Der neue Sonnenwinkel 81 – Familienroman. Michaela Dornberg
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Название: Der neue Sonnenwinkel 81 – Familienroman

Автор: Michaela Dornberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Sonnenwinkel

isbn: 9783740966751

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СКАЧАТЬ es, was sie derzeit am meisten bewegte und was sie am liebsten laut in die ganze Welt hinausposaunt hätte.

      Roberta war froh, dass sie nicht mehr im Mittelpunkt stand. Es stimmte vieles von dem, was Nicki gesagt hatte. Doch so nah man sich als Freundinnen auch war, alles ließ sich nicht gemeinsam auf die Reihe bringen. Dazu waren die Menschen einfach zu verschieden, hatten unterschiedliche Ansichten.

      Lars…

      Der Traum, der so real gewesen war…

      Sie war damit noch nicht fertig, doch sie musste es allein aufarbeiten, niemand konnte ihr helfen. Aber es war ganz wundervoll zu wissen, dass es da Menschen gab, denen man voll vertrauen konnte, die auch voll hinter einem standen. Nicki war da zweifelsfrei die Nummer Eins, und direkt dahinter kam Alma. Liebe Menschen, die Roberta niemals hätte missen wollen.

      Das war gut so, doch Roberta wusste, dass sie weder mit Nicki noch mit Alma darüber sprechen würde, dass sie Solveig anrufen wollte, damit die noch einen Versuch unternahm, Lars zu finden. Sie würde sich an den Kosten beteiligen, sie würde die Kosten, wenn es sein musste, ganz übernehmen. Das war ihr augenblicklicher Plan. Und wenn das alles wieder nichts brachte, dann hatte sie keine andere Wahl, dann würde sie loslassen. Doch die Bilder, einfach alles, was sie sonst an Lars erinnerte, nichts davon würde sie entfernen. Sie lebte damit. Und von wegen Museum. Da irrte Nicki.

      Ihr Blick fiel auf das Foto, das neben der wunderschönen Lampe stand, die sie gemeinsam mit Lars gekauft hatte.

      Er lächelte sie an, und sie ertappte sich dabei, dass sie, wenn auch ganz zaghaft, zurücklächelte.

      Was für ein Glück, dass Nicki das nicht mitbekam. Die war jetzt ganz in ihrem Element.

      Es sprudelte nur so aus ihr heraus. Roberta wünschte ihrer Freundin von ganzem Herzen, dass Nicki diesmal ihren Mr Right gefunden hatte.

      Im Grunde war es wirklich schön, dass sie gekommen war …

      *

      Es klingelte heftig an der Haustür der Villa Auerbach. Inge war sich für einen Augenblick nicht sicher, ob sie das einfach ignorieren sollte. Seit immer mehr Menschen auf den Hügel in das Neubaugebiet zogen, klingelte es häufiger. Der Sonnenwinkel war aus seinem Dornröschenschlaf erwacht. Man hatte ihn entdeckt als einen Ort, an dem man unter Umständen Geschäfte machen konnte.

      Es klingelte erneut, diesmal anhaltender, fordernder. Entnervt erhob Inge sich, ging zur Haustür, um die zu öffnen. Ehe sie etwas sagen konnte, flog ihr jemand um den Hals, und eine muntere Frauenstimme rief, ganz so, als sei es die selbstverständlichste Sache der Welt: »Hallo, meine liebe Inge, da bin ich wieder.«

      Es dauerte einen Augenblick, ehe Inge Auerbach sich von ihrer Überraschung erholt hatte, denn sie hätte wirklich mit allem gerechnet, mit dieser Besucherin allerdings gewiss nicht.

      »Rosmarie, wieso bist du nicht in Paris?«, erkundigte Inge sich schließlich nicht besonders geistreich.

      Die Besucherin lachte.

      »Ich kann deine Verwirrtheit verstehen, meine liebe Freundin, ich würde vermutlich nicht anders reagieren. Auch wenn es in Paris wieder einmal ganz großartig war, weil Cecile alles gab, hielt ich es mit den Gedanken an Stella nicht länger dort aus. Sie war so lange weg. Wie müsste es sich für Stella denn anfühlen, vor verschlossener Tür zu stehen? Das wollte ich unbedingt verhindern.«

      Deswegen also war Rosmarie zurückgekommen?

      »Komm erst mal rein, Rosmarie«, erklärte Inge, dann zog sie ihre Besucherin ins Haus. »Wir müssen ja nicht die ganze Nachbarschaft unterhalten.«

      Das war eine unpassende Bemerkung, denn die Auerbach-Villa befand sich in einer exclusiven Lage, weil es sie bereits gegeben hatte, ehe die später preisgekrönte Siedlung gebaut worden war.

      Rosmarie folgte ihr, und Inge registrierte, dass Rosmarie großartig aussah.

      Das Outfit, das sie trug, stammte eindeutig aus Paris. Man musste einfach neidlos den Franzosen zugestehen, dass sie etwas von Mode verstanden.

      Neidisch war Inge nicht. Sie war kein Modefreak, doch mit sicherem Blick stellte sie fest, dass sie das Modell durchaus nachnähen könnte, wollte sie aber gar nicht. Es reichte schon, dass Pamela sie immer wieder dazu drängte, etwas nachzunähen, was irgendein Idol von ihr trug. Das hatte allerdings nachgelassen. Pamela wurde älter, und sie begann, ihren eigenen Stil zu entwickeln, und die Schwärmerei für jemanden nahm ebenfalls ab. Jetzt war Pamela nur daran interessiert, irgendwann ein gutes Abitur zu machen. Erstaunlicherweise wollte sie noch immer Handchirurgin werden wie ihre Schwägerin Charlotte. Ach ja, Pamela war schon ein wahrer Sonnenschein. Doch um die ging es gerade nicht, sondern um Rosmarie, die so plötzlich hereingeschneit war.

      »Komm, setz dich, Rosmarie«, bat Inge, nachdem sie die gemütliche, große Wohnküche erreicht hatten, den Lebensmittelpunkt der Auerbachs.

      Das hätte Rosmarie allerdings auch ohne diese nette Aufforderung von sich aus getan. Sie kannte sich schließlich aus in der Villa Auerbach.

      Ungefragt schenkte Inge auch Kaffee für Rosmarie ein, holte aus einem Schrank selbst gebackene Kekse, die sie auf eine hübsche Silberschale legte, schob sie Rosmarie gleichfalls zu. Und die griff sofort beherzt hinein, sie wusste, welche Backkünstlerin Inge war.

      »So, Rosmarie, und jetzt spann mich bitte nicht länger auf die Folter. Ihr seid tatsächlich vorzeitig zurückgekommen, weil Stella unerwartet im Sonnenwinkel auftauchen könnte?«

      Sofort wurde sie von Rosmarie korrigiert. »Nicht wir sind zurückgekommen, sondern lediglich ich bin es. Heinz ist in Paris bei Cecile geblieben. Er ist ein wenig sauer auf mich, und irgendwo kann ich ihn auch verstehen. Ich war es schließlich, die ihm in den Ohren lag, diese Frankreichreise endlich zu unternehmen. Und es war von Anfang an herrlich, nicht nur, weil Cecile alles für uns getan hat. Paris ist halt eine Stadt, in der man träumen, schwelgen und lieben kann. Heinz und ich unternahmen auch viel gemeinsam. Es war beinahe wieder so wie bei dieser wundervollen Reise mit dem Camper, bei der wir unsere Liebe zueinander entdeckten. Wie du weißt, war danach vieles wieder abgeflacht, weil der Alltag uns irgendwann eingeholt hatte. Wir waren ganz schön verliebt. Na ja, Paris heißt bestimmt nicht zufällig die Stadt der Liebe.«

      Inge schüttelte den Kopf. Sie verstand Rosmarie nicht.

      »Und auf all das hast du wegen Stella verzichtet?«

      Rosmarie trank etwas von ihrem Kaffee, nahm sich einen Schokoladenkeks von der Schale, danach bemerkte sie kleinlaut: »Es ist nicht so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich war fest davon überzeugt, dass Heinz mit mir zurückkommen würde. Sein Verhältnis zu Stella ist wohl noch gestörter als gedacht. Er ist der Meinung, dass wir uns nicht nach Stellas Wünschen richten müssen, sondern sie sich nach unseren. Wir müssen nicht springen, weil sie sich dazu bequemt hat, ihre Zelte wieder in Deutschland aufzuschlagen, nach einer sehr langen Zeit des Schweigens.«

      Inge überlegte nicht lange.

      »Rosmarie, Heinz hat recht.«

      Man sah Rosmarie an, dass sie jetzt eine andere Antwort erwartet hätte.

      Sie war ein wenig enttäuscht. »Inge, wir sind doch die Eltern und Großeltern.«

      Inge nickte.

      »Klar seid ihr das. Doch das bedeutet wirklich nicht, dass СКАЧАТЬ