichkeit repräsentieren, wurde diskutiert als Imagery debate oder Debatte um bildliche Vorstellung, jedoch oft nicht sehr zielführend. Die Gehirnzustände müssen die Anordnungen (Kontraste) der WIe (codiert) abbilden, da sonst die BIe (bildliche Vorstellungen) nicht die gleichen Anordnungen zeigen, wie wir z.B. durch den Tastsinn an den WIen erkennen.

      Ähnlich der Idee, dass Kontraste das Fundament der Wirklichkeit sind, erkennt George Spencer-Brown in seinem Buch „Gesetze der Form“, dass Unterscheiden als fundamental für Logik und Wirklichkeit. Demnach teilt die Unterscheidung die anfängliche Unbestimmtheit in Bereiche, ähnlich wie der Kontrast zwischen unterschiedlichen WIen überhaupt etwas hervorruft. (Unterscheidung ist jedoch eine aktive Tätigkeit eines Subjekts, und damit entweder nicht notwendig für die eigenständige Existenz der Wirklichkeit, oder nicht notwendig damit das Subjekt etwas erkennen kann, da das bloße Wahrnehmen eines Kontrastes kein Unterscheiden ist. Auch den Begriff der Unterscheidung als fundamental zusammenhängend mit dem Begriff des Kontrasts zu definieren ergibt keinen Sinn, da der Begriff keine neue Information enthalten würde.)

      Dass wir die Wirklichkeit nur als Kontraste wahrnehmen, entspricht auch dem ontologischen Strukturenrealismus, nach dem unsere wissenschaftlichen Theorien uns keinen gegenständlichen, sondern einen strukturalen Zugang zur Welt ermöglichen, wobei mit Struktur im weiteren Sinne ein Netz physikalischer Relationen zwischen Objekten gemeint ist, welche selbst nicht existieren. Es sollen also nur die Beziehungen zwischen den Dingen aber nicht die Dinge selbst existieren. Nach einer anderen Variante des Strukturenrealismus existieren Objekte konstituiert durch ihre relationalen Eigenschaften als eine Stelle in einer Struktur – jedoch nicht eigenständig und ohne intrinsische Eigenschaften. Verwiesen wird hier auch auf ähnliche Verhältnisse in der Quantentheorie, welche ganz andere Seinsformen als in der Wirklichkeit existent betrachtet als es klassische Theorien tun. Aber das ist ein anderes Thema. J. Worrall war der Meinung, dass der epistemische Strukturenrealismus nicht den antirealistischen Argumenten unterliegt, jedoch geht auch der Strukturenrealismus bloß von der nicht beweisbaren Annahme aus, dass eine Wirklichkeit existiert.

      Es gab in der Philosophie eine große Debatte um die Identität von Objekten, welche sich ziemlich offensichtlich als Unsinn herausstellt, wie auch viele Philosophen und Denker erkannten. Die Identität eines Objektes bezeichnet alle Eigenschaften eines Objektes. Damit bezeichnet die „Identität" eines Objektes einfach nur das Objekt selbst. Zwei Objekte haben nun eine gleiche Identität bzw. sind identisch, wenn sie gleich sind. So wurde viel diskutiert ob es möglich ist, dass zwei Objekte „identisch“ sein können, obwohl es nach den Gesetzen der Physik offensichtlich möglich ist, dass zwei WIe gleich sein können, da z.B. alle Elektronen immer gleich sind. Zu der Verwirrung kam es, weil Identität zum Teil so definiert wurde, dass es eine Identität eines Objektes nicht ein zweites Mal geben kann. Die Aussage, zwei Dinge seien nicht identisch, war also lediglich eine tautologische Aussage mit der Bedeutung, dass das eine Ding nicht das andere Ding ist. Ein anderer Ausdruck für gleich ist identisch. Und Ähnlichkeit bedeutet lediglich, dass etwas nur teilweise identisch ist (wozu auch zählt, dass es gleichförmig aber kleiner/größer ist). Zwei W/BIe an verschiedenen Orten bzw. zu verschiedener Zeit können gleich sein. Um denselben W/BI handelt es sich, wenn ein W/BI bloß ein W/BI zu früherer/späterer Zeit ist, weil wir diese kausale Verbindung beider W/BIe annehmen.

      Ähnlich zu der Vorstellung, dass die Wirklichkeit nur aus bestimmten Zuständen besteht, meinte David Lewis: „All there is to the world is a vast mosaic of local matters of particular fact, just one little thing and then another.“ Diese Tatsachen sind jedoch keinesfalls nur materieller Natur und sind vielleicht sogar laut Quantentheorie unbestimmt, das heißt handelt sich nicht um eine bestimmte, einzelne Tatsache.

      Wie Wahrnehmungen zu wahren Erkenntnissen führen beschreibt z.B. Moritz Schlick in diesem Beispiel aus „Positivism and Realism“: „I observe two pieces of green paper and determine that they have the same color. The proposition which asserts the sameness of color is verified, among other ways, by the fact that at the same time I have two experiences of the same color. The proposition: 'there are two spots of the same color before me now' cannot be reduced to others; it is verified by the fact that it describes the given.“

      Der Begriff rational definiert sich herkömmlich als von der Vernunft bestimmt, und Erkenntnis als Einsicht, die durch die Verarbeitung von Eindrücken und Erfahrungen gewonnen wird. Dabei ist der Begriff Einsicht jedoch synonym mit Erkenntnis. Eindrücke und Erfahrungen lassen sich mit dem Begriff der Wahrnehmung zusammenfassen. Eine rationale Erkenntnis wird also durch die Verarbeitung von Wahrnehmungen durch die Vernunft gewonnen. Dabei muss eine Erkenntnis immer rational sein, denn nur die Vernunft kann Erkenntnisse aufstellen. Wenn man z.B. etwas wahrnimmt, und dann behauptet man hätte es nicht wahrgenommen, ist das keine Erkenntnis. Die vernunftmäßige Aussage jedoch, dass man es wahrgenommen hat, ist eine Erkenntnis. Eine nicht-rationale Perspektive ist damit pragmatisch bzw. beim Erfüllen von Wertungen hinderlich, da sie den Wahrnehmungen widersprechen würde. Donald Davidson meint in „Probleme der Rationalität“, dass Rationalität eine notwendige Bedingung ist, um das Denken, Sprechen und Handeln anderer zu interpretieren, also verstehen zu können. Rational bzw. vernunftgemäß könnte bedeuten, dass etwas unserer intuitiven Logik folgt oder entspricht. Deswegen sei Rationalität auch internalistisch und die internen Fakten ließen sich allein durch nachdenken erschließen bzw. begründen. Es erscheint auch möglich, dass man verschiedene Logiken und Systeme der Rationalität entwickeln und anwenden kann. Und das Erlernen unserer intuitiven Logik kann auch extern, also durch unsere Umgebung bestimmt sein. Die rationalen Regeln darüber, was sein kann und was woraus folgt, lassen sich aus unseren Wahrnehmungen der Wirklichkeit ableiten.

      Die erkenntnistheoretischen Abhandlungen von Sartre wie in „Das Sein und das Nichts“ oder auch Werke von anderen berühmten Philosophen wie Hegel scheinen größtenteils sinnlose oder nicht relevante sprachliche Konstrukte zu sein, die sich in realitätsfernen bzw. bedeutungslosen Überlegungen verlieren, und sollen deshalb hier nicht näher untersucht werden.

      Unter Multipler Realisierung versteht man die Vermutung, dass ein mentaler Zustand (also ein bestimmter BI) in verschiedenen Wesen durch ganz verschiedene Gehirnzustände (also verschiedene Bewusstseins-WIe) realisiert sein kann. Es sei inzwischen bewiesen, dass bei verschiedenen Personen ein bestimmter mentaler Zustand auch mit unterschiedlichen neuronalen Zuständen in Wechselbeziehung СКАЧАТЬ