Der kleine Fürst Staffel 8 – Adelsroman. Viola Maybach
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Название: Der kleine Fürst Staffel 8 – Adelsroman

Автор: Viola Maybach

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der kleine Fürst

isbn: 9783740954680

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СКАЧАТЬ sind gute Leute, die ohne eigene Schuld ihre Arbeit verloren haben. Können Sie die bezahlen?«

      »Das kommt darauf an«, erklärte Franziska. »Ich habe noch etwas Geld, aber die Frage ist, wie weit das reicht …«

      »Was würdest du denn hier machen wollen, Onkel Uli?«, erkundigte sich Lucius, um dem Gespräch eine klare Richtung zu geben.

      »Zunächst mal einen Rundgang«, brummte Ulrich. »Dann eine Mängelliste – und dann eine Liste dessen, was am dringendsten gemacht werden muss. Und eine Lis­te der Kosten, die unvermeidbar sind.« Er wandte sich an Franziska. »Wäre Ihnen damit gedient?«

      »Auf jeden Fall!«, erklärte sie lebhaft. »Ich muss ja wissen, was auf mich zukommt.«

      Ulrich nickte. »Du könntest mir ab und zu helfen, Lucius. Du müsstest auch nicht bezahlt werden.« Er zwinkerte den beiden Frauen zu, Elsbeth fing an zu lachen.

      »Ich habe noch einen Beruf, wie du weißt«, lächelte der junge Graf. Sein Blick ruhte dabei auf Franziska, die prompt errötete. »Aber an den Wochenenden …«

      »Also, dann machen wir jetzt einen Rundgang!«, erklärte Elsbeth resolut, um das ständige Hin und Her zu beenden. Sie war eine Frau der Tat, allzu langes Diskutieren machte sie nervös.

      Franziska gab ihren Widerstand auf. Wenn Elsbeth etwas beschlossen hatte, gab es sowieso kein Zurück mehr. Und letzten Endes hatte sie ja Recht – sie hatten alle Recht …

      *

      »Hast du Stress, Robert?«, fragte Dr. Walter Hornung seinen Patienten Robert von Hoyningen, der zugleich sein Freund war. Er hatte Robert gründlich untersucht und war hörbar beunruhigt aufgrund der Ergebnisse.

      »Ja«, gab Robert widerwillig zu. Er war noch bleicher als sonst und schwitzte noch mehr, obwohl es zwar warm und sonnig war, aber keinesfalls heiß.

      »Dann sage ich dir als Arzt und Freund, dass du umgehend weniger arbeiten musst. Wenn du nämlich so weitermachst, hast du sonst bald deinen ersten Herzinfarkt. Hör mal, du hast doch in den vergangenen Jahren so viel Geld verdient, dass du jetzt ohne Weiteres kürzer treten kannst.«

      »Es ist nicht die Menge der Arbeit, Walter.«

      »Sondern?«

      Robert wich dem Blick seines Freundes aus. »Es ist anderer Stress.«

      »Mit einer deiner Frauen? Herrje, dann hör endlich auf, dich von ihnen ausnehmen zu lassen! Irgendwo gibt es sicher eine, die nett und hübsch ist und der es um dich geht und nicht um dein vieles Geld. Aber du suchst dir ja immer solche aus, die …«

      Robert unterbrach ihn. »Es hat auch nichts mit einer Frau zu tun.«

      Walter ließ sich auf einen Stuhl sinken. »Dann sag mir, was los ist. Ich bin dein Freund, Robert, ich will dir helfen.«

      »Ich kann es dir nicht sagen.«

      »Dann kann ich dir nicht helfen. Willst du mit noch nicht ein­-

      mal vierzig Jahren sterben? Du hast Herzrhythmusstörungen, dein Blut­druck ist viel zu hoch, dein ganzer Körper spielt verrückt – ich muss dich ja nur ansehen, um das zu wissen. Du schwitzt, dir ist garantiert schwindelig, du hast Kopfschmerzen, dir ist morgens übel, du bist kurzatmig – was habe ich vergessen?«

      »Und ich habe Angst«, sagte Robert leise. »Am liebsten würde ich hier alles stehen- und liegenlassen und irgendwohin reisen, wo mich niemand finden kann.«

      Walter stieß hörbar die Luft aus. »Du hast dich auf krumme Sachen eingelassen, und die wachsen dir jetzt über den Kopf.«

      Robert nickte stumm.

      »Dann hör damit auf, Robert! Geh zur Polizei, mach dem ein Ende.«

      »Dann kann ich nie mehr als Notar arbeiten, Walter. Ich bin erledigt, verstehst du? Wenn du wüsstest, wie oft ich mir schon gewünscht habe, ich hätte mich auf diese Geschichte nicht eingelassen – aber jetzt ist es zu spät. Er hat mich in der Hand, und er erpresst mich. Ich hatte kurzfristig die Illusion, es ginge ihm nur um diese eine Sache, aber er will mehr, immer mehr. Und jetzt hat er sich etwas Neues ausgedacht …«

      »Wer?«, fragte Walter Hornung. »Wer ist der Mann, der dich so unter Druck setzt? Bitte, sag mir das.«

      »Ich kann nicht, Walter.« Robert erhob sich schwerfällig. Seine Stirn war nass, auch auf seiner Oberlippe hatten sich Schweißperlen gesammelt.

      »Ich lasse dich nicht gehen«, erklärte der Arzt energisch. »Wenn du keinen Ausweg siehst, ich schon: Du legst dich eine Weile in meine Klinik – wer krank ist, kann nicht arbeiten.«

      »Er würde mich finden, Walter. Und er würde wissen, dass ich nur versuche, mich zu verstecken.«

      »Und wenn schon! Du könntest ihn doch auch ruinieren – oder etwa nicht? Er mag etwas über dich wissen, aber du weißt auch etwas über ihn. Du bist nicht so wehrlos, wie du denkst!«

      »Ich … ich gehe jetzt, Walter. Danke, dass du mir helfen willst, aber ich glaube, das kannst du nicht.«

      »Doch, das kann ich. Du musst nur wollen. Überleg dir das mit meiner Klinik. Wenn ich dich da isoliere, dann schafft es keiner in dein Zimmer dort, glaub mir.«

      »Aber ich kann mich nicht ewig verstecken, oder? Irgendwann muss ich zurück an die Arbeit, und dann ginge alles von vorn los.«

      »Aber du hättest dich erholt. Du hättest Zeit gehabt, nachzudenken und vielleicht eine Entscheidung zu fällen.«

      Robert von Hoyningens Blick war so traurig wie sein Lächeln. »Die Entscheidungen über mein Leben fällt jetzt ein anderer«, erwiderte er leise. »Nochmals danke, Walter.«

      Mit diesen Worten drehte er sich um und verließ mit hängenden Schultern das Sprechzimmer und gleich darauf die Praxis seines Freundes.

      Walter Hornung wäre ihm am liebsten gefolgt, aber das hätte zu nichts geführt. Es musste Robert wohl erst noch schlechter gehen, bis er bereit war, Hilfe anzunehmen.

      *

      »Es war sehr nett auf Sternberg«, berichtete Nora ihrem Sohn, als er ihr abends einen Besuch abstattete. »Und natürlich laden sie dich bei nächster Gelegenheit ein, das hat Sofia mir versprochen. Ich glaube, sie war richtig froh, mich zu sehen.«

      »Gut«, sagte Alexis zufrieden. Er war an einer offiziellen Einladung nicht interessiert, er wollte nur auf Sternberg auftauchen können, ohne Verwunderung hervorzurufen – aber das brauchte seine Mutter nicht zu wissen. »Ich werde wahrscheinlich schon vorher vorbeifahren und mich dort mal umsehen. Ich will ein Pferd kaufen, und die Sternberger sollen ja die besten sein.«

      »Du reitest doch gar nicht so oft«, wunderte sich Nora.

      »Es gehört dazu«, stellte Alexis fest. Nora hielt ihn noch immer für einen unschuldigen Jungen, und das sollte auch so bleiben. Dass er längst ein raffinierter Geschäftemacher geworden war, ahnte sie nicht einmal. Dabei hatte er bereits sehr weitreichende Pläne. Sein Erbe war erst der Anfang gewesen …

      Sie tätschelte ihm liebevoll die Wange. »Wozu denn?«, fragte sie.

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