Der exzellente Butler Parker 14 – Kriminalroman. Günter Dönges
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      »Unsinn!« knurrte Daniel Ball. »Wenn es so wäre, hätte ich vor dem Brand die Versicherungssumme erhöht. Was ich von der Feuerversicherung bekomme, reicht nicht mal aus, um die abgebrannten Lagerschuppen zu ersetzen, ganz zu schweigen von zehn Tonnen Rohkaffee, die auch verbrannten.«

      »Ihre Äußerung deckt sich mit den Erkenntnissen, die auch Scotland Yard vorliegen, falls der Hinweis gestattet ist«, übernahm der Butler wieder die Regie. »Daraus ergibt sich jedoch die Frage, wer ein Interesse haben könnte, Ihnen Schaden zuzufügen, Mister Ball«, ließ Parker sich vernehmen. »Ein Kurzschluß kann und muß jedoch als wenig wahrscheinlich gelten, weil alle elektrischen Anlagen am Wochenende abgeschaltet waren.«

      »Stimmt, Mister Parker«, räumte der Mann ein. »Trotzdem glaube ich nicht an Brandstiftung.«

      »Darf man diese Äußerung so deuten, daß Sie keine persönlichen Feinde zu haben glauben, Mister Ball?« hakte Parker nach.

      »Feinde?« wiederholte Ball. Sein Mienenspiel drückte Verblüffung aus, als hätte der Butler eine völlig abwegige Frage gestellt. »Ein seriöser Geschäftsmann wie ich hat keine Feinde.«

      »Auch die seriösen Geschäftsgebahren schützen nicht vor Neidern, falls die Anmerkung erlaubt ist«, gab Parker zu bedenken, aber Ball schüttelte heftig den Kopf.

      »Nein, nein«, beharrte er. »Weder geschäftlich noch privat habe ich irgendwelchen Anlaß geliefert, der als Vorwand für eine Brandstiftung dienen könnte. Sie sind auf dem Holzweg, Mister Parker. In dieser Richtung weiter zu bohren, ist reine Zeitverschwendung.«

      »Eine Einschätzung, die Mylady wohl kaum teilen dürfte, Mister Ball«, bemerkte der Butler gelassen.

      »Ist mir egal«, konterte sein Gegenüber. »Bleiben Sie bei Ihrer Meinung. Ich bleibe bei meiner.«

      »Die Zukunft wird zeigen, welche Ansicht der Wahrheit näherkommt, Mister Ball«, prophezeite Parker und erhob sich.

      »Moment, warten Sie!« rief Ball hinterher, als der Butler seine Herrin zur Tür geleitete. »Mir ist etwas eingefallen.«

      »Darf man vermuten, daß Sie sich jetzt doch einer Feindschaft erinnern, Mister Ball?« erkundigte sich Parker.

      »Von Feindschaft kann keine Rede sein«, schwächte der Blondschopf ab. »Aber vielleicht interessiert es Sie, daß ich am Freitag einen Arbeiter fristlos entlassen mußte. Der Bursche erschien immer wieder betrunken zum Dienst. Da hatte ich keine andere Wahl.«

      »Darf man aus Ihrem Hinweis schließen, daß Sie den Genannten einer Brandstiftung für fähig halten, Mister Ball?« wollte der Butler wissen. »Gewissermaßen als Racheakt?«

      »Das habe ich nicht gesagt«, wich Ball aus. »Der Mann fiel mir nur ein, weil Sie so hartnäckig gefragt haben. Am besten fahren Sie hin und sprechen persönlich mit ihm. Er heißt Al Doolittle und wohnt an der Myrdle Street 223 in Whitechapel.«

      »Eine Anregung, der man die Beachtung schenken sollte, die sie verdient, Mister Ball«, sagte Parker mit einer angedeuteten Verbeugung. »Man dankt in aller Form für das aufschlußreiche Gespräch und wünscht noch einen angenehmen Tag.«

      *

      »McWarden wird blaß werden vor Neid, wenn ich ihm den Brandstifter präsentiere, nach dem er vergeblich gefahndet hat«, frohlockte Agatha Simpson, als sie wieder im Fond des hochbeinigen Monstrums Platz genommen hatte.

      »Darf und muß man vermuten, daß Mylady den entlassenen Arbeiter namens Al Doolittle zu meinen geruhen?« vergewisserte sich der Butler, während er sein schwerfällig wirkendes Gefährt anrollen ließ.

      »Selbstverständlich, Mister Parker«, nickte die Detektivin. »Der Fall ist doch sonnenklar. Mister Poomickle wollte sich an seinem Arbeitgeber rächen. Das ist ein geradezu klassisches Motiv.«

      »Eine Feststellung, der meine bescheidene Wenigkeit keinesfalls widersprechen möchte, Mylady«, pflichtete Parker seiner Herrin bei.

      »Mich wundert nur, daß Mister Ball erst im letzten Moment darauf gekommen ist«, fuhr Lady Agatha fort. »So vergeßlich kann doch kein Mensch sein.«

      »Zweifellos haben Mylady auch in Betracht gezogen, daß Mister Balls Vergeßlichkeit gewisse Hintergründe haben könnte«, warf der Butler ein.

      »Allerdings habe ich das in Betracht gezogen, Mister Parker«, schwindelte die ältere Dame eilig. »Von welchen Hintergründen gehe ich aus?«

      »Mylady dürfte kaum entgangen sein, daß Mister Ball zunächst bemüht war, von dem Verdacht auf Brandstiftung überhaupt abzulenken«, meinte Parker.

      »Selbstverständlich habe ich das bemerkt, Mister Parker«, behauptete Agatha Simpson. »Was schließe ich daraus?«

      »Mylady dürften verschiedene Erklärungen für dieses Verhalten in Betracht gezogen haben, falls man sich nicht gründlich täuscht.«

      »Zum Beispiel?«

      »Zum Beispiel könnte Mister Ball an einer Vertuschung des wahren Sachverhalts interessiert sein, weil die Ergreifung des Täters auch für ihn selbst kompromittierende Folgen hätte«, ließ der Butler sich vernehmen.

      »Papperlapapp, Mister Parker«, fuhr Lady Agatha ihrem Butler über den Mund. »Mister Mall hat sich nichts vorzuwerfen. Was soll denn Kompromittierendes daran sein, wenn er einen trunksüchtigen Arbeiter entläßt?«

      »Möglicherweise erwägen Mylady auch, daß eine bisher nicht genannte Person als Brandstifter in Frage kommen könnte«, versuchte Parker, seinen eigenen Verdacht der Detektivin in den Mund zu legen.

      »Und was sollte das für eine Person sein, Mister Parker?«

      »Jemand, der über belastendes Wissen verfügt, Mylady«, antwortete der Butler. »Mister Ball dürfte fürchten, daß diese Person im Fall der Ergreifung ein Motiv nennt, das ein ungünstiges Licht auf Mister Ball werfen könnte.«

      »Das ist ja abenteuerlich, Mister Parker!« rief Lady Simpson und begann zu kichern. »Lassen Sie Ihre Phantasie beiseite und halten Sie sich streng an die Tatsachen, wie ich es tue.«

      »Unablässig ist meine Wenigkeit bemüht, Myladys leuchtendem Beispiel nachzueifern«, versicherte der Butler und bog in die Commercial Road ein, die nach Whitechapel führte.

      »Tatsache ist«, dozierte Lady Agatha, »daß der entlassene Arbeiter ein handfestes Motiv hat. Alle Verdachtsmomente konzentrieren sich auf Mister Poomickle.«

      »Verzeihung, Mylady«, korrigierte Parker vorsichtig. »Darf man vermuten, daß Mylady Mister Al Doolittle zu meinen belieben?«

      »Wie auch immer, Mister Parker«, fuhr die resolute Dame unbeirrt fort. »Der Bursche ist hochverdächtig. Mister Mall dagegen ist ein ausgesprochen integrer Charakter, ein seriöser Geschäftsmann. Ich bin Detektivin genug und irre mich nicht.«

      »Nicht mal im Traum würde man‘ es wagen, Mylady zu widersprechen«, entgegnete der Butler durchaus wahrheitsgetreu.

      »Das will ich auch nicht hoffen«, sagte Agatha Simpson. »Im übrigen – was sollte Mister Mall für einen Grund haben, einen Unschuldigen zu belasten?«

      »Mister СКАЧАТЬ