Der neue Sonnenwinkel Jubiläumsbox 1 – Familienroman. Michaela Dornberg
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Название: Der neue Sonnenwinkel Jubiläumsbox 1 – Familienroman

Автор: Michaela Dornberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Sonnenwinkel

isbn: 9783740927844

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СКАЧАТЬ Frau Holper bekommt nur eine ganz kleine Rente. Sie ist froh, wenn sie etwas hinzuverdienen kann. Das Geld für sie bekomme ich übrigens von Opi. Die Großeltern sind ganz begeistert und wollen mich in jeder Hinsicht unterstützen. Sie wollen mir sogar ein kleines Auto kaufen, damit ich nicht auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen bin.«

      Ihr Ehemann!

      Ihre Eltern!

      Alle waren spontan dafür. War es jetzt an der Zeit für sie, umzudenken?

      »Ricky, ich will wirklich nur das Beste für dich, deinen Mann und natürlich für die Kinder.«

      Ricky stand auf, ging zu ihrer Mutter, umarmte sie, drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.

      »Mami, das weiß ich doch. Du bist die allerbeste Mami der Welt, und du bist mein Vorbild. Du musst dir wirklich keine Sorgen machen. Welches Risiko gehe ich ein? Ich muss keine Entscheidung fürs Leben treffen wie die, zu heiraten und Kinder zu bekommen. Wenn ich merke, dass etwas aus dem Ruder läuft, kann ich jederzeit das Studium abbrechen. Ich freue mich auf die Herausforderung, doch ich möchte mich nicht auf Kosten meiner Familie profilieren. Übrigens, Jörg, mein etwas stieseliger Bruder mit seinen überholten Ansichten über Familie, ist begeistert, er findet es großartig.«

      »Würde er es auch finden, wenn Stella auf die Idee käme, plötzlich anfangen zu wollen zu studieren?«, wollte Inge Auerbach wissen.

      »Die Frage stellt sich nicht. Stella ist zufrieden mit ihrem Leben, und, wie ihr wisst, ist sie ein wenig träge. Der Aufwand wäre ihr zu groß. Jetzt, wo sie das viele Geld geerbt hat, geht sie viel lieber shoppen.«

      Das war für Inge und Werner Auerbach neu, und natürlich wollten sie wissen, was es mit dieser Erbschaft auf sich hatte.

      »Ihre Tante Finchen hat es ihr vermacht.«

      »Und Fabian?«, erkundigte Inge sich sofort. »Hat er auch etwas geerbt? Und überhaupt, Finchen hat doch eher einen ärmlichen Eindruck gemacht.«

      »Stella ist die Alleinerbin, Finchen hat ihr alles vermacht.«

      Am Blick ihrer Mutter sah Ricky, wie betroffen sie das machte.

      Ihre Mutter, eine Gerechtigkeitsfanatikerin, hatte nie jemanden bevorzugt, und das tat sie auch bei ihren Enkeln nicht. Alle wurden gleich behandelt.

      Weil sie wusste, dass das jetzt zu einer langen Diskussion führen würde, fuhr Ricky schnell fort: »Wir können damit leben. Fabian hatte ein etwas gestörtes Verhältnis zu dieser Tante, mit der eigentlich nur Ricky zurechtkam. Sie hat sie besucht, sich gekümmert, für sie eingekauft, sie zu den Feiertagen zu sich geholt. Und das alles hat sie getan, weil sie Finchen nicht nur mochte, sondern sich für sie auch verantwortlich fühlte. Niemand wusste, dass Finchen einen Batzen Geld unter dem Kopfkissen gehortet hatte. Man kann Stella also nicht unterstellen, eine Erbschleicherin zu sein. Es freut mich für sie, weil das Geld­ sie unabhängig von Jörg macht. Stella hat sich übrigens auch bereit erklärt, einzuspringen, wenn Not am Manne ist. Und in dieser Hinsicht ist auf sie wirklich Verlass.«

      Das waren Neuigkeiten, die Inge erst einmal verarbeiten musste.

      Die jungen Leute gingen mit einer Rasanz an alles heran …

      Sie war ja auch noch nicht alt und stand mitten im Leben. War sie altmodisch?

      Offensichtlich, denn selbst ihre Eltern, Magnus und Teresa von Roth, sahen das lockerer.

      Sie war verunsichert.

      Ihre Tochter, trotz ihrer vier Kinder, eine Studentin, ihre Schwiegertochter demnächst eine Shoppingqueen? Und sie? Ein trutschiges Hausmütterchen, zufrieden mit dem Leben, das sie führte? Eine Frau, die nie andere Ambitionen gehabt hatte, als Hausfrau und Mutter zu sein?

      Inge warf ihrem Mann einen unsicheren Blick zu.

      Werner lächelte sie an. »Liebes, fange jetzt bitte nicht an, dein Leben infrage zu stellen und bekomme bloß keine Minderwertigkeitskomplexe. Du bist großartig, wir haben wohlgeratene Kinder. Du hast mir stets den Rücken freigehalten. Ohne dich hätte ich nie das erreicht, was ich geworden bin. Du bist die Frau, die ich liebe, um die ich immer beneidet wurde und noch beneidet werde. Und, mein Herz, vergiss bitte nicht eines – hinter jedem starkem Mann steht eine starke Frau. Ich bin stolz auf dich, und du kannst es auch sein.«

      Ricky wurde ganz warm ums Herz. Ja, ihre Eltern, das waren ihre Vorbilder, auch wenn sie und Fabian in ihrer Ehe so manches anders machten. Und das war auch gut so. Das Leben ging weiter, die Zeiten änderten sich.

      Aber die Liebe … die Liebe überdauerte alles.

      Werner und Inge schauten sich in die Augen, hielten einander mit den Händen fest.

      Es war eine lange, eine alte Liebe, und Ricky hatte bis zu diesem Punkt mit ihrem Fabian noch einen sehr weiten Weg zurückzulegen.

      Ehe die Stimmung ins Sentimentale zu kippen drohte, erkundigte sie sich. »Wo ist eigentlich Bambi?«

      »In der Schule bei der Probe. Sie ist mit Feuereifer dabei und ganz stolz darauf, die Hauptrolle spielen zu dürfen, unsere Kleine.«

      Ricky liebte ihre kleine Schwester über alles. Doch je älter Bambi wurde, umso unwohler fühlte Ricky sich, vor allem dann, wenn sie sah, mit welcher Selbstverständlichkeit sich Bambi als Auerbach-Spross fühlte und sogar allen Ernstes behauptete, ihrer Ma­mi immer ähnlicher zu sehen.

      Irgendwann mussten sie es Bambi sagen, und Ricky wünschte sich von ganzem Herzen, sie würden es bald tun.

      Sie konnte ihre Eltern in dieser Hinsicht wirklich nicht verstehen. Sie saßen auf einem Pulverfass, das jeden Augenblick in die Luft fliegen konnte.

      Nur wenige Menschen wussten, dass Bambi adoptiert war. Wenn nun jemand von denen, nicht einmal in böser Absicht, plauderte, und Bambi bekam es zufälligerweise mit?

      Das wäre nicht auszudenken, es würde einen riesengroßen Schaden an Bambis empfindsamer Seele anrichten.

      Ricky wurde ganz anders bei diesem Gedanken, und deswegen verdrängte sie es sofort wieder und begann stattdessen über ihre Kinder zu sprechen.

      Das war ein Thema, über das ihre Eltern sich gern ­un­ter­hielten und von dem sie nicht genug bekommen konnten.

      »Wenn ihr wollt, dann könnt ihr sie euch übers ­Wochenende holen«, schlug Ricky vor.

      Sie wusste, dass sie damit nicht nur ihre Eltern, sondern auch vor allem ihre Kinder glücklich machte, die ihre Großeltern und die nebenan wohnenden Urgroßeltern über alles liebten.

      Ricky wusste, dass den Kindern so mancher Riegel Schokolade zugeschoben wurde, dass sie sich im Fernsehen eine Kindersendung ansehen durften, die verboten war, dass man es mit den Zubettgehzeiten nicht so genau nahm und dass natürlich das Lieblingsessen gekocht wurde, zu dem es dann Limo zu trinken gab.

      Ricky und Fabian waren sich darin einig, es zuzulassen, denn ihre Großeltern hatten es auch nicht anders gemacht, und es hatte ihnen nicht geschadet.

      Natürlich wurde dieser Vorschlag ganz begeistert aufgenommen.

      Wenn die Enkel kamen, ob nun die von der Tochter oder die vom Sohn, dann legte Professor СКАЧАТЬ