Zu neugierige Mörder: 9 Krimis. Karl Plepelits
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Название: Zu neugierige Mörder: 9 Krimis

Автор: Karl Plepelits

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783745213409

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СКАЧАТЬ verfolgt, aber immer geglaubt, dass ihm das nie passieren könnte.

      „Zunächst mal, dass Sie ruhig weiterfliegen, Captain. Wenn Sie sich unseren Befehlen unterwerfen, retten Sie Ihrer Gesellschaft nicht nur ein blitzsauberes Maschinchen im Wert von mindestens drei Dollar fünfzig, sondern sich selbst, Ihrer Crew und hundertachtunddreißig Passagieren das Leben.“

      „Sie sind also nicht allein?“

      „Sehe ich wirklich so blöd aus? Wir sind zu viert, Captain, und während meines Anstandsbesuches bei Ihnen sind meine Freunde draußen dabei, unter den Fluggästen für ein bisschen Unruhe zu sorgen. Das gehört dazu, oder lesen Sie keine Zeitung?“

      „Diese Frage muss ich Ihnen zurückgeben“, knirschte der Flugingenieur, der den kalten Druck der Pistole in seinem Nacken spürte. „Sie müssten doch wissen, dass Ihre Chancen winzig klein sind. Wie viele von euch Banditen kommen denn durch mit ihren Forderungen? Die meisten werden vorher ausgetrickst.“

      Boiler drehte die Pistole um und schlug dem Ingenieur den Griff hart gegen die Schläfe.

      „Das für den Banditen, du Idiot!“, tobte er. „Ich werde dir schon noch Höflichkeit beibringen.“

      Der Geschlagene knirschte mit den Zähnen. Am Liebsten hätte er sich auf den Bärtigen gestürzt, doch er konnte sich denken, dass er damit nur sein Todesurteil unterschrieb.

      „Sei vernünftig, Ben!“, warnte auch Captain Howard. „Wir wollen hören, was uns der Gentleman zu sagen hat.“

      „Das hört sich schon besser an“, lobte Boiler. „Deshalb will ich auch gleich ehrlich mit euch sein. Wir haben zwar ein Ticket nach Djidda gebucht, aber wir sind der Meinung, dass es in Arabien genügend natürliche Landepisten gibt. Warum sollen wir uns in so einer überfüllten Stadt drängeln.“

      „Also nicht Djidda!“ Der Captain verstand. „Wo dann? Beirut?“

      Boiler lachte amüsiert. „Ihr haltet uns wohl für Terroristen. Quatsch! Wir sind friedliche Bürger, die nur ihrem ehrlichen Gewerbe nachgehen.“

      Der Ingenieur hatte eine bissige Bemerkung auf den Lippen, schluckte sie aber hinunter, als sich der Druck in seinem Nacken bedrohlich verstärkte.

      „Also wo?“, wollte der Captain wissen.

      „Das erfahrt ihr noch rechtzeitig. Vorläufig erwarten wir nichts weiter, als dass ihr keinen Widerstand versucht und euch strikt an unsere Anweisungen haltet. He, Ben, du schlauer Zeitungsleser!“ Er stieß die Pistole ein Stück vor, und der Kopf des Ingenieurs folgte zwangsläufig dieser Bewegung. „Du weißt doch bestimmt, dass Leute unseres Schlags schrecklich leicht nervös werden. Ich ganz besonders. Wenn ich merke, dass mich jemand nicht ernst nimmt, dann zuckt es in meinem Zeigefinger. Ich kann gar nichts dagegen machen.“

      „Ist ja schon gut!“, brummte Ben Hattling wütend.

      „Nur nicht gleich aufregen!“, beschwichtigte ihn der Gangster. „Noch ist ja nichts passiert. Noch nicht! Aber es könnte natürlich.“

      Er griff mit der Linken in die Tasche und holte einen ovalen Gegenstand heraus.

      „Genau weiß ich ja nicht, wie man mit diesen Dingern umgeht“, meinte er grinsend. „Aber was ist auch schon dabei, wenn die Maschine hier in die Luft fliegt? Dazu sind Flugzeuge doch letzten Endes da.“

      Captain Howard zwang sich zur Ruhe. Flugzeugentführer, das wusste er, hatten einen Hang zum Selbstmörderischen. Wenn man sie reizte oder in die Enge trieb, zögerten sie oft nicht, auch sich selbst mit ihrer Sprengladung in Stücke reißen zu lassen. Sie fühlten sich dabei wahrscheinlich auch noch als Helden, obwohl eine psychiatrische Behandlung angemessener wäre.

      „Was wollen Sie also?“, fragte er beherrscht. Er gab auch seinem Co-Piloten einen Wink, nichts Unüberlegtes zu tun.

      Boiler grunzte vergnügt.

      „Wir sind ausgesprochen bescheiden“, behauptete er. „Wie begnügen uns mit einem einzigen Mann. Mehr wollen wir nicht.“

      „Einen Mann? Von wem sprechen Sie?‘?

      „Er befindet sich unter den Passagieren. Ein gewisser Bount Reiniger.“

      12

      Boiler hatte nicht geblufft.

      Kaum war er mit der Stewardess im Cockpit der Düsenmaschine verschwunden, als zwei Männer gleichzeitig um eine Erfrischung baten.

      Susy konnte sich nur um einen kümmern. Dem war offensichtlich schlecht geworden.

      „Kommt denn niemand?“, beklagte sich der andere. „Mir ist hundeelend. Ich glaube, die Wurst war nicht mehr ganz astrein.“

      Susy fürchtete, dass er mit seinem Geschrei die ganzen Passagiere aufweckte und betätigte von der Kochnische aus einen Knopf. Damit rief sie Leila.

      Die Schwarzhaarige kümmerte sich sofort um den Ungeduldigen. Freundlich beugte sie sich zu ihm herab.

      „Ihnen ist nicht gut, Sir?“, erkundigte sie sich.

      „Jetzt geht es mir schon wieder prima, Puppe!“, fauchte der Mann und riss sie zu sich herunter. Bevor sie schreien konnte, hielt er ihr den Mund zu und bohrte ihr einen Revolver in die Seite.

      Susy ging es nicht anders. Erst jetzt wurde klar, dass die beiden Männer, obwohl sie weit voneinander getrennt saßen, in Wirklichkeit zusammengehörten.

      Und noch einer gesellte sich dazu. Ein knochiger, zäher Typ mit glitzernden Augen. Er entschied sich für keine der Stewardessen, sondern für einen Mann, der friedlich schlief.

      „He! Aufwachen, Reiniger! Sonst erlebst du einen Traum, wie du ihn dir noch nie ausgemalt hast.“

      Bount war sofort munter. Reflexartig fuhr seine Hand zur Halfter, doch der auf ihn gerichtete Revolver belehrte ihn, dass es momentan kaum etwas Ungesünderes geben würde.

      Er kannte den Kerl nicht, der seinen Namen wusste. Da er aber von den Passagieren der einzige war, der bedroht wurde, handelte es sich bestimmt um keinen Zufall.

      „Damit erst gar keine falschen Vermutungen aufkommen, Reiniger“, fuhr der Luftpirat fort, „die Maschine befindet sich in unserer Hand. Captain Howard fliegt bereits unseren Kurs.“

      „Und wo endet der?“, erkundigte sich Bount. Er war längst hellwach.

      „Jedenfalls nicht in Djidda. Irgendwo in der Wüste. Ein geschickter Pilot bringt so einen Vogel überall heil herunter. Das hängt allerdings ausschließlich von uns beiden ab.“

      „Ich bin neugierig“, gab Bount Reiniger zu. Noch immer entdeckte er keinen Sinn in dieser Aktion.

      „Von mir, weil ich seit zwei Minuten an Bord das Sagen habe, und von dir, weil du parieren wirst. Parieren oder krepieren. Das klingt ähnlich, hat aber ganz unterschiedliche Wirkung.“

      Der Gangster, amüsierte sich über seinen Witz.

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