Die großen Western Classic 39 – Western. Alexander Calhoun
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Название: Die großen Western Classic 39 – Western

Автор: Alexander Calhoun

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Die großen Western Classic

isbn: 9783740963071

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СКАЧАТЬ was man sonst noch unbedingt in der Brasada brauchte, kaufen zu können. Wenn er mit den Häuten nach Sunray kam, leistete er sich ein paar gute Mahlzeiten in einem Hotel und dachte auch daran, dass die Fleischlichkeit zu zweit zu den schönsten Vergnügungen des Lebens gehörte.

      Als er genügend von dem brennbaren Holz eingesammelt hatte, ging er ans Feuer zurück. Eine schwache Flamme, genährt von angekohlten Holzstückchen, brannte bereits. Linda hatte es entzündet.

      Je mehr er sich dem Lager näherte, umso mehr nahm die Spannung in ihm ab. Das Häutemesser steckte in seinem Hosenbund, und an seiner Seite schlug der schwere Revolver gegen seinen Schenkel, ein Gefühl, das Sicherheit gab.

      Er war gut und gerne einsachtzig groß und von drahtiger Statur, strotzend vor Kraft, die er voll in seinen ausgereiften Schritt legte. Und dieser Schritt war es auch, der immer wieder die Blicke des Mädchens anzog. Vielleicht nicht nur sein Schritt.

      Bei der Feuerstelle kniete er nieder und legte trockenes Holz auf das züngelnde, nach Nahrung gierende Flämmchen, darauf grüne Zweige und feuchte Äste.

      »Hätte das nicht Zeit gehabt?«, fragte Linda mit einem tiefgründigen Blick aus grauen Gletscheraugen. »Zuerst das Essen, danach Signale.«

      »Stimmt«, sagte er und grinste süffisant. »Grüner Rauch würzt das Essen und macht es schmackhaft.«

      Linda O’Toole zuckte zusammen und warf einen hilflosen Blick in die Runde. Ihre Stimme zitterte.

      »Sie sind so gemein, wie Sie aussehen – einfach scheußlich!«

      »Dafür bieten Sie ein angenehmeres Bild, Madam. Sauber und adrett, geradezu zum Anbeißen.«

      Linda fuhr empört in die Höhe. »Jetzt werden Sie frech, Mist…«

      »Conan«, unterbrach er sie. »Conan genügt.«

      »Benimmt sich der Gringo-Bastard nicht richtig, Linda?«, ertönte es aus O’Tooles Richtung. Calderón reckte seine Hühnerbrust und krähte wie ein Hahn.

      »Nicht das schon wieder. Still!«, befahl der Rancher und versuchte den Mexikaner zu sich herabzuziehen. »Wir sind in seinem Camp und haben das zu respektieren.«

      »Aber auf Ihrem Land, Mr O’Toole. Ich werde den Kerl vor meine Pistole fordern, und das recht schnell!«

      Conan antwortete nicht auf den Wutausbruch des Pistoleros. Er hob statt Worte sein Gewehr an, das er keinen Fingerbreit weiter von sich weglegte als es seine Sicherheit erforderte, und hielt es grinsend in die Höhe.

      »Schnauze, Bastard!«, schrie de la Barka, kochend vor Zorn, und sprang auf die Füße. O’Toole riss ihn zum zweitenmal zurück. Er beschwichtigte ihn: »Er hat doch gar nichts gesagt, Cal. Lass ihn endlich in Ruhe und fordere den Mann nicht ständig heraus. – He, Mister! Sind Sie sicher, dass die Roten im Anrücken sind?«

      Conan zuckte die Schultern und legte sein Gewehr wieder ins Gras. »Im Augenblick interessiere ich mich nur für diesen lausigen Greaser, Mr O’Toole, nicht für Indianer. Den Gringo-Bastard schieße ich ihm eines Tages mit Blei auf den Leib.«

      »Lassen Sie mich meinen Revolver holen, Mr O’Toole – Patron, lassen Sie ihn mich holen!«, schrie Calderón de la Barka außer sich vor Wut.

      Conan höhnte weiter und übertrieb es dabei wirklich ein bisschen. »Ja, hole ihn, wenn du die Hosen noch nicht voll hast, hole ihn, Greaser!«

      Der Rancher schob seinen Körper in die Höhe. Er kam trotz seiner Fettmassen schnell auf die Füße und streckte beide Hände abwehrend nach dem Mexikaner aus.

      »Hier bleibst du, Cal! Keine Schießerei in Anwesenheit meiner Tochter. Zum Teufel, seid ihr denn beide verrückt geworden? Jeden Augenblick können die Comanchen hier sein, und ihr versucht euch gegenseitig den Garaus zu machen. Dummköpfe!«

      »Mir tun sie nichts, Rancher«, feixte Conan. »Ist richtig, dass sie von Weißen nichts halten, aber mich nennen sie ihren Freund. Ich habe nichts zu befürchten.«

      »Schöne Freundschaft«, drang es höhnend aus Calderóns Mund. »Eine Freundschaft zwischen Pferde- und Rinderdieben.«

      Bevor Conan in seiner aufreizenden Art antworten konnte, trat ein Ereignis ein, mit dem niemand im Lager gerechnet hatte.

      *

      Ein nervenzerreißender Schrei gellte durch das Buschwerk, Schüsse fielen, aber getroffen wurde niemand.

      Flüchtig sahen die vier Menschen huschende Schatten. Nicht nur menschliche Schatten auf zwei Beinen, sondern auch welche auf vier.

      Wiehernd vor Angst machten sich die Reittiere der Lagergäste aus dem Staub. Dass auf der vom Lager abgewandten Seite je ein Indianer an den Mähnen der Tiere hing, konnte keiner sehen. Conan dachte es sich allerdings. Comanchen waren geborene Pferdediebe und verstanden ihr Handwerk.

      Als die Starre der Überraschung aus Conan wich, war er mit einem Riesensatz bei seinem Gewehr. Er riss es an sich und blickte suchend umher. Der Rancher und sein Revolvermann rannten ebenfalls zu ihren Waffen.

      Aber es gab nichts mehr zu tun. Die Comanchen waren fort, mit ihnen die Pferde und die Gewehre, die in den Sattelhalftern steckten.

      O’Toole blieb ruhig, aber Calderón de la Barka tobte und hob zähneknirschend die geballten Fäuste.

      »Das haben wir nur diesem Gringo-Bastard zu verdanken! Madre de Dios, das wird mir der Kerl büßen!«

      Conan lehnte sich an eine abgebrochene dünne Fichte. Er sah Linda herankommen und umfasste sie mit seinen Blicken und seinen Gedanken. Das Mädchen war längst nicht mehr so unfreundlich wie am Nachmittag. Den Mexikaner beachtete er nicht.

      Linda bot ein liebliches Bild. Ihre Hüften rundeten sich unter der hellen Bluse und unter der verdeckenden Buschjacke. Aber dieses Mädchen war viel mehr wert. Für eine junge Frau war sie zwar schlank, doch mit jenen Kurven versehen, für die Männer ein besonderes Auge hatten.

      Zwei Hände breit unter dem trotzigen Kinn saßen die Hügel süßer Versprechungen genau dort, wohin sie gehörten, und sie bewegten sich beide bei jedem Schritt mit sanfter Bestimmtheit. Sie musste wohl seine Gedanken gelesen haben, als sie ihm zulächelte und außer Reichweite seiner Hände stehenblieb.

      »Es würde mich interessieren, ob Sie das veranlasst haben?«, fragte sie mit scharfer Stimme.

      »Was, Madam?«

      »Den Pferdediebstahl.«

      »Habe ich sie gestohlen?«

      »Die Indianer. Man kann sie über Rauchzeichen dazu auffordern. Haben Sie das getan?«

      »Gott bewahre! Am liebsten wäre es mir, wenn Sie alle tausend Meilen weit weg wären. Ich will auf die Bisonjagd.«

      »Und warum gehen Sie nicht?«

      »Kann ich Sie und die beiden Typen in meinem Lager allein lassen?« Conan sah sie fragend an.

      »Gäbe es was mitzunehmen? Geld? Wertsachen? Reichtümer?« Sie lächelte verächtlich.

      »Nichts dergleichen. Aber die Comanchen könnten zurückkehren СКАЧАТЬ