Kinderärztin Dr. Martens 67 – Arztroman. Britta Frey
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Название: Kinderärztin Dr. Martens 67 – Arztroman

Автор: Britta Frey

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Kinderärztin Dr. Martens

isbn: 9783740964313

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СКАЧАТЬ an der Ostsee zu verbringen. Das Hotel, in dem wir uns eingemietet haben, hat noch Zimmer frei. Hättet ihr nicht Lust, ein paar Tage oder auch länger mit uns Urlaub zu machen? Mutter und ich würden euch gern einladen«, erklärte er.

      »Papa, das wäre ganz wunderbar«, erwiderte Ute spontan. »Weil Klaus und ich über Ostern mit den Kindern auf Sylt waren, hatte wir eigentlich vor, die Sommerferien zu Hause in der Heide zu verbringen und Ausflüge zu machen. Aber warum sollten wir nicht für ein paar Tage zu euch an die Ostsee kommen? Wir könnten dort zusammen so viele schöne Dinge unternehmen. Außerdem würde die Luftveränderung den Kindern bestimmt guttun.«

      »Was meinst du dazu, Klaus?« erkundigte sich Utes Vater bei seinem Schwiegersohn.

      »Ich würde gern mitkommen, Vater. Zur Zeit ist mir das aber leider nicht möglich. Wir haben im Augenblick in der Klinik so viel zu tun, daß ich unmöglich verreisen kann. Ich bin aber dafür, daß Ute und die Kinder euch besuchen, nicht nur wegen der Luftveränderung. Wir haben es hier zwar wunderschön in der Heide, aber es tut immer gut, wenn man mal wieder etwas Neues kennenlernt«, gab der Arzt zur Antwort.

      Utes Nasenflügel vibrierten. »Du willst also nicht mitkommen?« fragte sie.

      »Ich kann nicht, Ute«, bekräftigte Dr. Mettner.

      Seine Frau holte tief Luft. Ihr war anzumerken, daß es ihr sehr schwer fiel, äußerlich ruhig und gelassen zu bleiben. »Du kannst also nicht«, meinte sie.

      »Nein, ich kann die Klinik zur Zeit nicht verlassen, Ute«, bestätigte ihr Mann.

      Ute schluckte. »Es ist schon bald so, daß du mehr mit der Klinik als mit mir verheiratet bist«, stieß sie hervor.

      Bevor ihr Mann eine Antwort geben konnte, mischte sich ihr Vater ein. »Entschuldige bitte, daß ich dazwischenfunke, Ute«, sagte er. »Aber ich finde, daß du deinem Mann Unrecht tust.«

      Bevor er noch etwas hinzufügen konnte, rief Ute: »Unrecht? Ich tue Klaus Unrecht?«

      Ihr Vater legte ihr eine Hand auf den Arm. »Ute, bitte bleibe ruhig«, bat er.

      »Papa, du weißt ja gar nicht, wie es bei uns zugeht«, brach es aus Ute hervor. »In den letzten Wochen habe ich meinen Mann kaum noch zu Gesicht bekommen. Wir können uns gar nichts vornehmen, weil Klaus doch nie Zeit hat. Heute hatte er Inka zum Beispiel fest versprochen, daß er wenigstens an ihrem Geburtstag zu Hause bleibt. Und dann ist er doch wieder in die Klinik gerufen worden.«

      Der alte Herr sog kurz an seiner Pfeife und nahm sie dann aus dem Mund. »Ute«, fuhr er fort, »du hast keinen Beamten geheiratet, wie ich einer bin. Als Lehrer weiß ich immer ganz genau, wann ich Unterricht und wann ich Ferien habe.«

      »Aber Papa«, wollte Ute ihren Vater unterbrechen.

      »Laß mich bitte zu Ende sprechen«, entgegnete der jedoch auf seine ruhige und zugleich bestimmte Art. »Ich als Lehrer kann Pläne machen. Bei einem Arzt ist das etwas anderes. Ein Arzt kann nie genau planen. Er muß da sein, wenn seine Patienten ihn brauchen. Das wußtest du, als du deinen Mann geheiratet hast, Ute. Jetzt darfst du dich auch nicht beschweren«, ermahnte der alte Herr seine Tochter.

      Ute seufzte tief auf, bevor sie antwortete. »Ich habe ja auch immer sehr viel Verständnis aufgebracht, Papa. Aber was zuviel ist, ist einfach zuviel. Es gibt doch nicht nur die Klinik. Inka, Ramona und ich sind auch noch da.«

      »Ute, du tust gerade so, als ob ich meine Familie vernachlässigen würde«, wehrte sich Dr. Mettner.

      »Manchmal habe ich tatsächlich den Eindruck, daß die Klinik dir wichtiger ist als deine Familie«, erwiderte seine Frau.

      »Jetzt bist du aber wirklich sehr ungerecht, Ute. Ich gebe zu, daß ich während der vergangenen Wochen sehr eingespannt war. Aber meinen Kollegen und Kolleginnen ging es nicht anders als mir. Die schwierigen Fälle häuften sich in letzter Zeit. Dazu kam, daß Dr. Küsters im Urlaub war und Dr. Olegra wegen einer Virusinfektion ausfiel. Aber es dauert doch nicht mehr lange, bis sich alles wieder normalisiert«, versicherte Dr. Mettner seiner Frau.

      »Siehst du, Ute«, sagte seine Schwiegermutter, »habe noch ein wenig Geduld. Bald wirst du wieder mehr von deinem Mann haben.«

      Ute seufzte tief auf. »Hoffentlich«, antwortete sie, aber ihr Gesichtsausdruck blieb skeptisch.

      Ihr Vater klopfte seine Pfeife in einem großen gläsernen Aschenbecher aus, der auf dem Gartentisch stand. Dann meinte er: »Es ist also so, daß Klaus nicht mit an die Ostsee kommen kann. Daran läßt sich leider nichts ändern. Ich schlage vor, daß du uns trotzdem mit den Kindern für ein paar Tage besuchst, Ute.«

      Ute blickte auf ihren Mann. »Was meinst du dazu, Klaus?« erkundigte sie sich.

      »Ich bin ganz dafür«, erwiderte der Arzt.

      Ute wandte sich wieder ihrem Vater zu.

      »Also gut, Papa. Dein Vorschlag ist angenommen.«

      »Das freut mich aber, Ute«, rief ihre Mutter ganz spontan aus. »Wir werden bestimmt eine herrliche Zeit zusammen haben. Im Grunde könnten wir doch gleich morgen früh fahren. Soviel ich weiß, bist du morgen in der Klinik, nicht wahr, Klaus?«

      »Ja, Mutter. Ich habe morgen Sonntagsdienst«, bestätigte Dr. Mettner.

      »Also gut, dann machen wir uns doch nach dem Frühstück auf den Weg«, entgegnete seine Schwiegermutter.

      Am nächsten Morgen frühstückte die Familie auf der Terrasse. Inka und Ramona bekamen Kakao. Die Erwachsenen tranken Kaffee. Ute hatte Brötchen aufgebacken, deren Duft verführerisch in die Nasen stieg. Dazu gab es Kuchen, der von der Geburtstagstafel übrig geblieben war.

      »Was ist denn mit dir los, Inkalein? Du ißt ja gar nichts«, meinte Utes Vater, als er sah, daß seine Enkelin den Kuchen, der auf ihrem Teller lag, unberührt ließ.

      »Ich habe heute überhaupt keinen Hunger, Opi«, antwortete Inka und schob ihren Teller ein wenig zurück.

      »Du bist doch wohl nicht etwa krank, Inka?« sorgte sich ihre Großmutter und legte ihr sogleich eine Hand auf die Stirn. »Fieber hast du zumindest nicht«, stellte sie fest.

      »Das ist bestimmt die Aufregung vor der Reise«, meinte ihr Mann.

      »Aber das Kind muß doch etwas frühstücken«, wandte Ute ein. Sie strich ihrer kleinen Tochter über das Haar. »Iß wenigstens das kleine Stückchen Kuchen auf deinem Teller auf, Inka. Oder möchtest du lieber ein Brötchen haben?« erkundigte sie sich.

      »Nein, kein Brötchen«, antwortete Inka. Sie biß ein winziges Stückchen von dem Kuchen ab und erklärte dann: »Ich habe wirklich überhaupt keinen Hunger.« Ihre Stimme klang auf einmal seltsam weinerlich.

      »Vielleicht ist sie wirklich krank«, sagte Ute zu ihrem Mann.

      »Komm mal her, kleine Maus«, forderte der Arzt seine Tochter auf.

      Inka sprang von ihrem Stuhl auf und setzte sich ihm auf den Schoß. »Tut dein Hals weh, wenn du schluckst?« erkundigte sich Dr. Mettner.

      Sein Töchterchen schüttelte den Kopf. »Nein, überhaupt nicht, Papi«, erwiderte sie.

      »Zeige mir trotzdem mal deine Zunge«, bat der СКАЧАТЬ