Glaube Liebe Hoffnung. Ein kleiner Totentanz. Ödön von Horváth
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Читать онлайн книгу Glaube Liebe Hoffnung. Ein kleiner Totentanz - Ödön von Horváth страница 14

Название: Glaube Liebe Hoffnung. Ein kleiner Totentanz

Автор: Ödön von Horváth

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Reclams Universal-Bibliothek

isbn: 9783159617077

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СКАЧАТЬ Kenn ich genau. Darf ich helfen? Hab zwei Semester Medizin, aber dann ist mir das Geld ausgegangen -

      KAMERAD. Los los!

      PRÄPARATOR. Und etwas Schnaps!

      JOACHIM. Auch für mich bitte.

      [53]PRÄPARATOR (zu Joachim). Allerhand Schneid. In stockdunkler Nacht im November ins Wasser springen - tollkühn! Sehr tollkühn!

      JOACHIM. Aber ich erfüllte doch nur meine normale menschliche Pflicht - (er trinkt aus der Schnapsflasche).

      PRÄPARATOR. Zu bescheiden, zu bescheiden. (Er nimmt ihm die Schnapsflasche weg und wendet sich an den Schupo.) Hab ich nicht recht, Herr General?

      SCHUPO. Ich bin kein General.

      PRÄPARATOR. Also auf das Wohl des tollkühnen Lebensretters! Prost! (Er trinkt.)

      JOACHIM (zum Schupo). Ich ging vorbei und hörte etwas in das Wasser plumpsen und sah einen silbrigen Schein - das war ihr Gesicht. Ich sprang sofort hinein und griff zu. Ehrensache. Hätte doch jeder getan. Sie auch.

      SCHUPO. Natürlich.

      PRÄPARATOR. Das kommt gross in die Zeitung. Mit Photographie. Der tollkühne Lebensretter soll leben! Hoch! (Er trinkt wieder.)

      DRITTER SCHUPO (bei Elisabeth). Wo bleibt denn der Schnaps?

      PRÄPARATOR. Da!

      JOACHIM (zum Schupo). Könnt ich mal telephonieren?

      SCHUPO. Dort bitte.

      KAMERAD (tritt zum Schupo). Sie hat nichts bei sich. Nur einen ungültigen Wandergewerbeschein --

      PRÄPARATOR. Wandergewerbeschein?

      KAMERAD. Jawohl.

      PRÄPARATOR (wendet sich Elisabeth zu und betrachtet sie aufmerksam).

      [54]Szene Nummer 7

       Während sich nun alles, ausser dem Schupo und den beiden Männern, die das Polizeirevier bereits wieder verliessen, sowie dem Präparator, um Elisabeth bemüht (künstliche Atmung und dergleichen), telephoniert Joachim mit seiner Mama.

      JOACHIM. Halloh! Mama! Bist Du es, Mama? - Oh nein, fürchte Dich nicht, dass ich Dich so aus dem Schlaf heraushol, aber ich habe soeben einer Selbstmörderin das Leben gerettet -- Tollkühn, was? Ehrensache! Komm auch in die Zeitung, mit Photographie, ist doch eine unbezahlbare Reklame für die Firma, so umsonst in der ganzen Presse -- Halloh! Aber jetzt krieg ich doch dann mein Motorrad, was? - Wie? Du hast es mir doch versprochen! Werden sehen? Adieu! (Er hängt wütend ein, für sich.) Altes Dromedar.

      Szene Nummer 8

      SCHUPO. Ist sie tot?

      KAMERAD. Mir scheint, sie atmet.

      VIZEPRÄPARATOR. Werden sehen, werden sehen!

      Szene Nummer 9

      PRÄPARATOR (hat Elisabeth erkannt). Sie ist es. Pfeilgerade. Diejenige welche - (er wendet sich zerknirscht an den Schupo)

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