Butler Parker 144 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker 144 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740933227

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СКАЧАТЬ verfolgen? Ich kenne Sie ja überhaupt nicht«, gab der junge Mann zurück, »und das mit dem Messer haben Sie falsch verstanden. Ich wollte mich nur wehren. Ich hab’ gedacht, Sie wollten mich angreifen.«

      »Also ein Mißverständnis auf der ganzen Linie«, warf Kathy Porter ein.

      »Ein Mißverständnis.« Der junge Mann mit dem Fuchsgesicht nickte. »Sie haben meine Hand ganz schön verstaucht.«

      »Ein Mißverständnis«, wiederholte Mike Rander Kathy Porters Feststellung. »Sie stammen hier aus der Gegend?«

      »Ich wohne in Edenes«, erwiderte der junge Mann, »ich arbeite als Kellner.«

      »In welchem Hotel?« stellte Kathy Porter die nächste Frage.‘

      »Im Sporthotel auf der anderen Seeseite«, erklärte das Fuchsgesicht bereitwillig, »aber ich muß jetzt weiter.«

      »Kann man erfahren, wie Sie heißen?« erkundigte sich Mike Rander.

      »Peter Villach«, sagte der junge Mann, »übrigens sollten Sie da unten am See aufpassen.«

      »Wieso? Was könnte denn passieren?« wollte Mike Rander wissen.

      »Hier soll ein Berggeist sein Unwesen treiben.«

      »Was soll er, bitte? Ich verstehe nicht recht.«

      »Ein Berggeist soll hier spuken«, erklärte das Fuchsgesicht eifrig, »ein Phantom, verstehen Sie? Am See lebt ein Geist, der nicht gestört werden will.«

      »Ach so, jetzt verstehe ich.« Rander lächelte spöttisch. »Und dieser Berggeist ist schon mal gesehen worden?«

      »Er soll vier Taucher umgebracht haben.«

      »Wir haben nicht die Absicht, im See zu schwimmen oder zu tauchen.« Rander lächelte. »Was ist denn los mit diesem kleinen See?«

      »Sie haben wirklich noch nichts vom Goldschatz gehört?« Der Fuchs sah das Paar ungläubig an.

      »Wir sind schließlich erst vor wenigen Stunden drüben in Edenes angekommen.«

      »Man sucht im See ständig nach Goldbarren«, erklärte das Fuchsgesicht, »und der Berggeist schaltet sich immer wieder ein. Er bewacht den Schatz.«

      »Wie der Drachen die Jungfrau, wie?«“

      »Richtig.« Der junge Mann nickte. »Der Berggeist greift jeden an, der dem See zu nahe kommt.«

      »Wie interessant.« Rander blickte Kathy Porter aufmunternd an. »Dann können wir ja mit netten Überraschungen rechnen. Und wie soll dieser Geist nun aussehen? Hat er sich Ihnen schon mal gezeigt?«

      »Ich habe ihn mal gesehen.« Der junge Mann zeigte ein ernstes Gesicht. »Er ist riesengroß, trägt einen wilden Bart und einen Schlapphut.«

      »Mehr nicht? Für dieses Klima hier eine ziemlich spärliche Bekleidung.«

      »Außerdem trägt er einen weiten Umhang«, zählte das Fuchsgesicht weiter auf, »und er hat oft eine mächtige Keule bei sich.«

      »Das alles haben Sie gesehen?«

      »Nur in Umrissen, denn ich bin sofort weggerannt und habe mich in Sicherheit gebracht.«

      »Sie haben nicht versucht, mit dem Messer nach ihm zu werfen? Darin scheinen Sie sich ja auszukennen.«

      »Er hätte mich wahrscheinlich umgebracht, wenn ich das versucht hätte«, antwortete der junge Mann, »ich merke schon, daß Sie das alles nicht glauben, aber ich wünsche Ihnen nicht, daß Ihnen der Berggeist über den Weg läuft.«

      »Grüßen Sie ihn von uns, falls Sie ihn noch mal sehen sollten«, meinte der Anwalt spöttisch.

      »Ich will ihn nicht noch mal sehen, glauben Sie mir.«

      »Und darum gehen Sie runter zum See, wie?«

      »Bis an den See bekommt mich kein Mensch«, erwiderte der junge Mann, »wer da unten den Ringweg um den See überschreitet, der bekommt es mit dem Berggeist zu tun.«

      »Versuchen wir doch mal unser Glück.« Rander blickte seine Begleiterin aufmunternd an. »Stellen Sie sich vor, Kathy, wir könnten in London von einem echten Berggeist erzählen?«

      »Man sollte sein Schicksal vielleicht nicht herausfordern«, gab sie gespielt beeindruckt und ängstlich zurück.

      »Es gibt keine Berggeister«, behauptete der Anwalt nachdrücklich, »in welchem Jahrhundert leben wir denn… ?!«

      *

      »Sehr hübsch, sehr ansprechend«, faßte Agatha Simpson ihr Urteil zusammen, nachdem sie den ehemaligen Gebirgshof besichtigt hatte, »ich glaube, hier werde ich mich wohl fühlen, oder, Mr. Parker?«

      »Selbst ein Fernsehgerät und ein Video-Rekorder stehen Mylady zur Verfügung«, erwiderte Parker.

      »Das sah ich auf den ersten Blick.« Sie war sehr zufrieden. »Ich werde mir die heimischen Kriminalfilmproduktionen ansehen.«

      »Sie lieben Kriminalfilme?« fragte Paul Karoly interessiert. Er hatte sich inzwischen von dem Zwischenfall wieder erholt.

      »Mylady arbeitet an einem Drehbuch für das britische Fernsehen«, warf Parker ein.

      »Ach ja?« Karoly stand mit seinen Gästen auf der kleinen Terrasse und blickte hinunter auf den Bergsee, der von hohen Felswänden und Tannenwäldern umschlossen wurde. Es gab nur diesen schmalen Ausblick auf das fast kreisrunde Gewässer, das aus der Entfernung wie ein riesiges, dunkles Auge wirkte.

      »Haben Sie was entdeckt?« erkundigte sich die ältere Dame und trat neben Karoly.

      »Erstaunlich, daß schon am Nachmittag Nebel aufkommt«, wunderte sich Karoly. »Sehen Sie doch, Mylady!«

      Er deutete mit ausgestreckter Hand nach unten. Dichte Nebelschwaden quollen aus den Wäldern und trieben über den See, der plötzlich drohend und unheimlich wirkte.

      »Es gibt eine Telefonleitung hinunter in den Ort und zu mir hinauf ins Sporthotel«, sagte Karoly weiter, »ich denke, ich werde mich jetzt um Ihr Gepäck kümmern. Ich wünsche guten Erfolg. Wann werden Sie tauchen, wenn man fragen darf?«

      »Mylady wird sich möglicherweise erst mal mit den Felswänden befassen«, erwiderte der Butler, »man wird Sie rechtzeitig informieren, wann Mylady mit der Erkundung des Sees beginnt.«

      »Dann stelle ich Ihnen nämlich erfahrene Männer zur Verfügung, die sich auf dem Wasser bestens auskennen«, meinte Karoly, »Anruf genügt.«

      Er küßte Mylady formvollendet die Hand, nickte Parker zu und verließ die Terrasse. Bald darauf war er auf der schmalen Straße zu sehen, die nach unten führte. Agatha Simpson holte tief Luft und genoß die einmalige Aussicht. Weit über dem See und den Steilflanken eines kleinen Bergmassivs waren die schneebedeckten Berge und der Teil eines Gletschers zu sehen. Die Sonne senkte sich andeutungsweise, die Luft war rein und klar.

      »Was halten Sie von diesem Karoly?« fragte die ältere Dame ihren СКАЧАТЬ