Die großen Western Classic 39 – Western. Alexander Calhoun
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Название: Die großen Western Classic 39 – Western

Автор: Alexander Calhoun

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Die großen Western Classic

isbn: 9783740963071

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СКАЧАТЬ dass das Mädchen mit dem Büffeljäger ging. Vielleicht hing er mehr an Linda, als es für beide gut war.

      Conan hatte so ziemlich den gesamten Dialog zwischen seinen Gästen mitbekommen und wurde vorsichtig. Bevor er loszog, überprüfte er sorgfältig seinen Revolver und entnahm seinem Gepäck einen zweiten Colt, den er in den Gürtel schob. Das Gewehr vergaß er sowieso nie, denn gegen einen angreifenden Bison war ein Revolver nutzlos.

      Conan McCloud war also mit Linda in der grauen Dämmerung eingetaucht, und sofort danach stimmte der Rancher das hohe Lied seiner Verdachtsmomente wieder an.

      »Der verdammte Bastard weiß alles«, sagte er. »Wir müssen ihn so schnell wie möglich loswerden und von hier vertreiben.«

      Calderón sprang auf, als sei unter seinem Sitzfleisch eine Spiralfeder explodiert. Sein braunes Gesicht wies graue Flecken auf. Energisch schüttelte er den Kopf.

      »Nicht so, wie du dir das denkst, Fitz – nein, niemals so. Mit einem Mord will ich nichts zu tun haben. Schau mal, Fitz, soweit brauchen wir nicht zu gehen. Jedenfalls nicht bei einem Verrückten. Der läuft nicht herum und erzählt sein Wissen prahlerisch weiter. Wo auch? Sechzig Meilen im Umkreis findet er keinen, der zuhören kann.«

      »Und wie kriegen wir ihn von der Bühne?«

      Cals Hand klatschte auf das Halfter.

      »So, nicht anders. Aber nicht von hinten und nicht für ihn unvorbereitet. Auge in Auge werden wir uns gegenüberstehen, wie es sich gehört.«

      »Und wenn er dich tötet?« Mit einer Handbewegung setzte er hinzu: »Dann bin ich mit dem Weibsbild allein, und du wirst mir, bevor du nach oben abschwirrst, sagen müssen, wie ich das Ding ohne dich drehen soll.«

      Cal reagierte genauso, wie er sich das vorgestellt hatte. Der verdammte Ehrenkodex der Revolvermänner stand ihm bei seinem Vorhaben im Wege und würde durch nichts zu beseitigen sein. Er maß den Dürren mit kalten Augen.

      »Ist das an Vorschlägen alles, was du vorzubringen hast?«, fragte er eisig.

      »Du könntest ihn fragen, ob er bei uns mitmachen will«, schlug Cal vor.

      O’Toole schüttelte langsam den Kopf. Seine Augen bewegten sich dabei nicht. Es war ein merkwürdiger Eindruck, den er damit hervorrief.

      »Wir haben genug Dummköpfe unter uns. Mindestens einen. Der bist du, Cal. Du.«

      »Warum bin ich ein Dummkopf, kannst du mir das erklären?«

      »Du sitzt in Sunray«, herrschte ihn O’Toole an. »Seit vielen Wochen wusstest du, dass er dort seine Felle verkauft, die er in diesem Gebiet jagt. Und getan hast du nichts, nicht einmal mich hast du benachrichtigt.«

      »Okay, mein Fehler, wenn’s einer ist. Und was hast du getan? Das Mädchen mitgeschleppt. Diese blöde Gans verdirbt uns mit ihren blöden Allüren völlig das Konzept. Oder hast du die Kuhaugen nicht gesehen, die sie dem Büffeljäger macht?«

      »In der Tat, nein«, sagte O’Toole höhnisch. »Von Kuhaugen habe ich wirklich nichts beobachten können. Im Gegenteil, mir war am Nachmittag, als hätte sie ihm am liebsten die Augen ausgekratzt. Hm, vielleicht liegt es auch daran, dass du in sie verliebt bist, und Dinge siehst, die nicht gegeben sind. Reiß dich zusammen, du Flasche!«

      Verzweifelt suchte der Mexikaner nach einem Ausweg aus seinem Dilemma, einen wenigstens kleinen moralischen Halt. Aber der dicke Rancher ließ sich auf keine Argumente ein.

      »Was zu tun ist, tue ich sofort, und du hilfst mir dabei. Vergiss nicht, dass uns der heuchlerische Halunke die Pferde von seinen roten Freunden hat klauen lassen. Wenn er zur Hölle fährt, haben wir Pferde. Seine.«

      »Aber das ist doch …«

      »Spar dir’s, Cal, es interessiert mich nicht. Möchte wissen, was der Kerl hier treibt.«

      »Büffel jagen.«

      »Du bist noch ein größerer Idiot, als ich dachte. Mann, bist du dämlich! Der und Büffel jagen. Der tut doch nur so und hüllt sich in den Deckmantel eines Jägers. Aber in Wirklichkeit hat der ganz etwas anderes vor.«

      »Und was denkst du?«

      »Bin ich allwissend? Möglicherweise ist er ein Gesetzesmann, einer von den Rangers, oder ein Bundesmarshal, der von irgendeiner Seite einen Wink bekommen hat. Die Probesprengungen am Rio Grande können nicht unbemerkt geblieben sein.«

      »Also doch.«

      *

      »Was doch?«

      »Ein Camp im abgelegensten Teil von Texas, ein Mann mit einem Büffelgewehr, eine geheime Wasserstelle, indianische Freunde … Vielleicht erfinden wir die Verdachtsmomente nur, aber wie dem auch sei. Siehst du, Fitzgerald, ich freue mich direkt darauf, dass es so und nicht anders ist, denn dann kann ich beweisen, dass ich noch meine alte Geschicklichkeit, meine alten Reflexe mit dem Revolver habe. Oft ist es ein großer Vorteil, wenn man klein, flink und schnell mit der Revolverhand ist, statt groß und dick.« Er grinste überheblich.

      O’Toole schüttelte so heftig den Kopf, dass seine aufgedunsenen Wangen wabbelten.

      »Immer diese Protzerei mit der Waffe. Du bist ein noch viel größerer Idiot, als ich dachte. Dick …, natürlich bin ich dick und groß und nicht so schnell wie du, aber dafür habe ich mehr in meinem Kopf, verdammt mehr!«

      Cal, der Schlanke, Kleine, winkte ab und grinste.

      Er sagte nur ein Wort: »Mierda!« Dann fuhr er fort und lenkte den Zorn des Ranchers ab wie ein geschickter Matador, der das rote Tuch schwingt, um den Stier zu täuschen. »Meinst du, dass sie sich in ihn verliebt hat?«

      »Weiß ich nicht. Ist mir auch egal. Er wird noch in dieser Nacht in die ewigen Jagdgründe einziehen. Dort kann er Büffel jagen, so viel er will.«

      »Gut, mach, was du willst. Wir sollten ihn natürlich und freundlich behandeln, damit er nicht misstrauisch wird. Wie, Freund, willst du ihn auf sichere Art ins Jenseits befördern? Mit deinem Revolver oder mit Feuer und Schwert?«

      »Wir sind so freundlich zu ihm, dass wir ihm ordentlich Angst einjagen«, knurrte O’Toole. »Mit deiner Kanone natürlich.«

      »Soll ich den Streit anzetteln und ihn herausfordern?«

      »Blödsinn! Darüber haben wir doch gesprochen. Kein Duell. Er ist dir mit dem Revolver überlegen. Und unsere gemeinsame Arbeit verträgt keinen Verzicht auf dich. Wenn es geschehen ist, gehe ich nach Sunray. Meine Gewährsleute werden sich in der Monatsmitte in der Stadt aufhalten, um das weitere Vorgehen mit uns zu besprechen … Genauer, mit mir. Du bist nur ein Statist, das ist doch hoffentlich klar?«

      »Aber sicher. Ich erhalte meine Befehle von dir. Natürlich ist das sicher.«

      *

      Finsternis begleitete sie. Der Mond war noch nicht aufgegangen, und die Sterne, die dünn und funkelnd am Himmel standen, hatten noch nicht die Kraft, die Dunkelheit zu durchdringen.

      Weiß und gezackt standen die Kreidefelsen vor ihnen, eine seltsame geologische Formation, die sich aus Kreide und hartem Kalkgestein zusammensetzte. Ihre Füße blieben in Schlingpflanzen СКАЧАТЬ