Zu neugierige Mörder: 9 Krimis. Karl Plepelits
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Название: Zu neugierige Mörder: 9 Krimis

Автор: Karl Plepelits

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783745213409

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СКАЧАТЬ nicht nötig, Miss Susy. Sie kennt es gar nicht anders. Der Flug nimmt sie natürlich etwas mit, aber sie wollte ja partout nicht mit dem Schiff reisen.“

      Der schwarzhaarige Wuschelkopf, der an der anderen Seite der Kranken saß, nickte bestätigend. „Frauen können ganz schön eigensinnig sein“, meinte er lächelnd. Dann wandte er sich an den Wachsblonden: „Sind die vier Stunden schon wieder rum?“

      „Noch nicht ganz, aber ich glaube, wir können die fällige Injektion ein paar Minuten vorziehen. Warum soll sich die Ärmste unnötig quälen?“

      Er zog ein flaches Etui aus seiner Jackentasche, öffnete es und holte eine Injektionsspritze heraus.

      Der Wachsblonde streifte ihr unterdessen den Ärmel hoch.

      Nach der Injektion schlief die Kranke fast augenblicklich ein. In ihr Gesicht kehrte ein wenig Farbe zurück.

      René grinste zufrieden.

      „Das klappt prima“, flüsterte er. „Es gibt überhaupt keine Schwierigkeiten.“

      „Die hat sie uns schon genügend gemacht“, erinnerte Mickey in der gleichen Lautstärke. „Der Boss hatte recht. Die Kanaille hätte es immer wieder versucht abzuhauen.“

      „Das kann sie ja jetzt probieren“, hauchte René. „Ihr neuer Besitzer wird schon auf sie aufpassen. Die Araber sollen ja in diesem Punkt ihre eigenen Methoden entwickelt haben. Dagegen sind wir die reinsten Waisenknaben. “

      „Jedenfalls kann sie da drüben soviel schreien und davonrennen, wie sie will. Ihr größter Erfolg werden ein paar Hiebe mit der Nilpferdpeitsche sein. Wie viel mag der Boss für sie bekommen haben?“

      René zuckte mit den Schultern. „Ist mir egal. Billig hat er sie bestimmt nicht abgegeben. Diese Scheichs zahlen doch jeden Preis für so ein widerspenstiges Luder.“

      „Weißt du, was mir eingefallen ist?“, flüsterte Mickey.

      „Na was?“

      „Leila und Susy würden eigentlich ausgezeichnet in unseren Schuppen passen.“

      „Die beiden Flugengel?“

      „Klasse Figuren! Und so dämlich wie Linda stellen die sich bestimmt nicht an.“

      „Kannst sie ja mal fragen.“

      „Vielleicht tue ich’s. Bei einer netten Party ist schon manche überredet worden.“

      „Du meinst bei der anschließenden Heimfahrt.“

      Beide grinsten vergnügt. Der Gedanke, dass sie einen heimtückischen Menschenhandel durchführten, belastete sie nicht im Geringsten.

      11

      Die übrigen Fluggäste schliefen zum Teil oder hingen ihren Gedanken nach. Jeder hatte seine Problemchen, mit denen er mehr oder weniger schlecht fertig wurde.

      Ein einzelner blonder Mann mit einem starken Schnurrbart döste vor sich hin. Von Zeit zu Zeit sackte sein Kopf nach vorn. Dann schreckte er jedes Mal auf und erkundigte sich verwirrt bei seinem Nachbarn, ob sie schon am Ziel seien.

      „Sie können getrost noch ein paar Stunden schlafen“, beruhigte ihn der Dicke, der schon seit Beginn des Fluges schwitzte.

      „Schlafen? Ich bringe kein Auge zu“, meinte der Bärtige verstört. Er tastete an seiner Jacke herum, fand aber nicht das Gewünschte.

      „Darf ich Ihnen aushelfen?“, fragte sein Nachbar und hielt ihm eine Packung Zigaretten unter die Nase.

      „Sehr freundlich“, stammelte der Mann mit dem Bart und bediente sich.

      Er blies den Rauch in die Luft, und sein Gesicht entspannte sich etwas.

      „Ich fliege nämlich zum ersten Mal“, gestand er verlegen.

      „Tatsächlich, junger Mann?“ Der Dicke strahlte. „Dann sollten Sie dieses Erlebnis aber genießen.“

      „Genießen? Ich weiß nicht recht. Man hört soviel von Flugzeugabstürzen. Die Maschinen werden nur flüchtig gewartet, die Mannschaft ist übermüdet. Wie leicht kann da etwas passieren.“

      „Das passiert Ihnen auf dieser Route nicht. Ich fliege sie zweimal im Monat, und das schon seit fast drei Jahren.“

      „Nicht möglich!“, staunte der Jüngere. „Dann kennen Sie ja den Kasten schon bald auswendig.“

      Der Schwitzende lachte. „Da mögen Sie recht haben. Ich würde mich fast trauen, den Vogel selbst zu fliegen. Das geht doch heutzutage schon alles automatisch. Die Piloten können kaum noch etwas verderben. Wenn Sie das Cockpit sehen würden, wüssten Sie, was ich meine.“

      „Schade, dass das nicht möglich ist.“

      „Warum soll das nicht möglich sein, junger Mann? Ich war selbst schon ein paarmal vorne. Atemberaubend, sage ich Ihnen. Das gibt Vertrauen. Diese vielen Instrumente und Hebel. Die Lämpchen, und jedes hat eine bestimmte Funktion. Warten Sie! Ich frage Leila, ob Sie mal einen Blick hineinwerfen dürfen.“

      „Das ist sehr freundlich von Ihnen, Sir, aber ich fürchte, das wird der Flugkapitän nicht gestatten.“

      „Lassen Sie nur den alten Henry machen!“

      Der Dicke winkte die schwarzhaarige Stewardess herbei und wechselte ein paar Worte mit ihr.

      Leila lächelte erst ihn und danach den jungen Mann an. Dann entschwebte sie durch den Gang und kehrte nach knapp zwei Minuten zurück.

      „Wenn Sie mir bitte folgen würden, Mister Boiler? Captain Howard freut sich über Ihr Interesse.“

      Der junge Mann strahlte.

      „Das habe ich Ihnen zu verdanken, Sir“, sagte er. „Und natürlich Ihnen, Miss Leila.“

      Er lief hinter dem Mädchen her, und wenig später verschwanden beide hinter der Tür zum Cockpit.

      Boiler zeigte sich sehr beeindruckt und bedankte sich immer wieder, dass er das erleben durfte.

      Leila wurde wieder nach hinten gerufen, und Boiler schenkte ihr ein dankbares Lächeln.

      Als sie gegangen war, blieb sein Lächeln, doch es wurde seltsam starr. Er holte seine Hände aus den Hosentaschen, und die Tatsache, dass er in einer eine Pistole hielt, strafte seine Behauptung, zum ersten Mal zu fliegen, Lügen. Er schien überhaupt während der letzten Minuten nicht besonders wahrheitsliebend gewesen zu sein.

      „In derartigen Situationen ist es immer am vernünftigsten, die Ruhe zu bewahren, Freunde“, sagte er spöttisch und drückte dem Flugingenieur die Mündung seiner Pistole ins Genick. „Wenn ihr mich zwingt abzudrücken, ist das zweifellos noch kein großes Unglück, denn wir haben ja immer noch den wackeren Captain und seinen Co. Wenn ich euch aber alle drei umlegen muss, ist das auch nicht schlimm, denn der alte Henry hat mir versichert, dass er sich ohne Weiteres zutraut, diese Klapperkiste zu bezwingen. СКАЧАТЬ