Der kleine Fürst Staffel 8 – Adelsroman. Viola Maybach
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Название: Der kleine Fürst Staffel 8 – Adelsroman

Автор: Viola Maybach

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der kleine Fürst

isbn: 9783740954680

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СКАЧАТЬ … aber was willst du denn damit sagen?«

      »Das weißt du genau. Also? Hast du darüber noch nie nachgedacht?«

      Franziska schluckte, bevor sie zögernd gestand: »Ich fand es seltsam, dass Papa mir nicht mehr Geld hinterlassen hat, obwohl er wusste, dass das Haus saniert werden muss, aber dann habe ich mir gesagt, dass ich kein Recht habe, seine Entscheidungen anzuzweifeln, Elsbeth.«

      »Aber trotzdem ist und bleibt es merkwürdig«, murmelte Elsbeth. Sie hatte noch mehr sagen wollen, verfolgte ihren Gedankengang jedoch nicht weiter, als sie sah, dass Franziska ihr ohnehin nicht mehr zuhörte, weil sie sich bereits wieder mit Ulrich von Rethmanns zerstörtem Haus beschäftigte. Stattdessen sagte sie: »Vielleicht können wir ihm jetzt helfen.«

      »Das werden wir ihm auf jeden Fall anbieten«, erwiderte Franziska. Sie war noch immer blass, ihre Stimme zitterte.

      »Zum Glück ist Uli nichts passiert.« Jetzt erst war auch Elsbeth anzumerken, wie tief die schlimme Nachricht sie getroffen hatte. »Wenn die Einbrecher da so gewütet haben … Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn Uli sie überrascht hätte.« Sie griff nach Franziskas Hand. »Morgen Nachmittag, wenn du aus der Schule zurück bist, fahren wir zu ihnen und fragen, ob wir etwas für sie tun können.«

      Franziska nickte, wenig später gingen sie ins Haus. Ein schöner

      Tag war überaus hässlich zu Ende gegangen.

      *

      »Frau Aldekamp, Sie sind wirklich gekommen?«, rief Robert von Hoyningen, als seine Sekretärin das Zimmer betrat, in dem Walter Hornung ihn untergebracht hatte.

      »Das war doch selbstverständlich«, erwiderte sie. »Geht es Ihnen besser, Herr von Hoyningen? Ich habe mir Sorgen um Sie gemacht.«

      »Ja, danke, es geht mir besser, aber nicht gut. Ich muss ein paar Entscheidungen fällen, die auch Sie betreffen. Wenn ich mich nämlich der Polizei stelle, dann kann ich meine Arbeit nicht fortsetzen, und damit verlieren Sie Ihre Stelle. Das ist Ihnen doch klar?«

      »Ja, das ist mir klar«, antwortete sie.

      »Trotzdem wollen Sie, dass ich das tue?«

      »Sie werden sonst Ihres Lebens nicht mehr froh, Herr von Hoyningen, und deshalb müssen Sie es tun.«

      »Frau Aldekamp …« Robert brach ab, setzte erneut an. »Ich glaube, ich habe Sie in all den Jahren, seit Sie für mich arbeiten, nicht richtig zu schätzen gewusst.«

      Sie errötete, während sie abwehrend sagte: »Sie waren ein sehr guter Chef, Herr von Hoyningen, Sie haben sich nichts vorzuwerfen.«

      »Das meinte ich nicht«, entgegnete er leise. »Sie haben immer zu mir gehalten, mir den Rücken frei gehalten, viel mehr gearbeitet, als Sie gemusst hätten – und ich …«

      »Aber ich bitte Sie, Herr von Hoyningen! Sie haben mich sehr gut bezahlt, und ich habe nur meine Arbeit getan.«

      »Eben nicht! Sie haben viel mehr für mich getan, und ich habe es nicht einmal bemerkt. Für mich waren Sie die perfekte Sekretärin, aber ich hätte sehen sollen, dass Sie auch ein guter Mensch und eine anziehende Frau sind. Stattdessen war ich damit beschäftigt …«

      Sie unterbrach ihn sanft, aber nachdrücklich. »Sie waren unglücklich, Herr von Hoyningen, und wenn man unglücklich ist, macht man Fehler. Einer war es, dass Sie sich immer die falschen Frauen ausgesucht haben, die sich nichts aus Ihnen gemacht haben, sondern nur Ihr Geld wollten. Der andere Fehler war es, sich auf Alexis zu Randershausen einzulassen. Aber Sie können mit beidem aufhören und ein neues Leben anfangen.«

      »Das wird dann aber sehr viel bescheidener ausfallen als das bisherige«, gab er zu bedenken. »Und ich weiß nicht einmal, welche Art Arbeit ich in Zukunft noch ausführen kann und ob ich dazu eine Sekretärin brauche.«

      »Es findet sich immer ein Weg, wenn man will«, erwiderte sie ruhig. »Mir ist vor der Zukunft nicht bange – aber Leute wie Alexis zu Randershausen sollten darin keine Rolle mehr spielen.«

      »Das kann ich versprechen.« Roberts Stimme klang feierlich.

      Ihre Blicke begegneten sich, er tastete nach ihrer Hand, die sie ihm bereitwillig überließ. Ihr Lächeln machte ihn glücklich.

      Wenn sie an seiner Seite war, das wusste er jetzt, musste auch er sich vor der Zukunft nicht fürchten, nicht einmal, wenn man ihn für das, was er getan hatte, zur Verantwortung ziehen würde.

      *

      »Hallo, Lucius«, sagte der kleine Fürst, nachdem Eberhard Hagedorn das Gespräch zu ihm durchgestellt hatte. »Übermorgen kommen wir zu dir – es bleibt doch dabei?«

      »Eigentlich wollte ich euch ausladen, Chris«, gestand Lucius. »Deshalb rufe ich auch an, es ist nämlich etwas passiert.« Er beschrieb in wenigen Worten, dass unbekannte Täter Ulrichs Haus verwüstet hatten und setzte hinzu: »Das war gestern, und hier ist natürlich ziemlich viel los, die Polizei geht ein und aus, verhört die Anwohner, sucht nach Spuren. Und ich möchte mich jetzt vor allem um meinen Onkel kümmern, das verstehst du sicher. Also …«

      »Bitte, Lucius, lass uns trotzdem kommen!«, drängte Christian. »Wir haben schon viele Geheimnisse aufgedeckt, vielleicht finden wir etwas heraus und können euch helfen. Wir fallen dir ganz bestimmt nicht zur Last, das schwöre ich, wir sind ja keine Kleinkinder mehr, um die man sich ständig kümmern muss. Bitte, Lucius.«

      Lucius war eigentlich fest entschlossen gewesen, den Besuch der beiden Teenager auf einen anderen Termin zu verlegen, nun wurde er wieder schwankend. »Ich weiß nicht recht, Chris …«

      »Bitte! Du musst dich ehrlich überhaupt nicht um uns kümmern – und wir könnten Franzi trösten, weil doch jetzt dein Onkel keine Zeit mehr für das Gutshaus hat. Das ist bestimmt schlimm für sie.«

      Der kleine Fürst hatte Recht mit diesem Argument, erkannte Lucius, und das gab den Ausschlag. »Gut«, sagte er, »du hast mich überzeugt. Außerdem könnt ihr vielleicht nicht nur Franzi und Elsbeth aufheitern, sondern auch meinen Onkel und mich, wir haben es wahrhaftig nötig.«

      »Wir sind gut im Aufheitern«, versicherte Christian. »Herr Wiedemann wollte uns direkt zu dir bringen – oder ist das jetzt unpraktisch?« Per Wiedemann war der Chauffeur auf Schloss Sternberg.

      »Nein, nein, wenn ich weiß, um welche Zeit ihr ankommen werdet, erwarte ich euch zu Hause.«

      Sie verabredeten eine Uhrzeit und verabschiedeten sich voneinander. Danach stellte Lucius fest, dass er beinahe erleichtert darüber war, die beiden Jugendlichen nicht ausgeladen zu haben.

      Sie würden ihn zumindest auf andere Gedanken bringen!

      *

      Bodo, Kurt und Armin hatten sich auch ohne Ulrich eingefunden. »Wir haben mit ihm gesprochen«, erklärten sie der überraschten Elsbeth, die fest davon ausgegangen war, dass die drei Männer nun zuerst Ulrich helfen würden, sein Haus wieder bewohnbar zu machen. »Er will das Haus jetzt nicht machen lassen.«

      »Nicht?«, fragte Elsbeth verwirrt. »Aber … Er kann es doch nicht so stehen lassen, wie es ist. Da kann ja dann jeder rein – und Wind und Wetter können weitere Schäden anrichten.«

      »Er СКАЧАТЬ