DARK ISLAND. Matt James
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Название: DARK ISLAND

Автор: Matt James

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783958354258

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      Ian warf einen Blick auf seine Armbanduhr und grummelte verdrossen. »Nicht vor morgen früh.«

      »Morgen früh?«, echote Mack, die ihrerseits auf die Uhr schaute. »Es ist doch erst zwei Uhr nachmittags.«

      »Er hat heute aber keine Zeit.«

      »Wer? Dieser Nash-Typ?«

      Babo seufzte besorgt.

      Ian gebot ihm mit einem Winken, die Klappe zu halten. »Du weißt genau, dass wir das nicht ohne ihn machen können. Wenn wir auf die Jagd gehen wollen, brauchen wir seine Kanone.«

      »Was ist an diesem Kerl eigentlich so besonders?«, fragte Mack. Sie wirkte resigniert.

      »Thomas Nash ist das, was Sie als exzentrisch bezeichnen würden.«

      Babo lachte und tippte gegen seine rechte Schläfe. »Nein, er verrückt!«

      Kapitel 5

      Als das Tageslicht zusehends schwand, verabschiedete sich Babo und ging, um Mack mit einem Mann allein zu lassen, den sie gerade erst kennengelernt hatte, in einem Land, in dem sie noch nie zuvor gewesen war. Hätte ihr in diesem Moment jemand anderes gegenüber gesessen, wäre ihr unbehaglich zumute gewesen – insbesondere, wenn dieser Jemand so ausgesehen hätte, wie Ian. Doch genau das war der springende Punkt: Mack empfand ihm gegenüber keinerlei Abneigung. Wenn überhaupt, wusste sie die Gesellschaft eines anderen Amerikaners zu schätzen, noch dazu eines ehemaligen Soldaten.

      Anders ausgedrückt: Sie fühlte sich sicher.

      Ian hatte bewiesen, dass er sich im Kampf behaupten konnte – nicht, dass sie daran auch nur für eine Sekunde gezweifelt hatte. Abgesehen von dem grässlichen Angriff auf sich und seine Frau und seiner fälschlichen Inhaftierung war Ian Hunt offenkundig auch in jeder anderen Hinsicht tough genug, um in der primitiven Wildnis zu überleben. Und auch, als ihnen draußen vor Fossas Kneipe von den Einheimischen aufgelauert worden war, hatte er gezeigt, aus welchem Holz er geschnitzt war.

      Umso schwerer fiel es Mack, die Tatsache zu akzeptieren, dass Ian – bewaffnet und quasi in der Blüte seiner Jahre – von einem Raubtier niedergestreckt worden war. Was auch immer ihn in jener Nacht aus dem Hinterhalt heraus attackiert hatte, musste listig, durchtrieben und unglaublich stark gewesen sein. Nachdem sie die Furcht in Ians Augen und das Zittern in seiner Stimme gehört hatte, war Mack überzeugt, auf dem richtigen Weg zu sein. Ohne jeden Zweifel lauerte irgendetwas Gefährliches auf dem Andringitra-Bergmassiv.

      Mack hatte die Füße aufs Sofa hochgelegt und die Augen geschlossen, während sie nachdachte. Sie war noch nicht so weit, sich für die Nacht hinzulegen, und der Umstand, dass es noch früh am Abend war, würde ihr das Einschlafen nicht leichter machen. Sie war von Natur aus eine Nachteule und hasste nichts mehr, als morgens frühzeitig aufstehen zu müssen. Sie schlug die Augen auf, drehte den Kopf und stellte fest, dass Ian sie von seinem verschlissenen Sessel aus aufmerksam musterte. Seine Augen tanzten hin und her.

       Er studiert mich. Selbst nach vier Bieren ist er immer noch ein Felsen.

      »Was ist?«, fragte sie verlegen. Es war schon ziemlich lange her, seit ein Mann sie das letzte Mal mehr als nur eines flüchtigen Blickes gewürdigt hatte. Oder zumindest war es ziemlich lange her, seit es ihr das letzte Mal aufgefallen war. Ian schien vollkommen in ihren Anblick versunken zu sein.

      Gleichwohl, seine Reaktion war kühl und rundheraus und nicht im Mindesten das, was sei erwartet hatte. »Warum sind Sie hier?«

      Sie wandte ihre Aufmerksamkeit der Zimmerdecke zu und versuchte sich eine originelle Erwiderung einfallen zu lassen, doch ihr kam keine in den Sinn. Deshalb sagte sie ihm stattdessen die Wahrheit.

      »Mein Vater hat an Ihren Teufel geglaubt.«

      »Ihr Vater?« Er klang ehrlich interessiert.

      Mack wandte den Kopf und sah ihn erneut an, noch immer auf dem Rücken liegend. »Ja. Dad liebte die Vorstellung, dass irgendwo auf dieser Insel eine uralte Kreatur lebt. Dies sollte sein letzter Auftrag sein, bevor er krank wurde. Ich bin hier, um das zu Ende zu bringen, was er angefangen hat, und um sicherzustellen, dass ihm für diese Entdeckung der Ruhm zuteilwird, der ihm gebührt.«

      »Krebs?«, fragte Ian.

      »Nein, Komplikationen bei einer Lungenentzündung.« Sie schaute ihn an. »Das ist eine lange, schmerzvolle Geschichte.«

      »Kein Problem. Ich weiß, wie sich so was anfühlt.«

      Sie lächelte.

      »Wofür ist das?«

      »Wofür ist was?«

      Er deutete auf ihren Mund. »Na, das.«

      Sie versuchte, ihr Lächeln zu unterdrücken, doch es gelang ihr nicht.

      Mack errötete. »Keine Ahnung … ich schätze, es ist angenehm, endlich mal mit jemandem zu reden, der weiß, wie schwer das Leben sein kann. Dad ist vor einem Monat gestorben, und seitdem habe ich nichts anderes gehört als einen Chor von Das-tut-mir-ja-so-leid und Kann-ich-irgendetwas-für-dich-tun

      »Klingt wirklich grässlich …«

      Sie verdrehte die Augen. Sein Sarkasmus war offenkundig, aber nicht böse gemeint.

      »Ha, ha … ich weiß, dass sie einfach bloß nett sein wollten, aber jedes Mal, wenn ich dachte, ich könnte – ich weiß nicht – neu anfangen, hat irgendwer zwangsläufig irgendetwas über meinen Dad gesagt und mich damit wieder einen Schritt zurückgeworfen.«

      »Trotzdem hatten Sie noch Glück, Mack. Alles, was ich bekommen habe, waren eine Gefängnisstrafe und das Etikett Ehefrauenkiller

      Mack wischte sich kopfschüttelnd eine Träne aus dem Auge. Ians Geschichte brach einem wirklich das Herz. »Ich kann mir nicht einmal ansatzweise vorstellen, was Sie durchgemacht haben – noch dazu ganz allein.«

      »Hören Sie auf damit.«

      Sie hielt mitten im Tränenfortwischen inne. »Womit soll ich aufhören?«

      »Na, mit diesem … diesem Geheule. Ich habe Abby schon vor sehr langer Zeit begraben. Ich vermisse sie mehr als alles andere, aber wenn unsere Rollen anders herum wären, würde ich wollen, dass sie weitermacht und ein gutes Leben führt.« Er seufzte. »Alte Wunden aufzureißen ändert nicht das Geringste.«

      Sie setzte sich ruckartig auf, plötzlich verärgert. »Für mich sind das keine alten Wunden! Ich habe gerade den einzigen Mann verloren, der mir in meinem Leben irgendwas bedeutet hat! Tut mir leid, dass ich finde, der Tod Ihrer Frau sei traurig!«

      Seine stoische Miene bekam Risse und wurde dann weicher. »Hören Sie, Mack, es tut mir leid … ich mag es nicht, mich mit Dingen zu befassen, die außerhalb meiner Kontrolle liegen. Diesen Weg möchte ich nicht noch einmal einschlagen. Was Sie dann am Ende sähen, würde Ihnen nicht gefallen.«

      Sie hob die Augenbrauen. »Ach, wirklich?«

      Er seufzte und griff nach einem Foto, das auf seinem ramponierten Beistelltischchen lag. Ein Bein des Tisches fehlte und war СКАЧАТЬ