Название: G.F. Barner Staffel 5 – Western
Автор: G.F. Barner
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: G.F. Barner Staffel
isbn: 9783740912918
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»Wir können dann nur nach Kriegsrecht verurteilt werden«, antwortet Barlogh hart. »Sie können uns nicht erschießen. Und außerdem: Unsere Leute versprechen sich von den Uniformen einen moralischen Erfolg im ganzen besetzten Gebiet. Also los, absteigen. Harris, Sam, ihr beide kommt mit, wir sehen uns erst um!«
Quincy rutscht aus dem Sattel und seufzt tief. Nicht etwa, daß ihm das Reiten körperlich schadet, er hat vierzehn Tage sozusagen im Sattel verbracht, aber er hat etwas gegen ein Pferd.
»Wenn das mein Vater wüßte«, sagt Quincy mürrisch. »Er würde selbst…«
»Sei ruhig«, zischelt in dieser Sekunde Sam Kliburn. »Ruhig!«
Keiner von ihnen hat etwas gehört. Sie erstarren augenblicklich, niemand bewegt sich mehr.
Nach einigen Sekunden stößt Barlogh Sam Kliburn an und fragt leise:
»Was hast du gehört, Sam?«
»Eine Tür gehen, ich bin sicher, eine Tür ist gegangen!«
»Kein Irrtum, Sam?«
»Nein, ich habe es deutlich gehört.«
»Vielleicht hat er uns gehört, Sam und ist herausgekommen, um nachzusehen? Steckt etwas zwischen den Büschen, bewegt sich etwas?«
Eine volle Minute blickt Sam Kliburn auf die Büsche, auf die drei Schuppen am Haus, die beiden Hütten, dann sagt er leise:
»Nichts zu sehen. Wenn dort jemand steckt, dann muß er sich schon eingegraben haben. John, ich bin dafür, daß wir uns trennen. Du bist zu wichtig. Laß mich und Harris links herumgehen und bleibe du rechts allein.«
»Wenn jemand kommt, dann sind drei Mann besser als zwei.«
»Du bist wichtiger«, sagt Sam und zuckt heftig zusammen. »Da, wieder, ich habe es deutlich gehört.«
Harris, der auch ein gutes Gehör besitzt, schüttelt den Kopf.
»Ich habe nicht einen Ton gehört, Sam.«
»Aber ich, Junge. Nimm deinen Revolver, laß das Gewehr hier und komm mit. Quincy, paßt auf, wenn etwas ist, dann schießt nicht auf uns.«
»Dich wird man nicht für einen Yank halten können, in den Sachen nicht.«
Sie haben alle Zivilsachen an. Jeder Mann trägt eine Jacke, einen Revolvergurt mit einem oder zwei Revolvern, einen Hut, eine einfache Hose und Stiefel. Nichts an ihren Pferden oder Sätteln verrät, daß sie bei der Armee sind, sie wirken wie Zivilisten, die nichts mit dem Bürgerkrieg zu tun haben.
Jetzt sind sie vier Tage unterwegs, zumeist in der Nacht geritten und bisher noch niemals auf eine Yankee-Patrouille gestoßen. Das verdanken sie – und jeder von ihnen weiß es – einmal Captain John Barlogh und hauptsächlich Sam Kliburn.
George Ripley, denkt Barlogh und blickt auf die dunklen, düsteren Umrisse des Hauses, ist ein guter Mann. Einmal ist hier eine Plantage gewesen, dann sind Shermans Truppen gekommen. Der Alte hat seine Neger verloren, seine Arbeitskräfte. Und seine Söhne. Allein mit seiner Tochter haust er hier. Ob seine Tochter allerdings bei ihm ist, das ist eine andere Frage. Als ich ihn zuletzt sah, da sprach er davon, sie nach New Orleans zu schicken, um sie nicht in der Kampfzone zu haben.
Alles ruhig, mein Gott, zu ruhig. Diese Stille gefällt mir nicht.
»Sam«, sagte er sehr leise. »Sei vorsichtig, ich brauche dich noch so nötig, wie Luft zum Atmen.«
»Yes, John, keine Sorge. Komm, Max.«
Max Harris greift an seinen Gürtel zum scharfen Bowieknife, das in einer Lederscheide steckt. Er hat nun die Jacke offen und duckt sich.
»Hinten um die Büsche«, flüstert Sam Kliburn. »Wenn sie hier sind und das eine Falle bedeuten soll, dann liegen sie hinter den Büschen versteckt. Nimm den Revolver, nicht dein Messer, verstanden?«
»Das Messer ist leiser.«
»Nicht jetzt, wir werden schießen müssen, wenn jemand da ist.«
Sie sind beide gleich gut mit den Messern, auch im Spurenlesen geben sie sich nicht viel nach, viel weniger noch im Anschleichen.
Weg sind sie, als seien sie nie hiergewesen. Niemand der anderen sieht sie noch.
*
Sam Kliburn kriecht vollkommen lautlos. Er hat den Revolver in der Hand und kommt zwischen den Büschen durch, dann nach rechts, er nähert sich nun dem Haus. Harris ist genau hinter ihm und sieht abwechselnd nach rechts und links.
Keine Spuren, aber dann, keine zehn Yards mehr bis zum Stall, liegt Sam jäh still am Boden.
Er wendet ganz langsam den Kopf und zischelt einmal.
»Was ist?« fragt Harris, der sich neben ihn schiebt. »Was ist los?«
»Die Spuren, sieh dir das an.«
Hinter dem vorletzten Busch richtet sich Kliburn auf und deutet auf die Stiefelabdrücke im lockeren braunen Erdreich.
»Verdammt, Yankeestiefel, bestimmt, was?«
»Ja!«
Es ist finster, aber sie sehen beide doch die Spuren der genagelten Stiefel.
»Wie alt, denkst du, Max?«
»Weiß der Teufel, es ist zu dunkel. Zwei Tage?«
»Wahrscheinlich, weiter.«
Ganz leise und behutsam kriechen sie bis an den Rand des letzten Busches.
Beide sehen auf den Stall, beide haben die Revolver in den Händen.
»Wenn das eine Falle ist, dann
kommen wir nie lebend heraus«, sagt Harris wie ein Hauch. »Sam, mir
ist verdammt flau im Bauch, dir nicht?«
»Weiß nicht, ob es Angst ist, aber komisch ist mir auch. Wir müssen hier weg, nicht zum Stall, sie können uns von dem Schuppen aus abschießen wie Kaninchen. Verfluchte Geschichte, mir wäre wohler in Uniform.«
»Mir auch«, brummt Harris. » Also weiter, paß auf, Sam!«
Sie verstehen sich prächtig. Vielleicht darum, weil sie beide in der Wildnis aufgewachsen sind und mehr als die anderen, mit Ausnahme von Quincy, die Natur lieben.
Nach links geht es, schräg wieder in die Büsche zurück, über ein Feldstück, auf dem der alte George Ripley wohl etwas angepflanzt hat, denn Furchen sind im Boden.
Nun erreicht Harris den Punkt, von dem aus er nach vorn auf das Haus blicken kann.
»Laufen oder kriechen, Max, was meinst du?«
»Kriechen СКАЧАТЬ