Seewölfe - Piraten der Weltmeere 39. John Roscoe Craig
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Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 39

Автор: John Roscoe Craig

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954392964

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СКАЧАТЬ Mühe bereitete.

      Hasard wischte die Frage mit einer heftigen Handbewegung fort.

      „Davon habe ich nichts gesagt“, erwiderte er. „Die Frage ist nur, ob das nicht zuviel Aufwand für eine gestrandete Galeone ist.“

      Ich sollte den Mund halten, dachte Hasard, bevor ich noch mehr Unsinn rede. Aber was sollte er tun? Er konnte den Männern doch nicht erklären, daß er ein ungutes Gefühl hatte.

      „Jetzt sind wir schon mal hier“, sagte Dan O’Flynn. „Den Maulwurfshügel da vorn schaffen wir doch mit einem Bein.“

      Die anderen Männer nickten, und Hasard blieb nichts anderes übrig, die Entscheidung der Männer zu akzeptieren, wenn er sie schon gefragt hatte.

      Zu sechst hoben sie das Boot an. Auf der linken Seite waren Batuti, Stenmark und Sam Roskill, auf der rechten Carberry, Matt Davies und Hasard. Hasard war froh, daß sie dieses leichte Boot an Bord gehabt hatten, denn mit einem der anderen Boote wäre es unmöglich gewesen, diesen Weg in Erwägung zu ziehen.

      Hasard dachte an Ben Brighton, der die „Isabella V.“ zwischen die Insel gesegelt hatte. Es war die einzige Möglichkeit gewesen, denn auch Hasard war sich darüber im klaren, daß sich die schwerfällige Galeone niemals wieder würde freisegeln können, wenn sich der Wind noch etwas verstärkte.

      Er überlegte, ob es nicht besser gewesen wäre, erst zwei Männer als Vorhut über die Insel zu schicken. Vielleicht war es gar nicht nötig, das Boot mitzuschleppen, und sie konnten das Wrack auf dem Riff zu Fuß erreichen. Aber dann schüttelte er den Kopf. Die Riffe lagen meist zu weit vom Strand entfernt.

      Dan O’Flynn und Valdez gingen voraus. Valdez hatte ein breites Entermesser mitgenommen, das ihm jetzt gute Dienste leistete. Er schlug damit eine Bresche in die Büsche, die noch keine Menschenhand berührt zu haben schien.

      In den Bäumen über ihnen schrien Papageien, aber sonst war es still. Nur das Keuchen der Männer, die das Boot trugen, drang durch die Stille.

      Der Weg war nicht so steil, wie Hasard angenommen hatte. Schon nach einer knappen Stunde hatten sie die Hügelkuppe erreicht und konnten das Wrack auf dem Riff sehen.

      Die Galeone bot ein Bild der totalen Zerstörung. Sie lag mit ziemlicher Schlagseite im Riff, das Heck oben, das Vorschiff zum Teil unter Wasser. Masten und Spieren waren abgebrochen und zerschmettert, das Rigg war ein irrer Knäuel. Vom Vormast, der als einziger noch stand, hingen die Segel in Fetzen herab.

      Dan O’Flynn war plötzlich ganz aufgeregt und wies aufs Meer hinaus.

      „Da, es ist dieselbe Galeone, die ich heute morgen schon gesichtet habe“, sagte er.

      Jetzt erkannte auch Hasard die Mastspitzen an der Kimm. Die Galeone schien den gleichen Kurs zu halten wie vorher die „Isabella“. Ein Blick zur anderen Seite der Insel zeigte ihm, daß der Hügel der Insel hoch genug war, die Masten der „Isabella“ zu verbergen. Er atmete auf. So hatte ihr Abstecher doch noch etwas Gutes. Die Galeone dort an der Kimm schien wesentlich schneller als die „Isabella“ zu sein, und wahrscheinlich wäre ein Kampf unvermeidlich gewesen, wenn Hasard mit seinem Schiff den Kurs gehalten hätte.

      Sie warteten nicht, bis die Masten an der Kimm verschwunden waren. Hasard trieb die Männer an. Vielleicht schafften sie es, noch vor Einbruch der Dunkelheit wieder auf der „Isabella“ zu sein.

      Der Abstieg bereitete ihnen weniger Mühe als der Aufstieg. Die letzte Strecke konnten sie das Boot auf dem weichen Sand hinunterrutschen lassen.

      Hasard ging mit Dan O’Flynn voraus, während Valdez sich seitlich in die Büsche geschlagen hatte, um die Gegend zu kontrollieren.

      Dan O’Flynn entdeckte die Spuren als erster.

      Er blieb stehen und wies stumm auf die großen Fußabdrücke im noch feuchten Sand.

      Hasard war sofort klar, was das bedeutete. Die Spuren konnten nicht älter als höchstens drei Stunden sein.

      „Da!“ sagte Dan heiser.

      Hasard folgte seinem Blick. Er sah die drei Auslegerboote, die weit den Strand hinaufgezogen worden waren und zur Hälfte von dem Gebüsch zwischen den Palmen verborgen wurden.

      Zweige knackten, und dann teilten sich die Büsche.

      Hasard ließ seine Muskete wieder sinken.

      Valdez tauchte bei den Booten auf. Er winkte Hasard zu. Hasard befahl den Männern, das Boot weiter zum Wasser hinunterzutragen und sich eine Verteidigungsstelle aufzubauen. Dann lief er zu Valdez hinüber.

      „Wie viele sind es?“ fragte er keuchend, als er den Spanier erreicht hatte.

      Valdez hob die Schultern. Seine Haut hatte eine ungesunde Färbung angenommen. Er nickte Hasard zu und ging zurück in die Büsche. Hasard folgte ihm. Sie gelangten auf eine kleine Palmenlichtung.

      In der Mitte des hellen Sandes, der die ganze Lichtung bedeckte, befand sich ein großer schwarzer Fleck, von dem einzelne Rauchfäden aufstiegen.

      Hasard spürte, wie seine Lippen trocken wurden.

      Er starrte auf die hellen Gebeine, die neben der Feuerstelle lagen. Es gab keinen Zweifel. Hier hatten Kannibalen einen Festschmaus abgehalten.

      „Ich habe mir die Spuren angesehen“, sagte Valdez heiser. „Es sind mindestens zehn Kannibalen und nach den Knochen zu urteilen, haben sie drei Menschen gefressen.“

      Hasard sah die Fußknochen und nickte. Die Schädel der Opfer fehlten.

      „Wir müssen zurück zu den anderen“, sagte er. „Wahrscheinlich haben die Kannibalen uns schon gesehen, wagen aber noch nicht, uns anzugreifen.“

      Valdez nickte. Er schien froh zu sein, diesen Ort des Grauens verlassen zu können. Immer wieder schaute er sich um, doch nirgends war eine Bewegung zu sehen.

      Die Männer beim Boot hatten ihre Waffen in den Händen. Carberry winkte und wies auf das Wrack. Hasard und Valdez liefen auf sie zu. Sie drehten sich nicht mehr um, denn sie wußten, daß die anderen ihnen Feuerschutz geben würden.

      Die Männer beim Boot blickten ihnen grinsend entgegen, aber als sie Hasards ernstes Gesicht und den bleichen Valdez sahen, merkten sie, daß die Gefahr größer war, als sie gedacht hatten.

      „Habt ihr was gefunden?“ fragte Carberry.

      „Wir sind auf einer Kannibaleninsel“, sagte Valdez. Seine Stimme klang belegt. „Für die Kerle ist diese Insel heilig. Sie wohnen nicht hier. Es ist für sie eine Art Kultstätte. Sie kommen nur hierher, um ihre schaurigen Festmahle abzuhalten.“

      Caberry wandte mit einem Ruck den Kopf.

      „Dort vorn neben dem Vorschiff des Wracks liegt eines von den Eingeborenenbooten“, sagte er grimmig. „Vielleicht schnappen uns die Kerle die besten Sachen vor der Nase weg.“

      Hasard blickte zum Riff hinaus. Er mußte die Augen zusammenkneifen, aber dann sah auch er das kleine Auslegerboot, das an der aus dem Wasser ragenden Vorschiffreling festgebunden war.

      „Bringt das Boot zu Wasser“, sagte Hasard. „Wir pullen zu fünft hinüber. Vier Mann bleiben СКАЧАТЬ