Time of Lust | Band 3 | Devote Begierde | Roman. Megan Parker
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Название: Time of Lust | Band 3 | Devote Begierde | Roman

Автор: Megan Parker

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Time of Lust

isbn: 9783862773336

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СКАЧАТЬ Augen davon überzeugen, womit ihm Mr Mayor nun zur Genüge den Mund wässrig gemacht hatte. Also folgten wir dem Zeremonienmeister in sein gelobtes Land.

      Es befand sich einen Stock tiefer, unter dem Meeresspiegel, wo kleine runde Schiffslukenfenster die Räume in ein besonderes Ambiente tauchten. Durch ein Entre gelangten wir in den großen Saal, in dem man auf sehr imposante Weise Naturlandschaften nachgebildet hatte – wie bei einer Mustergartenschau. Es gab Kunstrasen, einen nierenförmigen Teich und diverse auf den ersten Blick harmlos erscheinende Attraktionen, die durch Schotterwege und kleine Holzbrücken miteinander verbunden waren. Eine überdimensionale Sandkiste, knietief mit Schlamm befüllt, eine brombeerfarbene Badewanne, randvoll mit glibberiger Masse bedeckt, ein gläsernes Terrarium, in dem man vor lauter Schlangen kaum noch die Rückwand erkennen konnte, und vieles mehr. Im hinteren Bereich wurde eine großzügige Fläche freigelassen. Dort lagen Ketten und Ringe bereit, um gut zehn Personen zu fesseln. Zwei kleine Käfige hingen an Seilen von der Decke und weckten meine Neugier.

      Aber Mr Mayor wollte uns vorweg das Jacuzzi noch genauer erklären, es war bereits eingelassen ... und wie bei einer Gegenstromanlage schlug der flüssige Inhalt heftige Wellen. Skeptisch traten wir alle näher. Das Wasser zeigte eine eigenartige Rosafärbung. »Mr Santiago ... wenn ich Ihnen das kurz erklären darf ...«, präsentierte er stolz seine neueste Attraktion. »Was Sie hier vor sich sehen, ist kein normales Jacuzzi, kein Sprudelbecken, kein Whirlpool und keine Massagewanne, es gibt keinen Strom, keine Technik, kein ...«

      »Mr Mayor ... kommen wir zum Punkt!«, ermahnte ihn Santiago.

      »Natürlich.« Er grinste. »Was Sie hier vor sich sehen ... sind vier lebendige Exemplare der Japanischen Riesenqualle! Sie bewegen das Wasser, ohne Technik, ohne alles, in einer blanken Wanne, von der Decke beleuchtet. Das ist Weltklasse!«

      »Der rosa Schleim lebt also?«

      »Selbstverständlich, den Tieren geht es ausgezeichnet! Jedes Einzelne von ihnen misst gut einen Meter im Durchmesser und verfügt über Millionen frisch polierter Nesselzellen.« Mr Mayor vollzog in seiner Euphorie einen kleinen Luftsprung und grinste siegessicher.

      »Und Sie gehen mit diesen Tieren normalerweise baden?«, fragte Santiago provokant.

      Mr Mayor lachte. »Oh nein, ich nicht, aber meine Stammkunden sind begeistert. Man sagt, das Gift wäre sehr anregend und durchblutungsfördernd ... Diese Qualle ist ganz neu auf dem Markt und ich habe bereits Vorbestellungen für die nächsten Monate!«

      »Also ich weiß nicht, ob ich mich für ›anregend‹ und ›durchblutungsfördernd‹ begeistern kann«, überlegte San­tiago skeptisch.

      »Verstehen Sie mich nicht falsch, Mr Santiago, Sie werden es ohne ›fremde Hilfe‹ vermutlich nicht schaffen, sich in dieses Becken zu legen. Das Nesselgift ist ausgesprochen schmerzhaft, an gewissen Stellen ist es nahezu unerträglich! Die Augen sollten unbedingt geschützt werden. Und wer hier nach ein paar Minuten wieder herauskommt, dessen Haut ist höchstwahrscheinlich krebsrot und die Wirkung des Giftes hält in abgeschwächter Form noch Stunden an. Bei empfindlicher Haut sehen Sie bis zu zwei Tage lang eine Rötung. Im Gegensatz zur Feuerqualle hinterlässt sie jedoch garantiert keine Narben. Wie gesagt, dieses Tier ist einmalig und Weltklasse!«

      Santiago nickte nun überzeugt und drehte sich langsam zu mir um. »Zieh dich aus!«

      Ich lachte. »Nein, auf gar keinen Fall!« Das war ja wohl nicht sein Ernst.

      »Du ziehst dich auf der Stelle aus!«, fauchte er und ich erschrak vor seiner aufgebrachten Miene.

      »Nein, bitte nicht!«, flehte ich.

      Daraufhin bohrte sich nur noch wortlos sein strenger Blick in meine Augen.

      Ängstlich betrachtete ich den rosa Schleim. Die vier Quallen hatten sich vollständig ausgebreitet und es war überhaupt kein klares Wasser mehr zu sehen. Ich wollte mich da nicht reinlegen und meine Haut verbrennen lassen. Das würde mir den ganzen Abend verderben. Mir wurde übel, denn ich wusste, wenn Santiago sich einmal für etwas entschieden hatte, dann ließ er sich nicht mehr davon abbringen und jedes Flehen bestärkte ihn sogar noch in seiner Absicht. Trotzdem wollte ich es dieses Mal riskieren, mit meinem schmerzlichsten Blick und meiner unterwürfigsten Stimme. »Warum ich? Da draußen sind zwanzig Mädchen, die dir alle etwas beweisen wollen. Warum nimmst du nicht eine von denen? Ich will nicht den Rest des Abends entstellt herumlaufen. Bitte! Ich möchte auch hübsch sein an deinem Geburtstag. Du weißt, dass es mir nicht um die Schmerzen geht, ich mache alles für dich, aber warum gerade das? Und warum gerade jetzt? Bitte!«

      Santiago schnaubte erzürnt und wandte sich an Amistad.

      Eigentlich dachte ich, mein Schicksal wäre damit besiegelt. Amistad würde mich auch ohne Schutzbrille da hineinstoßen. Ich überlegte ernsthaft, ob ich mich wehren sollte. Doch anders als erwartet hatte Amistad tatsächlich einen Einwand zu meinen Gunsten: »Wir haben diesen Teil eigentlich erst für den späteren Abend vorgesehen, wenn Publikum dabei ist.«

      Santiago sah mich unschlüssig an.

      »Bitte!«, flüsterte ich.

      Daraufhin nickte er verärgert und ging weiter.

      Ich konnte es nicht fassen. Erleichtert atmete ich auf und hätte Amistad auf der Stelle die Füße küssen wollen. Er hatte mich aus der Todeszelle gerettet. Aber sein Blick sagte mir, dass er das jetzt nicht wollte.

      Wir gingen nach draußen in den Vorraum, wo Mr Mayor noch einige organisatorische Dinge erklärte. Ich lehnte mich etwas abseits mit dem Rücken gegen eine Holzkiste und überließ es diesmal lieber Natalie und Alice, in Santiagos Nähe zu bleiben.

      Die Japanische Killerqualle ... Genau genommen wollte ich auch später keine Bekanntschaft mit ihr machen, schließlich musste ich an morgen denken und krebsrot würde ich mit der sechzehnjährigen Lilienné noch viel weniger mithalten können ...

      Mr Mayor erklärte, dass es vorgesehen war, die Gesellschaft zu späterer Stunde unter der Hand in zwei Klassen zu teilen ... in jene, die an der großen Show im Ballsaal teilnehmen und nach dem mitternächtlichen Feuerwerk verabschiedet werden sollten ... und jene, die von Damian oder Santiago persönlich zu der parallel stattfindenden VIP-Veranstaltung in den Räumlichkeiten hier unten geladen werden sollten. Plötzlich erschreckte mich etwas von hinten. Ich kreischte und sprang von der Kiste weg. »Sie hat geknurrt ... die Kiste ... sie hat geknurrt!«, keuchte ich panisch und wartete vergebens darauf, dass jemand mir zur Hilfe eilte. Alle sahen mich nur an.

      »Ja«, bestätigte Mr Mayor, »das kann ich Ihnen aber noch nicht verraten. Der Kleine ist als krönender Abschluss der Privatveranstaltung geplant und darf daher vermutlich erst in den frühen Morgenstunden an die frische Luft.«

      Santiago blickte fragend in die Runde. Alle Männer zuckten vorgeblich ahnungslos mit ihren Schultern.

      Der Kleine? Wer war das nun wieder? Vielleicht sollte ich mich doch besser mit der Qualle anfreunden? In der Holzkiste waren einige kreisrunde Löcher eingefräst, aber keine Aufschrift, kein Hinweis auf den Inhalt. Dem Knurren nach musste es ein sehr großer Hund sein, vielleicht eine Dogge? Eine fette Dogge mit Bronchitis! Hoffentlich war es überhaupt ein Hund. Ich musste kurz nachdenken ... aber ... einen Löwen hatte ich noch nie knurren gehört ...

      Wir kehrten zurück in den schwimmenden Empire-Club. Mittlerweile hatte Damian alle gecasteten Mädchen nach unten gelotst und sie sollten sich nun auf der Tanzfläche bewegen. Amistad und Cheyenne begaben sich in die samtrote Kuschelzone. Santiago setzte sich mit uns Mädchen an die Bar, bestellte Champagner und musterte beiläufig СКАЧАТЬ