Der kleine Fürst Classic 40 – Adelsroman. Viola Maybach
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Название: Der kleine Fürst Classic 40 – Adelsroman

Автор: Viola Maybach

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der kleine Fürst Classic

isbn: 9783740900915

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СКАЧАТЬ wo man ständig unterwegs ist, haben es Beziehungen schwer. Was glauben Sie, warum sich Schauspieler so oft scheiden lassen? Wochen- oder monatelange Trennungen hält auf Dauer keine Liebe aus. Außerdem, das muss man auch zugeben, trifft man ständig neue attraktive Leute, da ist die Versuchung, sich auf was einzulassen, besonders groß.«

      »Sie haben es also schon versucht, und es hat nicht geklappt.«

      Sie nickte. »Mein letzter Freund war Buchhändler, ich dachte, er wäre der Richtige. Aber irgendwann kam ich von Dreharbeiten nach Hause, und da hatte er eine neue Freundin. Daraufhin habe ich mir vorgenommen, erst einmal solo zu bleiben.«

      »Bei mir ist es so ähnlich«, sagte Robert nachdenklich. »Ich wohne zwar am Ort, aber ich bin auch viel unterwegs – und ich habe vor allem keine festen Arbeitszeiten. Bei mir kann es jederzeit heißen: ›Wir fahren weg.‹ So steht es auch in meinem Vertrag. Jetzt stellen Sie sich mal vor, wie eine Freundin darauf reagiert, wenn man sie vor dem Kino stehen lässt, weil man überraschend nach Paris fahren muss.«

      Ilka lachte. »Das klingt auch nicht einfach«, gab sie zu.

      Ihre Blicke begegneten sich, die Luft zwischen ihnen flirrte ein wenig. Sie gefällt mir, dachte Robert. Ich will sie wiedersehen. »Wenn Sie noch eine Weile hier arbeiten«, meinte er, »dann könnten wir uns doch mal wieder treffen. Was meinen Sie?«

      Sie lachte. »Gern. Und ich bin ja jetzt schon darauf vorbereitet, dass Sie eine halbe Stunde vorher anrufen und sagen: ›Tut mir leid, ich muss jetzt nach Paris.‹ Ich verspreche, dass ich Ihnen keine Szene machen würde.«

      Er lachte mit ihr. Eine Viertelstunde später verließen sie das Café gemeinsam.

      »Wie wäre es mit heute Abend?«, fragte Robert. »Ich mache jetzt ein bisschen Sport, schlafe vielleicht eine Stunde, aber danach hätte ich Zeit. Ich könnte Sie zum Beispiel zu meinem Italiener einladen, der die besten Nudeln weit und breit macht.«

      »Schöne Idee, aber leider undurchführbar«, seufzte Ilka. »Wir drehen heute Nachmittag, bis in die Nacht. Ich sollte sehen, dass ich noch ein bisschen Schlaf kriege, ich habe es im Gefühl, dass es heute zäh wird.«

      »Sie drehen bis in die Nacht? Passiert das öfter?«

      »Nein, jedenfalls nicht bei diesem Film, er spielt zum Glück überwiegend am Tage, aber ich hatte auch schon mal eine Produktion, die fast nur nachts spielte. Danach war ich reif für die Anstalt, das dürfen Sie mir glauben.«

      »Morgen kann ich wahrscheinlich nicht«, murmelte Robert.

      »Ich auch nicht, da schlafe ich nämlich. Aber Dienstag sieht es ganz gut aus für Ihren Italiener.«

      Robert freute sich. Nach Hause bringen lassen wollte sie sich nicht von ihm, und er bedrängte sie nicht. Sie war vorsichtig, das gefiel ihm. Immerhin gab sie ihm ihre Handy-Nummer, das war auch ein Vertrauensbeweis.

      Übermorgen würde er sie wiedersehen. Er konnte es kaum erwarten.

      *

      »Sieht ja toll aus, das Schloss!«, staunte Viktor von Löwen, als Isabella und er sich Schloss Sternberg näherten. Viktor saß selbst am Steuer, er fuhr gern.

      »Warte nur, bis du es aus der Nähe siehst«, lächelte Isabella. »Es wird immer schöner, je näher man ihm kommt. Und erst der Schlosspark … Es müsste jetzt eigentlich schon vieles blühen, das ist die schönste Zeit auf Sternberg. Er fängt übrigens hier schon an.«

      »Der Park?«, fragte Viktor erstaunt. »Das sieht doch aus wie Wald.«

      »Es ist ein besonderer Park. An seinen Rändern geht er in Wald über.«

      »Was ist das da vorn? Der Hügel da? Das habe ich ja noch nie gesehen – ein Hügel in einem Schlosspark!«

      »Der Familienfriedhof der Sternbergs. Da liegen jetzt auch Christians Eltern.«

      Sie schwiegen beide einen Augenblick, bis Viktor sagte: »Ich wiederhole noch einmal, was du mir erzählt hast, damit ich gleich alles richtig mache: Christian von Sternberg ist der Sohn des vor etlichen Monaten tödlich verunglückten Fürstenpaares.«

      »Richtig«, bestätigte Isabella. »Er ist fünfzehn, die Leute hier in der Umgebung nennen ihn ›der kleine Fürst‹ – eben weil er noch nicht volljährig ist. Sein derzeitiger Titel ist ›Prinz Christian‹, aber mit achtzehn wird er Fürst sein.«

      »Er lebt jetzt in der Familie seiner Tante Sofia von Kant«, fuhr Viktor fort.

      »Sofia ist eine Schwester seiner Mutter«, erklärte Isabella. »Sie hat Baron Friedrich von Kant geheiratet, die beiden haben zwei Kinder, Konrad und Anna. Die sind für Christian wie Geschwister. Die Kants leben schon lange auf Sternberg, so hat Christian zwar seine Eltern verloren, aber nicht auch noch sein Zuhause. Außerdem solltest du dir noch merken, dass der Butler Eberhard Hagedorn heißt – einen besseren Butler gibt es weit und breit nicht. Nett ist er außerdem und absolut diskret. Ich glaube, das war das Wichtigste.«

      Viktor lächelte. »Das reicht auch, finde ich. Sag mal, der kleine Fürst – wie geht er mit dem Verlust seiner Eltern um?«

      »Tapfer«, sagte Isabella. »Er ist natürlich ernster geworden, reifer, aber dadurch, dass er weiterhin lauter Menschen um sich herum hat, die ihn lieben, schafft er es einigermaßen, damit fertig zu werden. So, und jetzt guck mal nach vorn – von hier aus hat man nämlich den allerbesten Blick auf Sternberg.«

      Er brachte seine Bewunderung gebührend zum Ausdruck, und Isabella freute sich, dass er ehrlich beeindruckt zu sein schien. Gleich darauf hatten sie das Schloss erreicht. Als Viktor den Wagen abstellte, öffnete sich das große Eingangsportal, und Sofia und Friedrich erschienen zur Begrüßung – ihnen folgte Eberhard Hagedorn.

      Isabella stellte Viktor vor und war wieder einmal froh über seine Kontaktfreudigkeit. Als sie Schloss Sternberg betraten, hatte er Baron Friedrich von Kant bereits in ein lebhaftes Gespräch über Pferde verwickelt.

      »Er ist nett, dein Viktor«, flüsterte die Baronin Isabella zu.

      »Ja, nicht wahr? Wie schön, wieder einmal bei euch zu sein, Sofia! Wo sind die Kinder?«

      »Noch unterwegs, aber sie wissen ja, dass ihr kommt und freuen sich sehr, dich wiederzusehen.« Sofia senkte die Stimme. »Und auf Viktor sind sie natürlich neugierig, das kannst du dir ja vorstellen. Komm, das Wetter ist so schön, wir können auf der Terrasse sitzen.«

      Isabella folgte Sofia, von den beiden Männern war nichts mehr zu sehen. Sie lächelte in sich hinein. So war es immer mit Viktor: Er kam, sah und siegte.

      *

      Als Christine am Sonntagmittag immer noch nicht im Penthaus aufgetaucht war, machte sich Bernhard erneut auf den Weg zu ihrer Wohnung. Sie öffnete erst nach mehrmaligem Klingeln, er sah sofort, dass sie noch geschlafen hatte. Ihr Gesicht sah verquollen aus. »Ich bin noch müde«, sagte sie mürrisch und machte ihm die Tür vor der Nase zu.

      Er war so verdutzt über diese Reaktion, dass er mehrere Sekunden lang stehen blieb, wo er stand, bevor er sich endlich umdrehte, um zum Fahrstuhl zurückzukehren. Er hatte ihn noch nicht erreicht, als die Tür erneut geöffnet wurde. »Tut mir leid, Bernd, ich bin noch nicht ganz wach«, nuschelte Christine. »Komm rein.«

      »Ich kann auch später wiederkommen, СКАЧАТЬ