G.F. Barner Staffel 5 – Western. G.F. Barner
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу G.F. Barner Staffel 5 – Western - G.F. Barner страница 54

Название: G.F. Barner Staffel 5 – Western

Автор: G.F. Barner

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: G.F. Barner Staffel

isbn: 9783740912918

isbn:

СКАЧАТЬ zusammengefügt worden. Die Hütte drüben bot Platz und Schlafgelegenheiten für neun Mann.

      Haris hatte ihm erzählt, daß er einmal mit neun Mann geritten war. Einer war, als er frech wurde, von Harris erschossen worden. Zwei andere waren bei Banküberfällen angeschossen worden, einer dann unterwegs noch gestorben, während der dritte Mann schließlich hier buchstäblich vor die Hunde gegangen war. Niemand hatte sich getraut, ihm die Kugel aus dem Rücken zu fischen.

      Quailes blinzelte träge. Die Sonne schien, es war warm in der Hütte, und jenes satte Gefühl machte Quailes immer müder. Er gähnte zweimal, ehe ihm die Augen zufielen, Spätestens morgen, dachte Anson Quailes, sind sie mit den Pferden hier. Morgen kommen sie. Dann ist Powell tot.

      Das war sein letzter Gedanke. Dann schlief er ein, die Hände auf dem Bauch, den Mund weit offen, aus dem sein Geschnarche einen Weg ins Freie fand.

      Quailes wußte nicht, wie lange er geschlafen hatte. Etwas machte ihn munter, und er blinzelte träge zur Stangendecke empor, dann wendete er ächzend seinen massigen Kopf.

      Zuerst sah er nur die Köpfe der Männer. Er öffnete die Augen immer weiter, schloß sie dann, weil er an einen seiner vielen Träume glaubte und das, was er sah, nicht wahr sein konnte. Dann riß er die Augen aber sofort wieder entsetzt auf.

      Sie waren immer noch da, standen nebeneinander und sahen ihn nur an. Keiner sprach, sie bewegten sich auch nicht. Einen fürchterlichen Moment dachte er, daß es doch Geister gab, bis Lorenzo Montera die Augen bewegte. Es sah aus, als zwinkere Lorenzo, der Mann mit der Schrotflinte, ihn an. Jedoch war Lorenzo alles andere als freundlich.

      »Was wollt ihr?« flüsterte Quailes. »Powell, wie – woher…?«

      Sie schwiegen immer noch, und er begann vor Furcht zu zittern, bis er losschrie: »Ich habe nichts getan, zur Hölle! Powell, was wollt ihr von mir?«

      »Dich hängen«, sagte Lorenzo Montera kalt und gelassen. »Oder hängt man Pferdediebe nicht mehr auf in diesem Land, Quailes, du Stinktier?«

      Sie sahen, wie sein feistes Gesicht zu zittern begann und seine Augen vor Angst einen fast irren Ausdruck annahmen. Er begann zurückzurutschen, als sich Pearce bewegte und langsam die Hand hob, in der er den Strick hielt. Der dicke Mann kroch bis zum Kopfende der Pritsche. Dann war die Hüttenwand in seinem Rücken. Er blieb dort sitzen wie ein fetter, häßlicher Frosch, und er war auch fast so grün im Gesicht.

      »Lorenzo, Pearce, an den Tisch mit ihm!«

      »Was wollt ihr?« heulte er wieder los. Er schrie, kreischte und winselte, als sie ihn packten, von der Pritsche rissen und zum Tisch schleppten. Dort hielten sie ihn fest, weil er zweimal versuchte, sich auf den Boden zu werfen und vom Hocker herunterzukommen. Hinter Powell sah er Antonio in der Tür. An der Wand lehnte Dean, der einen Verband um den Kopf trug.

      »Powell«, winselte er. »Powell, ich sage alles, aber hängt mich nicht. Nicht hängen, Powell. Tut es nicht, ich sage ja alles.«

      »Yeah, Boß«, murmelte Dean. Er öffnete die Kiste, dann nahm er Papier, ein Tintenfaß und einen Federhalter heraus. Dean brachte alles zum Tisch, wo er das Papier und den Federhalter vor Quailes hinlegte. Er machte sogar das Tintenfaß auf.

      »Ich mache alles«, wimmerte Quailes. »Powell, was soll ich schreiben?«

      »Schreib an Harris, Quailes. Du brauchst nicht viel zu schreiben, nur, daß du dir die Gegend etwas ansehen willst und am Abend zurück sein wirst. Langsam, du Lump, nicht sofort, deine Hand zittert zu sehr. Wir haben noch viel Zeit. Harris und Cole werden nicht vor sieben Uhr hier sein. Die Herde ist zu langsam geworden.«

      Die Herde, dachte Quailes, zu langsam. Sie haben sie ihm abgenommen, aber… Oh, der verfluchte Narr Cole. Er sagte doch, er würde Powell erschießen.

      Jetzt bringen sie die Herde und reiten in eine Falle.

      Powell wird mich schreiben lassen. Dann legen sie den Zettel mitten auf den Tisch. Danach bringen sie mich und meinen Gaul, den sie noch satteln werden, weg. Wenn Brad Harris kommt, findet er den Zettel. Er findet mein Pferd nicht und wird glauben, daß ich mir wirklich die Gegend ansehe und es mir hier allein zu langweilig geworden ist. No, sie werden den Zettel an die Tür nageln und in der Hütte warten.

      Anson Quailes schloß die Augen. Er sah nun alles vor sich, was geschehen würde. Er sah die Herde kommen und Harris’ rauhe Burschen die Pferde durch das Gatter am Ende des Tales auf die Weide treiben. Danach würden sie das Gatter wieder schließen. Sie ritten in einem Pulk zum Corral, der genau zwischen beiden Hütten lag.

      »O Gott«, stöhnte Quailes. »Die kommen hier herein, aber nicht lebend wieder hinaus. Du bringst sie alle um, Powell.«

      »Sicher«, sagte Powell eisig. »Einer wird vorreiten und deinen Zettel an der Tür sehen. Der denkt nicht daran, die Tür aufzumachen, weil ein Stück Holz draußen im Riegel steckt. Du hast sie also zugemacht, Quailes, verstehst du? Danach treiben sie die Herde auf die Weide. Der Zaun ist neu, was? Sie haben das schon länger geplant – oder?«

      »Yeah«, würgte Quailes. »Aber ich wußte nichts davon. Sie kamen erst vor zehn Tagen zu mir.«

      »Sie haben sechs meiner Männer und Bill Morgan umgebracht«, sagte Powell. »Dafür werden sie bezahlen, Quailes, genauso wie du, Schurke. Tot oder lebendig, so steht es doch in Brad Harris’ Steckbrief, oder?«

      Anson Quailes mußte gestützt werden. Er wäre sonst vom Schemel gestürzt. Nun wußte er, was Powell tun würde. Brad Harris hatte nur noch wenige Stunden zu leben.

      *

      Der Mann kam. Sein Pferd prustete vor der Tür. Dann las er den Zettel und lachte kurz auf. Seine Hand fuhr über das staubige, stoppelbärtige Gesicht, ehe er sein Pferd herumzog und im Trommeln der Hufe, mit dem die Herde in das Tal trabte, wieder anritt.

      Der Bandit William Grumman war so müde wie die Pferde. Sie hatten keine Rast gemacht. Sie hatten nur getrieben, Staub gefressen und geflucht, daß sie einmal richtig arbeiten mußten.

      Grumman spuckte aus, ehe er Harris erreichte, der links neben dem Gatter mit den anderen Banditen eine Kette bildete. Sie schrien und brüllten, schwenkten ihre Lassos.

      Die Pferde waren am Ende nach dem scharfen Treiben.

      »Was ist?« fragte Harris, als Grumman neben ihm hielt. »Warum ist der Fettkloß nicht da?«

      »Dem ist es zu langweilig geworden. Er sieht sich die Gegend an, will aber am Abend wieder zurück sein«, erwiderte Grumman. »Mann, Brad, ich will nichts wie schlafen, bloß schlafen!«

      Er gähnte lauthals. Dann schrie er wie die anderen, als einige Pferde sich zusammendrängten und um das offene Gatter schoben. Sie trieben sie zurück, jagten auch noch die letzten Nachzügler auf die Weide und warfen das Tor zu.

      »Wo ist das fette Faultier?« erkundigte sich Cole Young. »Was ist das an der Tür?«

      »Ein Zettel«, antwortete Harris. »Der reitet spazieren, der Fettkloß, während wir die Arbeit machen. Cole…«

      Sie waren sich immer einig gewesen. Manchmal errieten sie sogar, was der andere dachte – auch jetzt war es so.

      »Laß ihn die Herde erst verkaufen«, murmelte Cole Young. Der Revolvermann sah sich nach den anderen Banditen um. Er trieb sein Pferd leicht an, so СКАЧАТЬ