Metaphysik. Aristoteles
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Название: Metaphysik

Автор: Aristoteles

Издательство: Bookwire

Жанр: Философия

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isbn: 9788026817840

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СКАЧАТЬ die Ideen als die Ursachen des Anderen betrachtet, so gelten ihm die Elemente derselben für die Elemente alles Seienden. So setzte er das Groß-und-Kleine als Prinzip im Sinne der Materie und das Eine im Sinne der Substanz: aus jenem beständen der Teilnahme an dem Einen zufolge die Ideen.

      Darin, daß er das Eine als Substanz faßte und das Eine und die Zahlen nicht bloß von anderem ausgesagt werden ließ, näherte er sich der Ausdrucksweise der Pythagoreer, und ebenso darin, daß er die Zahlen als die Ursachen für die Wesenheit des Übrigen ansah. Dagegen ist dies das Eigentümliche bei ihm, daß er das Unbegrenzte nicht als Einheit sondern als Zweiheit faßt und das Groß-und-Kleine zu seinen Elementen macht, ferner, daß er die Zahlen neben die sinnlich wahrnehmbaren Gegenstände getrennt von ihnen stellt, während jene die Zahlen als die Dinge selbst und das Mathematische nicht als ein Mittleres zwischen den Ideen und den Dingen ansehen. Dies, daß er das Eine und die Zahlen neben die Dinge stellt im Gegensätze zu den Pythagoreern, sowie die Einführung der Ideen ergab sich ihm aus dem Hinblick auf das begriffliche Denken - denn seine Vorgänger hatten sich mit Dialektik noch nicht befaßt; - daß er aber das den Ideen Entgegengesetzte als eine Zweiheit faßte, ergab sich ihm daraus, daß sich die Zahlen, von den ursprünglichen, den Primzahlen und den ungeraden, abgesehen, aus jener Zweiheit wie aus einer Art von formbarem Stoff leicht erzeugen lassen. Gleichwohl zeigt die erfahrungsmäßige Wirklichkeit das Gegenteil, und die Konstruktion ist wenig annehmbar. Man läßt aus derselben Materie eine Vielheit von Dingen hervorgehen, die Idee dagegen soll nur ein einziges Mal erzeugen; in Wirklichkeit kommt aus einer Materie nur ein einziger Tisch; der aber, der die Form heranbringt, ist selbst nur einer und wird doch der Urheber einer Vielheit Ganz ähnlich ist es im Verhältnis des Männlichen zum Weiblichen. Denn das Weib wird durch eine Begattung befruchtet, der Mann hingegen vermag viele Weiber zu befruchten. Und doch müßten rechtmäßig-erweise jene Anschauungen an diesen Vorgängen ihre Illustration finden.

      Das nun sind die Bestimmungen, die Plato über den Gegenstand unserer Untersuchung gegeben hat. Aus unserer Darstellung ergibt sich, daß er nur zwei Prinzipien, ein begriffliches und ein materielles, verwendet; - denn die Ideen sind die Ursachen der begrifflichen Bestimmtheit für die Dinge, und das Eins ist diese Ursache für die Ideen; - und auf die Frage, was die Materie ist, die als Substrat dient, und auf Grund deren im Sinnlichen von Ideen, in den Ideen vom Einen die Rede ist, antwortet er, sie sei eine Zweiheit, das Groß-und-Kleine. Den Grund des Guten und des Schlechten, des Zweckmäßigen und des Zweckwidrigen hat er in den beiden Elementen gefunden, in dem einen die Ursache des Zweckmäßigen, in dem andern die Ursache des Gegenteils, eine Erklärung, um die sich, wie oben nachgewiesen, schon einige der älteren Philosophen, wie Empedokles und Anaxagoras, bemüht hatten.

      3. Ergebnisse aus den Lehren der Früheren und Kritik

       Inhaltsverzeichnis

      Nur in aller Kürze und den Hauptzügen nach haben wir die Männer, welche von den Prinzipien und von der Wesenserkenntnis gehandelt haben, und die verschiedenen Auffassungen, die sie dabei geleitet haben, an uns vorüberziehen lassen. Doch haben wir soviel daraus ersehen, daß von denen, die über Prinzip und Ursache sprechen, keiner etwas beigebracht hat, was nicht unter dem von uns in unserer »Physik« genauer Bezeichneten mitbefaßt wäre, daß vielmehr alle augenscheinlich auf eben diese Bestimmungen, wenn auch unsicher, hindeuten.

      Zunächst also begegnen wir dem materiellen Prinzip, das sich bei manchen findet, mögen sie es nun als eines oder als eine Vielheit, als körperlich oder als unkörperlich nehmen. Dahin gehört Plato, der das Groß-und-Kleine, und die italischen Philosophen, die das Unbegrenzte zum Prinzip machen; dahin Empedokles, der Feuer, Erde, Wasser und Luft, und Anaxagoras, der die unendliche Anzahl der Homöomerien dafür setzte. Wie alle die Genannten, so haben ein Prinzip von materieller Art auch diejenigen aufgestellt, die die Luft oder das Feuer oder das Wasser oder ein anderes, was dichter als Feuer, aber dünner als Luft ist, an die Stelle setzen; in der Tat haben manche als oberstes Element etwas von der Art des zuletzt Genannten angenommen.

      Diese nun haben nur die eine Art von Ursachen genannt; andere haben auch noch eine zweite Art, die bewegende Ursache, ins Auge gefaßt. So diejenigen, die die Freundschaft und den Streit oder die Vernunft oder die Liebe zum Prinzip erheben. Die dritte Art, die begriffliche, die Wesensursache, hat mit Bestimmtheit niemand bezeichnet, am ehesten noch haben es die Vertreter der Ideenlehre getan. Denn die Ideen und in den Ideen das Eine, wie sie es fassen, sind nicht die Materie des Sinnlichen, und sind auch nicht die bewegende Ursache, das woraus die Bewegung stammt; eher gelten sie ihnen als die Ursache der Unbeweglichkeit und des Ruhezustandes; - die Ideen bedeuten vielmehr für jegliches Andere das begriffliche Wesen, und das Eine bedeutet eben dasselbe für die Ideen. Endlich die Zweckursache, das, um dessen willen die Handlungen, die Veränderungen und die Bewegung sich vollziehen, haben manche wohl in gewisser Weise als Ursache erfaßt, aber doch nicht in diesem Sinne und nicht, wie es die Sache fordert. Diejenigen, die die Vernunft oder die Freundschaft als Prinzip setzen, verleihen zwar diesen Ursachen den Charakter des Guten, aber doch nicht so, daß das Seiende ausdrücklich um dieses Zweckes willen wäre oder geschähe; sondern sie stellen sie nur so dar, daß sie die Bewegungen daraus hervorgehen lassen. Ganz ebenso leiten diejenigen, die dem. Einen oder dem Seienden diesen Rang anweisen, das begriffliche Wesen daraus als aus einer Ursache ab; aber daß es um dieses Zweckes willen da sei oder werde, das sagen sie nicht. Und so begegnet es ihnen denn, daß sie das Gute wohl als Ursache bezeichnen und auch wieder nicht bezeichnen; denn sie bezeichnen es als solches nicht direkt, sondern nur nebenbei. Das Ergebnis ist, daß diese Denker insgesamt uns als Zeugen dafür geeignet scheinen, daß die Bestimmungen, die wir über Zahl und Art des Grundes gegeben haben, die richtigen sind; denn weitere Arten aufzuzeigen, vermögen auch sie nicht. Ferner hat sich erwiesen, daß die Frage nach den Prinzipien entweder in allen den genannten Formen oder in einer oder der anderen dieser Formen zu lösen ist. Im folgenden wollen wir nun im einzelnen die Schwierigkeiten betrachten, die sich aus der Art und Weise ergeben, wie jeder dieser Männer von den Prinzipien gelehrt hat und wie er sich zu ihnen stellt.

      Diejenigen nun, die das All als Eines und nur eine Wesenheit in Gestalt der Materie setzen und dieselbe als körperhaft und ausgedehnt fassen, verfehlen offenbar in mehrfacher Beziehung das Ziel. Sie weisen zunächst Elemente nur des Körperlichen, nicht des Unkörperlichen nach, das doch auch existiert.Während sie ferner sich anheischig machen, die Ursachen für das Entstehen und Vergehen zu bezeichnen und von allem eine natürliche Erklärung zu geben, haben sie für die Ursache der Bewegung keinen Platz. Dazu kommt, daß sie die Wesenheit und auch den Begriff als Ursache für irgend etwas zu verwenden unterlassen, und daß sie ferner einen beliebigen unter den einfachen Körpern ohne weiteres als Prinzip annehmen, nur die Erde ausgenommen, ohne genauer darauf zu achten, in welchem Sinne sie die Entstehung des Einen aus dem Anderen verstehen. So ist es mit Feuer, Wasser, Erde und Luft. Denn wo das Eine aus dem Anderen entsteht, da geschieht es das eine Mal durch Verbindung, das andere Mal durch Trennung; ein Unterschied, der doch für die Frage, ob etwas ursprünglich oder ob es abgeleitet ist, sehr ins Gewicht fällt. Denn handelt es sich um jene Art des Entstehens, so dürfte als eigentliches Element am ehesten unter allen dasjenige gelten, woraus das Andere als aus dem Ursprünglichen durch Verbindung entsteht; ein solches aber wäre dann derjenige Körper, der aus den kleinsten Teilen besteht und am wenigsten Dichtigkeit besitzt. Dieser Erwägung möchten diejenigen, die das Feuer zum Prinzip erheben, am meisten Rechnung tragen; indessen stimmen im Grunde darüber, daß, was als Element der Körper gelten darf, von der genannten Beschaffenheit sein muß, auch alle anderen überein.Wenigstens hat sich keiner von den Späteren und von denen, die nur ein Element annehmen, zu der Annahme entschlossen, die Erde sei dieses Element, offenbar, weil sie aus zu groben Teilen besteht. Von den drei anderen Elementen hat jedes seinen Gönner gefunden. Die einen haben sich für das Feuer, die anderen für das Wasser, wieder andere für die Luft erklärt. Und doch, weshalb eigentlich entscheidet sich niemand für die Erde, wie es doch dem gemeinen Manne am nächsten liegt? Denn der hält alles für СКАЧАТЬ