Wyatt Earp Staffel 5 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 5 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Staffel

isbn: 9783740918101

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СКАЧАТЬ versetzte der Missourier, »dann bringen Sie die Kugel mal her, Howell!«

      Der Sheriff wandte sich um und ging eilig auf sein Office zu. Stumm warteten die Männer unten auf dem Vorbau der Harris Company.

      Nach zwei Minuten kam Ike Howell zurück. Er hielt dem Marshal in der geöffneten Rechten ein verformtes Stück Blei entgegen.

      Der Missourier senkte den Blick in die Augen Ike Howells. Fast leise fragte er: »Ist das die Kugel, die Doc Longwell aus der Brust des toten Lagerführers aus Camp Yampa geschnitten hat?«

      »Yeah!«

      »Wissen Sie es sicher?«

      »Ganz sicher!« beteuerte der Sheriff und fügte hinzu: »Ich könnte einen Eid darauf schwören.«

      »Nicht so hastig«, mahnte ihn der Marshal.

      »Ich will umfallen, wenn es anders ist!«

      »Dann tun Sie es.«

      Ein krachender Faustschlag warf den Sheriff auf die Straße.

      Entgeistert starrten die Männer auf den Niedergeschlagenen.

      Rasch bückte sich der Marshal und nahm Howell das Bleistück aus der zugekrampften Rechten. Er hielt die Kugel vor die Lampe.

      »Hier, Männer, dieses Stück Blei ist vom Kaliber vierundvierzig und hat den gezogenen Lauf einer Winchester passiert.«

      »Doc Longwell, der den Sheriff aufgefordert hat, die Geschosse aufzubewahren, sagte mir, daß Jim Austin durch eine Kugel Kaliber achtunddreißig ums Leben gekommen sei. Der Mayor und drei andere Männer waren dabei, stimmt’s?«

      Joe Miller nickte.

      »Well«, fuhr der Marshal jetzt in rauhem Ton fort. »Wenn dieser merkwürdige Sheriff da wieder zu sich kommt, wird er uns erzählen, daß er sich in seiner Lade vergriffen habe.«

      In diesem Moment kam Ike Howell zu sich. Er blickte sich benommen im Kreis um und schien sich auf das Vorgefallene nicht recht besinnen zu können.

      Wyatt sah ihn kalt an. »Sie wollten uns die Kugel holen, durch die Jim Austin ums Leben gekommen ist. Vorwärts, Mister Howell, die Männer warten darauf.«

      Der Sheriff erhob sich und ging schwankend auf sein Büro zu. Bedeutend schneller kam er jetzt wieder zum Vorschein. Das Geschoß, das er dem Marshal jetzt entgegenhielt, war einwandfrei vom Kaliber achtunddreißig.

      »Ich muß mich tatsächlich vorhin in der Lade vergriffen haben.«

      »So was kann vorkommen«, kam es hart von den Lippen des Marshals. »Und zuweilen bedarf es nur eines kleinen Anstoßes, um das Richtige zu finden, nicht wahr, Mister Howell?« Earp reichte die Kugel dem Mayor. »Halten Sie das Bleistück einen Augenblick, Mister Miller.« Dann sah er Holliday an. »Wo stand Yune?«

      Holliday wies auf den Vorbau hinauf. »Da drüben.«

      Wyatt nickte und leuchtete dann den Boden bis zur Straßenmitte ab. Plötzlich bückte er sich und hob etwas auf. Es war ein kleines verformtes Stück Blei.

      Wyatt reichte es dem Mayor. »Hier, Mister Miller, ebenfalls ein Bleistück aus einer achtunddreißiger Waffe, und zwar aus einem Derringer.«

      Jetzt drängten sich die Männer heran. Und plötzlich stieß Yune Walker einen Ruf der Verblüffung aus. »By gosh, Leute, die beiden Geschosse kommen aus der gleichen Waffe. Ich verstehe was davon, das wißt ihr ja. Schließlich bin ich nicht umsonst seit achtzehn Jahren Waffenschmied. Hier, beide Kugeln haben die gleichen drei kleinen, eigenartigen Risse. Keine Maschine könnte sie genauer eingravieren. Und es gibt keine Waffe, die einer anderen ganz genau gleicht. Das wißt ihr selbst.«

      Nach wenigen Minuten wußten die Männer, daß der Marshal Earp aus ­Dodge City den Mörder Jim Austins gefunden hatte.

      Betreten sahen die Bürger von Yampa zu dem jungen Holzfäller hinüber, der viele Tage lang unter einem so schweren Verdacht gestanden und von ihnen beschuldigt worden war.

      Der Missourier warf noch einen kurzen Blick auf die Leute, schleuderte dann den Derringer neben den Toten und gab Bill das Windlicht. »Hier, bring es ins Sheriffs Office. Es gehört Mister Howell. Jetzt kannst du ja aufrecht sein Büro betreten.«

      Danach wandte er sich um, nahm die beiden Pferde und führte sie in den Hof der Harris Company.

      *

      Es war am späten Nachmittag.

      Horrey saß in seinem Kontor über seinen Büchern. Aber seine Gedanken waren nicht bei seiner Arbeit. Alles, was bisher in seinem Leben passiert war, beschwerte ihn nicht so wie der Gedanke, daß seine Schwester Ann nun von seinen Taten erfahren hatte. Daß sie wissen könnte, was er wirklich angestellt hatte, um Harris’ Leute aus Camp Yampa zu vertreiben. Der Reichtum hatte den Berg-Rancher nicht froh und auch nicht glücklich gemacht.

      Im Gegenteil. Seine Raffgier war von Jahr zu Jahr größer geworden. Und bisher hatte sich ihm auch nichts und niemand in den Weg gestellt. Sein Land war groß und weit, und er hätte es gar nicht nötig gehabt, auch noch um den Holzbestand am Westhang des White River Plateaus zu kämpfen.

      Camp Yampa lag so weit von seiner Ranch, daß die Versorgung viel zu schwierig gewesen wäre, als daß er sie ernsthaft über längere Zeit hätte aufrecht­erhalten können. Seine Habgier war jedoch so groß geworden, daß er dem Konkurrenten drüben in Yampa auch diesen Teil der Holznutzbarmachung abjagen wollte. Camp Yampa war das größte Lager oben in den Mountains, und seine Befestigung sowie seine hartnäckige Verteidigung reizten Horrey enorm.

      Vielleicht wäre es ihm auch gelungen, das Camp zur Aufgabe zu zwingen, wenn nicht dieser höllische Earp dazwischengekommen wäre. Deshalb wühlte in dem Rancher ein unendlicher Haß auf den Dodger Marshal und alles, was mit ihm zusammenhing.

      Horrey hatte sinnend an seinem riesigen Schreibtisch gesessen und den Kopf in die Hände gestützt. Zum Greifen nah hinter ihm lehnte seine Winchester.

      Als sich die Tür öffnete, langte der Rancher nach der Waffe. Es war das Mädchen, das hereinkam. Der Mann lehnte das Gewehr wieder an die Wand.

      »Bill.«

      Horrey blickte nicht auf.

      Da hörte er seine Schwester fragen: »Weshalb nimmst du in letzter Zeit immer dein Gewehr mit?«

      »Ich weiß es nicht, Ann. Es ist eine dumme Gewohnheit.«

      »Nein, Bill. Du hattest es draußen auf der Straße immer bei dir – aber seit einiger Zeit nimmst du es in dein Kontor und in deine Schlafstube.«

      »Yeah, ich weiß. Es ist Nervosität, nichts weiter.«

      »Weshalb bist du nervös?«

      »Weil ich viel Arbeit habe. In anderthalb Monaten kommen die Fuhrwerke, um das Holz abzuholen, und wir sind oben in den Schlägen noch längst nicht so weit.«

      »Arbeit hattest du immer, Bill. Und ihr wart um diese Zeit noch nie fertig in den Schlägen. Aber jetzt hast du Sorgen – große Sorgen.«

      »Yeah, СКАЧАТЬ