Unmoralische Auszeit | Erotischer SM-Roman. Alexandra Gehring
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Название: Unmoralische Auszeit | Erotischer SM-Roman

Автор: Alexandra Gehring

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: BDSM-Romane

isbn: 9783964778659

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      Sie gingen die breite Innentreppe nach oben in den ersten Stock, liefen einen langen Korridor entlang. Die Dielen des Holzbodens knarrten leicht unter ihren Füßen. Mehrere Gemälde in alten, wuchtigen Holzrahmen zierten die Seitenwände.

      »Das ist das Erkerzimmer. Hier nehmen wir den Kaffee ein.«

      Neugierig schaute Elena sich um. Vier Sprossenfenster füllten den Raum mit Licht. Um den feudalen runden Eichenholztisch standen sechs Stühle, die mit edlem Stoff aufgepolstert waren. Eine schmale uralte Vitrine mit bunten Facettenfenstern zog Elenas Blick auf sich. Christina beobachtete Elena und ging sofort auf sie ein.

      »Das ist das älteste Möbelstück im ganzen Haus. Die Vitrine hat schon einige Generationen überlebt. Sie soll um die Zeit noch vor der Französischen Revolution hergestellt worden sein. Sie ist ein echter Blickfang. Aber bitte, setzten Sie sich. Ich bin gleich zurück.«

      Als Christina mit Annemarie zurückkam, hatten sie Kaffee und einen Kuchen dabei. Die ältere Frau bediente sie.

      »Lassen Sie es sich schmecken«, sagte die Haushälterin und verließ den Raum.

      Minuten später hatte Christina einen Wunsch an ihren jungen Gast. »Zunächst … Würden Sie bitte kurz aufstehen. Ich möchte Sie gern für einen Moment in Ruhe betrachten. Wenn Sie sich einfach langsam drehen würden.«

      Elena fuhr sich durch ihre Haare, zupfte ihre Bluse zurecht. Dann erhob sie sich und stand also vor Christina. Elena fühlte sich leicht unbehaglich, aber sie konnte Christina verstehen. Niemand hatte sie gezwungen, hierher zu kommen. Leicht drehte sie sich in beide Richtungen, zweimal um ihre Achse. In sich schmunzelnd wurde ihr bewusst, dass sie gerade bei einem Casting war. Nochmals drehte sie sich um ihre eigene Achse, um dann ihrer Betrachterin lächelnd ins Gesicht zu sehen.

      Christina sah eine junge Frau von über eins siebzig, schlank, aber auch sehr weiblich. Ihre festen Brüste hoben sich deutlich ab. Ihre überlangen, welligen, dunkelblonden Haare, ihre langen Beine, ihre hohen Wangenknochen, sie gaben dem jungen Mädel schon ein modelmäßiges Aussehen. Wie immer hatte sich Elena nur dezent geschminkt.

      »Mein Kompliment.« Mehr kam nicht von Christina, als sich Elena wieder setzte.

      Der Kaffee und der selbstgebackene Kuchen schmeckten wirklich ausgezeichnet. Gespannt lehnte sich Elena zurück. Jetzt also würde sie weitere Details erfahren.

      Christina begann, den künftigen Aufgabenbereich zu erklären, ihre Wünsche, ihre Neigungen und Fetische, die mit denen ihres Mannes abgesprochen waren. »Wir ticken da vollkommen gleich. Der Anblick von devot präsentierter Weiblichkeit ist eine unserer Vorlieben. Ein Kleidchen, das nur das Nötigste bedeckt, ein extrem auf der Haut anliegendes Latexteil, das die Brüste betont … Wir finden solche Anblicke einfach berauschend und als ein sinnliches Geschenk. Wie gesagt, wir beide!«

      Elena ging sofort etwas durch den Kopf: Christina stand auch auf Frauen. Das war absolutes Neuland für sie. Bisher hatte sie überhaupt keine Neigung in diese Richtung bei sich festgestellt. Diese Frau, die ihr gegenübersaß, hatte eine liebenswerte Ausstrahlung und Elena empfand von der ersten Minute an eine Sympathie für sie. Wenn es wirklich eines ihrer Faibles war, musste und würde Elena damit klarkommen, hatte ihr ihre Wünsche zu erfüllen. Die nächste Überraschung also.

      Das war schon eine besondere Beziehung, die die beiden Herrschaften miteinander auslebten. Christinas Aussagen wirkten ehrlich und aufrichtig.

      Christina fuhr mit weiteren Instruktionen fort. »Hier im Haupthaus leben wir und Annemarie. Ihre Aphorismen und Sprichwörter sind gefürchtet und geliebt. Ihre Lebensweisheit hat uns allen schon geholfen. Sie ist ein ruhender Pol in unserer hektischen Zeit. Ihr Zimmer, Elena, wird auch hier im Gebäude sein. Der Verwalter und die Gärtner mit ihren Familien wohnen in den ehemaligen Gesindehäusern hinten am Waldrand.« Sie deutete in die Richtung. »Unser Sohn Maximilian absolviert sein Studium und besucht uns ab und zu und unsere Tochter Corinna treibt sich wieder einmal irgendwo in der weiten Welt herum.«

      Elena blickte in ein ernstes Gesicht.

      Nachdem Annemarie beiden etwas Kaffee nachgeschenkt hatte, kam Christina erneut auf ihre sexuellen Neigungen zu sprechen. »Es geht uns um Ihre Erziehung von der Novizin zur Sub. Es geht um SM, auch mit einem deutlichen masochistischen Anteil. Mein Mann ist ein Herr. Er liebt die Weiblichkeit. Sexuell steht er auf Erziehung, Gehorsam und Benutzung. Ich denke, das ist deutlich genug. Das müssten Sie akzeptieren. Dirty Talk ist in diesem Spiel der Devotheit selbstverständlich. Ich bin seine Frau und seine devote, jederzeit benutzbare Sub.«

      Christina machte eine kleine Pause.

      »Um etwas klarzustellen«, fuhr sie dann fort. »Wir führen im herkömmlichen Sinne keine offene Ehe. Wir lieben SM, praktizieren das auch, aber immer mit dem Wissen des Partners. Wir kennen das Wort Eifersucht nicht, da wir uns in diesem Punkt absolut vertrauen. Wir sind ein Paar, haben und leben unsere Neigungen. Eines ist selbstverständlich: Auf alles, was gesundheitlich nicht verantwortbar ist, verzichten wir! Wir erkennen an, dass Sie SM-Anfängerin sind. Novizin.«

      Christina schaute Elena offen ins Gesicht.

      »Wir erwarten aber auch, dass Sie unseren Weg mitgehen. Eines können Sie mir glauben. Ein anfänglicher Schmerz kann sich in Lust verwandeln. SM kann sich tief in Ihre Seele eingraben. Es kann zur Sucht werden. Bedenken Sie das für Ihr weiteres Leben, insbesondere, was eine künftige Partnerschaft betrifft. Nochmals: Wenn es Ihnen allein um Geld oder einen gewissen Luxus geht, den wir Ihnen sicherlich bieten können, wären Sie hier fehl am Platz. Es geht absolut um Sie, um Ihr Verständnis, um Ihre Lust, um Ihre Neigung. Einfacher gesagt, Sie müssen ein ›Ja, ich will‹ tief in Ihrer Seele, Ihrem Kopfkino, Ihrem Bauchgefühl verankert haben, nur dann sind Sie hier richtig.«

      Das waren klare Ansagen. Elena bewunderte diese Frau immer mehr. Alles erklärte sie mit einer Ruhe, mit einer Sachlichkeit und Selbstverständlichkeit, die Elena tief in ihre Seele traf. Ihr gegenüber saß eine hochgebildete, finanziell abgesicherte und mehr als attraktive Frau mit einer beeindruckenden Ausstrahlung, aber auch mit klaren Vorstellungen und Forderungen.

      »Haben Sie das alles soweit verstanden?«, fragte Christina.

      Wieder das zustimmende Nicken von Elena.

      »Ich habe Ihnen ja geschrieben, dass Sie für dieses Abenteuer angemessen bezahlt werden sollen. Wenn Sie unser Angebot annehmen, zunächst für sechs Monate mit der Option einer möglichen Verlängerung, möchten wir Sie wie folgt entschädigen: Offiziell melden wir Sie als Haushaltshilfe an. Sie bekommen von uns achtzehnhundert Euro pro Monat offiziell, dazu dreitausend Euro pro Monat bar auf die Hand. Essen und Logis sind selbstverständlich frei. Auch Ihre Arbeitskleidung wird von uns gestellt.«

      Elena erkannte, dass sich Christina über den letzten Satz doch ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte. Es ging wohl um das Wort Arbeitskleidung. Die war bestimmt etwas extravagant und exklusiv auf sie zugeschnitten.

      »Sie haben uns eine schriftliche Schweigepflichterklärung zu unterschreiben. Wenn alles so abläuft, wie wir uns das vorstellen, bekommen Sie nach Ablauf der sechs Monate noch eine Abfindung von sechstausend Euro. Kosten entstehen Ihnen keine. Auch wenn wir Sie mit auf Reisen nehmen, ist selbstverständlich alles für Sie frei. Soweit unser Angebot.«

      Das mit dem »etwas dazuverdienen« hörte sich jetzt richtig gut an! Dazu auch die Teilnahme an den Urlauben der Herrschaften … Hier war alles so anders, so ungewohnt anders.

      »Elena, Sie müssen sich jetzt entscheiden. Und nochmals: Schauen Sie bitte nicht nur auf das Geld. Es muss СКАЧАТЬ