G.F. Barner Staffel 5 – Western. G.F. Barner
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Читать онлайн книгу G.F. Barner Staffel 5 – Western - G.F. Barner страница 52

Название: G.F. Barner Staffel 5 – Western

Автор: G.F. Barner

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: G.F. Barner Staffel

isbn: 9783740912918

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СКАЧАТЬ Walkeys Mund. »Walkey!« Seine Lider flatterten, er blinzelte ins Licht der Laterne Tonios. »Walkey, wer war es?« fauchte Powell. »Du hast ihnen geholfen, Mann. Du hast deine Partner verraten. Sag jetzt wenigstens die Wahrheit! Wer war es?« Er beugte sich über ihn.

      »Haris – Brad.«

      »Haris?« fragte Powell. »Wo wollen sie mit unseren Pferden hin?«

      »Riser Creek Canyon – Nordwest – Bergflanke ist – Camp von Harris – Cole Young – Quailes verkauft – Pferde. Alle… Riser Creek, Camp.«

      Es war Powell, als träfe ihn ein Hieb. Er sah auf den Mann, der langsam starb. Walkey log nicht, das wußte er.

      »Walkey, wieviel Mann hat er?«

      »Zehn«, antwortete Walkey leise und zitternd. »Mit Grinner – und Link – Boß…«

      Boß, dachte Powell verstört, warum nennt er mich Boß?

      »Sie haben – das Girl – Jane Morgan.«

      Das brachte er mit letzter Kraft heraus. Dann fiel sein Kopf mit einem Zucken zur Seite. Seine Augen wurden starr.

      Powell fühlte, wie ihm etwas die Kehle zuschnürte. Er hatte bis zu dieser Sekunde mit keinem Gedanken an die Morgans gedacht. Jetzt erst erinnerte er sich an den Wagen im Westen. Harris mußte daran vorbeigekommen sein.

      Er hatte Bill und Jane Morgan erwischt.

      Allmächtiger, dachte Powell entsetzt. Was hat dieser Bandit mit ihnen gemacht?

      *

      Jane Morgan brach der Angstschweiß aus, als sich Schritte dem Drehschemel des Wagens näherten. Dann knarrte das Holz. Der maskierte Bandit stieg auf den Schemel, blickte zu ihnen herab und brummte etwas. Dann verschwand er wieder.

      Im nächsten Moment bewegte sich der alte Bill vorsichtig. Er lag auf dem Rücken, stemmte sich mit den gebundenen Händen hoch und rutschte langsam mit den gefesselten Füßen unter dem Sitzbrett durch. Dann erreichte er mit dem rechten Stiefel das Flachbeil. Die Spitzen der Stiefel bogen sich nach außen. Einen Moment später wanderten sie an beiden Seiten des Beilstiels entlang. Und dann schlossen sie sich.

      Er schafft es, dachte Jane und lauschte. Der Mann draußen ging wieder über die Steine zum Hang.

      Bill Morgan zog die Knie an. Dann senkte er die Stiefel und schob seinen Rücken weiter. Zweimal noch führte er dieselben Bewegungen aus, bevor er neben der Werkzeugkiste lag. Er war etwas weitergerutscht. Nun ließ er das Beil sanft zur Seite sinken. Danach drückte er sich hoch. Er keuchte, aber er schob sich nun Zoll für Zoll über das Flachbeil.

      Augenblicke lag er keuchend über dem Beil. Seine Finger griffen nach dem Stiel. Er krümmte den Rücken, schob den Stiel unter den Hosenriemen. Nun rutschte er wieder nach oben, bis die Unterkante des Beils gegen den Hosenriemen stieß. Der alte Mann hatte die Luft so gut er konnte angehalten. Nun saugte er sie tief in seine Lungen.

      Gut, dachte Old Bill. Warte, Mister. Kommst du schon wieder zurück? Oben rollen Steine, also bist du noch am Hang. Dreißig Jahre jünger müßte ich sein. Dann hätte ich euch in die Hölle geblasen!

      Old Bill Morgan klemmte nun den Beilstiel sauber fest. Dann krümmte er die Arme, und er schaffte es.

      Er brachte seine Handgelenke genau über die scharfe Schneide.

      Zwei Minuten stieß er die Hände hin und her.

      Dann hörte er Schritte, stieß die Luft aus und wälzte sich auf den Rücken.

      »Na?« fragte der Bandit, als er am Bock erschien. »Es muß bald soweit sein, Morgan. Dann schießen sie Powell zusammen. Ihr werdet es hören können, denke ich. Liegt ihr auch schön ruhig?«

      Antworten konnten sie nicht. Schmutzige Tücher steckten zwischen ihren Zähnen. Sie sahen ihn nur an. Er lachte, ehe er wieder vom Bock sprang. Anscheinend wollte er vermeiden, daß sie zuviel von seinem Gesicht zu sehen bekamen.

      Old Bill tastete wieder nach der Beilschneide. Er schob sie sich zurecht, ehe er die Handgelenke über sie hielt.

      Ich muß schießen, dachte der alte Bill. Ich muß es schaffen. Da waren mindestens sechs Mann, die sich auf uns stürzten. Wenn sie über Rick herfallen, dann hilft dem Jungen nichts mehr. Mein Gewehr, verdammt, wenn ich nur an das Gewehr komme. Der Kerl muß es vom Bock genommen haben. Vielleicht steht es vorn am Wagen?

      Er säbelte weiter, spürte dann den jähen Ruck, dehnte die Arme und hatte die Hände frei.

      Als er sich hinsetzte, sah er in Janes Augen. Seine Hände fuhren hoch, der Knebel aus seinem Mund.

      »Nicht reden«, wisperte der Alte, als er Jane das schmutzige Tuch aus dem Mund zerrte. »Bleib ruhig, Tochter. Gleich habe ich es geschafft.«

      Sie sah, wie seine Augen blitzten. Er grinste breit.

      Jane wußte nicht, daß er sich jung fühlte, gar nicht mehr alt und krank. Er konnte immer noch etwas. Er war immer noch hart genug und zäh wie damals, als sie bei der Bahn gearbeitet hatten, er, Jesse Powell und Honkey Smith.

      Warte, Hundesohn, dachte Old Bill. Dich habe ich gleich. Die Pest an deinen Hals, Mister.

      Er säbelte an seinen Fußfesseln, durchtrennte sie. Dann beugte er sich über Jane. Es dauerte keine Minute, dann war auch sie frei.

      »Bleib liegen«, zischelte er, als er sich sacht aufrichtete und die Plane an der Seite des Wagens langsam etwas hochzog. »Da ist der Hundesohn, am Hang. Ich krieche jetzt nach vorn. Das Gewehr muß irgendwo sein.«

      »Dad, er sieht dich, wenn du über den Bock steigst.«

      Furcht war in ihrer Stimme, Angst um ihn. Er lächelte nur, schüttelte den Kopf.

      »Der sieht mich nicht, er blickt nach Osten. Ganz ruhig, Tochter.«

      Dann kroch er, kam unter dem Sitzbrett durch. Am Vorderbrett stemmte er sich langsam in die Höhe. Sein Kopf ragte nun über das Brett. Old Bill sah zuerst nach unten, aber dort stand sein Gewehr nicht.

      Wo? dachte er bestürzt.

      Da sah er nicht nur sein Gewehr. Er sah auch seinen Revolvergurt. Das Gewehr lehnte an der Kiste, auf die er die Deichsel gelegt hatte, um das Loch zu bohren. Der Gurt lag über der Deichsel.

      »Dad, was ist?«

      »Leise«, flüsterte Old Bill. »Ich muß runter. Drei Schritte nur, an der Kiste ist alles. Komm nach, aber langsam, Tochter.«

      Bill Morgan zog sich hoch. Er rutschte ganz nach außen, sah am Kasten vorbei, zum Hang, ehe er sich gleiten ließ. Der Bandit stand am Hang. Er blickte immer noch nach Osten.

      Runter, dachte Bill, nun stehe ich. Und jetzt, Hundesohn, gehe ich los. Drei Schritte zur Kiste, dann habe ich mein Gewehr.

      Er machte den ersten Schritt, duckte sich und machte den nächsten, dann fuhr er jäh zusammen.

      Über die schroffe Kante des Hanges kam das Dröhnen durch die Nacht. Gewehrfeuer raste los. Rollend, dumpf krachend, so schwoll es an.

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