Der neue Sonnenwinkel Jubiläumsbox 1 – Familienroman. Michaela Dornberg
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Название: Der neue Sonnenwinkel Jubiläumsbox 1 – Familienroman

Автор: Michaela Dornberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Sonnenwinkel

isbn: 9783740927844

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СКАЧАТЬ gefallen wird. Als Großstadtpflanze musst du dich erst mal an diese himmlische Ruhe und den Frieden ringsum gewöhnen. Aber glaub mir, daran gewöhnt man sich schnell.«

      Sie besprachen noch ein paar Details, die die Praxis betrafen. Da musste zunächst nichts verändert werden. Das Haus war ausgeräumt, frisch gestrichen. Enno würde mit seiner Familie die Nacht in einem Hotel in der Nähe des Flughafens verbringen, und wenn sie im Sonnenwinkel eintraf, dann würden sie im Flieger bereits eine ziemliche Strecke zurückgelegt haben.

      Alles war gesagt.

      »Enno, ich wünsche dir, Amelie und den Kindern viel Glück in Amerika. Du kannst dich ja mal melden.«

      Das versprach er, dann sagte er: »Und du vergiss Max. Er hat­ nicht zu dir gepasst, und wir haben uns alle sehr ge­wundert, warum du ausgerechnet ihn geheiratet hast. Da gab es noch ein paar andere Bewerber um deine Hand, mit denen du mehr Glück gehabt hättest.«

      Das wusste Roberta, doch damals hatte sie keinen anderen Mann außer Max gewollt.

      Und dafür hatte sie einen hohen Preis bezahlt.

      Das alte Sprichwort – wer nicht hören will, muss fühlen – würde sie heute glatt unterschreiben.

      Sie verabschiedeten sich voneinander, und Roberta wandte sich wieder ihrer Arbeit zu. Es gab noch viel zu tun.

      Gutachten schreiben,Inge Auerbach wollte ihren Mann gerade fragen, ob er auch einen Kaffee trinken wollte, als draußen das Gartentor quietschte, sich eilige Schritte dem Haus näherten, die Haustür aufgerissen wurde und Ricky hereingestürmt kam, ihrer Mutter um den Hals fiel und lachend rief: »Mami, wolltest du gerade zu meinem Empfang den roten Teppich ausrollen?«

      Sie deutete auf den roten Samt, den ihre Mutter in der Hand hatte.

      Inge fiel in das Lachen mit ein, erklärte, dass sie aus dem Stoff für Bambi ein Prinzessinnenkleid für eine Schulaufführung nähen wollte, dann erkundigte sie sich: »Ist was passiert, Ricky?«

      Angelockt durch das Lachen kam der Professor aus seinem Arbeitszimmer, sah seine Tochter und begrüßte sie herzlich. Die beiden verstanden sich gut, Ricky war schon immer ein Papakind gewesen, was nicht bedeutete, das sie ihre Mutter weniger liebte. Sie hatte ihren Vater früher einfach nur leichter um den Finger wickeln können.

      »Papi, ehe du mich jetzt auch noch fragst ob etwas passiert ist, sage ich nein. ­Alles ist in bester Ordnung. Ich war nur gerade bei meinen Schwiegereltern, weil Rosmarie unbedingt etwas von meiner selbstgemachten Himbeermarmelade haben wollte. Und Ihr kennt sie, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann muss es sofort geschehen. Sie ist jetzt glücklich, und Ihr und Omi und Opi bekommt natürlich auch ein Gläschen. Bei den Großeltern war ich schon. Hier ist also euer Glas, und über einen Kaffee würde ich mich sehr freuen. Ich habe euch nämlich etwas zu sagen.«

      »Hast du es den Rückerts auch schon erzählt?«, erkundigte Inge sich. Sie und Rosmarie und Heinz Rückert verstanden sich ganz hervorragend. Sie waren sogar miteinander befreundet. Doch eine gewisse Rivalität gab es schon, was die Kinder und Enkel anging.

      Da war Rosmarie ziemlich schmerzfrei, sie glaubte, sich das nehmen zu dürfen, was ihr als Mutter, Schwiegermutter und Oma zustand. Und das gefiel keinem so richtig. Ricky und Jörg hielten sich da zurück, aber Fabian und Stella hatten ihrer Mutter schon einige Male ihre Meinung gesagt, was stets zur Folge hatte, dass Rosmarie sich dann für einige Tage nicht blicken ließ und auch nicht anrief.

      »Nein, Mama, die Rückerts wissen es nicht«, antwortete Ricky. »Omi und Opi habe ich es gerade erzählt, und nun seid ihr an der Reihe … bekomme ich jetzt den Kaffee?«

      Inge verschwand in der Küche, Ricky holte Tassen aus dem Schrank und ging damit hinaus auf die Terrasse. Man musste das schöne Wetter einfach ausnutzen, ganz besonders, da bekannt war, dass das nächste Tief schon im Anzug war.

      Wenig später saßen sie sich gegenüber, der Kaffee duftete, und die selbst gebackenen Kekse schmeckten köstlich.

      Ehe Ricky anfangen konnte zu erzählen, erkundigte Inge sich: »Du sitzt hier in aller Ruhe. Musst du nicht die beiden Kleinen vom Kindergarten abholen und daheim sein, wenn Sandra und Henrik aus der Schule kommen?«

      Typisch ihre Mutter!

      »Mama, entspann dich, für die Kinder ist gesorgt.«

      Ricky trank noch einen Schluck Kaffee, griff in die Keksschale, und als sie den Keks gegessen hatte, lehnte sie sich zurück.

      »Es wird einige Veränderungen in meinem Leben geben«, sagte sie. »Ich werde studieren, genauer gesagt, Deutsch und Biologie auf Lehramt.«

      Inge wollte gerade den Zucker in ihrer Tasse umrühren. Der Löffel landete klirrend auf der Untertasse.

      Sie starrte ihre Tochter an, glaubte, sich verhört zu haben, dann stammelte sie: »Willst du … äh … hast du dich etwa von Fabian … getrennt?«

      Nun konnte Ricky nur ganz verblüfft dreinblicken, ehe sie anfing, herzhaft zu lachen.

      »Aber Mami, wie kommst du denn auf eine so absurde Idee? Fabian ist der Mann meines Lebens, ich habe ihn von der ersten Sekunde an geliebt. Mit uns wird es immer schöner, wir sind so eng miteinander, dass zwischen uns kein Blatt Papier passt.«

      Inge Auerbach war verwirrt.

      »Ricky, du bist verheiratet, hast vier Kinder … und nun willst du studieren? Wie soll das denn gehen? Bist du hier, um uns zu fragen, ob wir die Kinder nehmen sollen? Meinetwegen ja, und wenn Papa einverstanden ist … aber, Ricky, das ist alles zu hoch für mich. Das musst du mir erklären.«

      Ihre arme Mama!

      »Mami, das will ich ja, doch da musst du mich auch lassen. Es ist ganz einfach so, dass ich seit einiger Zeit weiß, dass das nicht alles gewesen sein kann. Ich war mit achtzehn verheiratet, bekam mit neunzehn mein erstes Kind, danach hintereinander weg drei weitere Kinder.«

      »Die du alle wolltest«, wandte Inge Auerbach ein.

      Ricky schenkte ihrer ­Mut­ter einen nachsichtigen Blick. Sie konnte es einfach nicht lassen.

      »Ja, Mami, ich wollte die Kinder, ich liebe jedes von ihnen, könnte mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen, und …«, sie machte eine kurze, bedeutsame Pause, »ich würde es wieder so machen, nicht ganz, ich würde neben den Schwangerschaften studieren, wie es viele Frauen heutzutage machen.«

      »Ricky«, stöhnte Inge, die die Welt nicht mehr begriff.

      Werner Auerbach hatte bislang zugehört, jetzt wandte er sich an seine Tochter.

      »Ich finde das gut, Ricky«, unterstützte er sie, »du bist klug, und du bist jung genug. Ich zweifle nicht daran, dass du es schaffen wirst, aber vier Kinder … das bedeutet Verantwortung und Zeitaufwand …«

      Ricky nickte.

      »Das haben Fabian und ich lange überlegt, alles abgesprochen. Den Kindern wird es an nichts mangeln. Fabian hat keinen Bürojob, administrative Dinge kann er von zu Hause aus regeln, ich kann mich mit der Wahl meiner Vorlesungen mit ihm absprechen. Und dann haben wir ja auch noch Oma Holper, unsere Nachbarin. Die Kinder lieben sie, sie springt jetzt schon ein, wie beispielsweise heute.«

      Inge Auerbach СКАЧАТЬ