Atheistischer Glaube. Dr. Paul Schulz
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Название: Atheistischer Glaube

Автор: Dr. Paul Schulz

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия: Kleine philosophische Reihe

isbn: 9783843800358

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СКАЧАТЬ ist deshalb die elterliche Bereitschaft, das Kind in seinen Begründungen und Meinungen frühzeitig ernst zu nehmen und seine Widersprüche mit Sachüberzeugungen zu steuern mit dem Ziel, seine Fähigkeit zur Selbstständigkeit zu fördern.

      4. In der Erziehung geht es nicht um Selbstverwirklichung der Eltern, sondern um Lebensbefähigung des Kindes; nicht um Existenzsicherung der Eltern, sondern um Zukunftssicherung des Kindes; nicht um Lebensqualität der Eltern, sondern um Lebensqualifizierung des Kindes.

      5. Allein das Selbstständigwerden des Kindes ist in allem das höchste Ziel und damit gerade auch die prinzipielle Loslösung des Kindes von den Eltern. Die letzte Freisetzung durch die Eltern selbst ist das völlige Loslassen des Kindes in die Eigenständigkeit.

      (2)

      1. Beginnend mit der Erziehung vermittelt Kultur dem Menschen eine unglaubliche Fülle von Lebensmöglichkeiten, mit denen er sein Ich entfalten kann. Die Kultur als kollektive Geisteswelt ist für jeden Menschen lebensnotwendig und damit etwas grundsätzlich Positives.

      2. Mit der Kultur lernt der Mensch geltende Wertigkeiten in ihrer inneren Logik und in ihren Zusammenhängen zu verstehen und in ihren äußeren Folgen und Konsequenzen einzuschätzen. Sie gibt ihm zugleich die Rahmenbedingungen für sein Zusammenleben mit den anderen Menschen, nicht nur mit jenen, die in seinem ständigen direkten Umfeld leben, sondern auch mit jenen, die ihm entfernt sind oder gar völlig fremd.

      3. Dennoch ist der einzelne Mensch in seinen individuellen Bedürfnissen durch die Kultur bedroht. Der Einzelne prallt mit seinen Bedürfnissen und Wünschen immer wieder auf die kollektiven Normen der Gesellschaft und wird dabei in seiner persönlichen Entfaltung auf ein gewolltes Maß beschränkt, gar mit Gewalt unterdrückt, verfolgt oder eliminiert.

      4. Die Loslösung von einem derart überspitzten Kulturdruck auf den Einzelnen ist gesellschaftspolitisch ein höchst komplizierter und langwieriger sozialer Wandlungsprozess. Auf Dauer zermürbt die Natur des Ich eine Kultur, in der sich das Ich immer weniger entfalten kann, sie bricht sich neue Bahnen, schafft neue Theorien zur Korrektur der Kultur und damit zur Änderung der gesellschaftlichen Verhältnisse.

      5. Ein solcher Durchbruch ereignete sich in der Bundesrepublik durch die Jugendbewegung der Flower-Power-Generation und der daraus hervorgehenden 68er-Bewegung. In ihr entstand die Dynamik eines geistigen Aufbruchs, die Freiheit, völlig anders zu denken als bisher und damit das kritische Ich-Bewusstsein des Einzelnen in unserer Gesellschaft heute. Dass es heute keine Autoritäten mehr gibt, die sich nicht erklären müssen, ist unbestreitbar Verdienst der 68er-Bewegung.

      (3)

      1. Die Religion ist nicht ein Fremdteil innerhalb der Kultur. Anders als im 20. Jahrhundert wird die Religion heute als ein wesentlicher Bestandteil der Kultur gesehen und damit als eine integrative Kraft des kollektiven Bewusstseins.

      2. In der Religion geht es gesellschaftlich um zwei völlig unterschiedliche Problembereiche:

      – zum einen um die institutionalisierte Religion, um den Missbrauch der Religion durch kirchliche und politische Amtsträger und Machthaber. Die Religion wird immer wieder gezielt benutzt, um auf die Menschen, auf Gesellschaft und Institutionen Einfluss zu gewinnen und auszuüben.

      – zum anderen um die Religion als Privatsache des einzelnen Menschen. Die Religion übt eine starke Persönlichkeitsbildung auf den Menschen aus, wobei viele Lebensbeschränkungen, psychologische und soziale Schäden ganz direkt in religiösen Fehlleitungen begründet liegen.

      (4)

      1. Gegenwärtig spitzt sich ein neuer Kulturkonflikt zu, eine Auseinandersetzung der säkularen Welt mit der Religion und den Religionen. In ihm geht es prinzipiell um den Primat der Deutungshoheit in unserer naturwissenschaftlich-technischen Welt zwischen wissenschaftlichem Vernunftdenken und religiösem Glauben.

      2. Schon seit 2600 Jahren hat eine dezidierte Religionskritik nachgewiesen, dass alles Reden des Menschen von Göttern und von Gott nur Reden des Menschen über Gott ist. Gott ist nur subjektive Spekulation, kein transzendentes Sein an sich.

      3. Parallel dazu hat die Vernunftphilosophie in endloser Kette von Beweisen die Evidenz immanenter Kausalität aufgedeckt. Die Machbarkeit des Lebens ist ein letzter Schritt in die säkulare Objektivität naturwissenschaftlichen Erkennens.

      (5)

      1. Die Bedrohung des Menschen liegt nicht in der Tatsache, dass es Religion überhaupt gibt. Sie gibt es einfach. Die Bedrohung liegt vielmehr in der Tatsache, dass der Mensch sich nicht von deren Bevormundung befreit oder befreien will.

      2. Das Überschreiten der Grenzen religiöser Fremdbestimmung zielt auf die Autonomie des Ich. In der Befreiung zur Selbstbestimmung liegt die Kraft des Atheismus.

      3. Die atheistische Aufklärung ist gerade heute das Angebot an die Menschen zur Befreiung von überholten Vorstellungen der Wirklichkeit und des Lebens. Erst ein Mensch, der sich aus der Bevormundung Gottes und der Religion befreit, wird ein autonomer, ein mündiger Mensch. Ich nenne diesen Befreiungsakt:

       Rationale Geburt.

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