Der Secretair der Marquise Du-Deffand. Александр Дюма
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der Secretair der Marquise Du-Deffand - Александр Дюма страница 33

СКАЧАТЬ Prinzessin von der Welt vorzuziehen. Durch das Postgeheimniß fing der König mehrere Briefe des Galans an seine Geliebte auf. Diese Briefe machten Frau von Conti lächerlich, und verscheuchten jeden Zweifel über die Untreue, deren Opfer sie ward. Er ließ die Prinzessin kommen, schalt sie heftig aus, zeigte ihr die Briefe, und zwang sie, sie ihm laut vorzulesen. Dies war eine stolze Strafe. Hernach verzieh er ihr, exilirte Herrn von Clermont, jagte die Chouin aus dem Hause der Conti, wo sie zu gleicher Zeit Ehrendame und Rivalin war, und Alles trat in das gewohnte Gleis zurück, mit Ausnahme des Herrn Clermont, der die Gelegenheit benutzte, um die Chouin zu entführen, sie erst zu seiner Maitresse und später zu seiner Frau zu machen.

      Sie war eine Maintenon im verkleinerten Maßstabe. Trotz ihrer an der Prinzessin begangenen Infamie besaß sie Herz und Geist.

      Es giebt Augenblicke unfreiwilliger Verirrung.

      Nach dem Tode des Dauphin's zog sie sich mit einer bescheidenen Pension in ein Kloster zurück. Sie empfing Niemanden, mischte sich in Nichts, und starb in der Zurückgezogenheit, völlig unbekannt, und noch zu jung, um zu sterben.

      Als ich Herrn Clermont kennen lernte, war er nur noch der Rest eines schönen Mannes; ohne Geist, aber mit einer stolzen Miene, der Emphase eines Mannes, den die Frauen verwöhnt haben, und der sich einbildet, daß er es verdient. Er bewies mir die höchste Artigkeit; trotzdem aber würde ich nicht von ihm gesprochen haben, wenn jener Umstand nicht gewesen, der ihn einst bei Hofe berühmt gemacht, und einen Reflex auf sein ganzes Leben warf.

      Wir kamen bei guter Zeit in Sceaux an. Hier war Alles in Bewegung, man bereitete eine große Nacht vor, ein Divertissement, das lange nicht stattgefunden und in diesem Augenblicke alles Andere verdeckte. Fräulein de Launay empfing mich an dem Wagenschlage; sie reichte mir die Hand, und führte mich zu der Prinzessin, die, in Erwartung des Bessern, Gesellschaft hatte.

      Diese Gesellschaft glich durchaus nicht denen bei Hofe. Man sprach und lachte nach Gefallen. Ein Jeder äußerte sich, ohne sich um Rang und Etikette zu kümmern. Es herrschte eine reizende Freiheit, die nie an Ausgelassenheit grenzte. Zunächst sah ich dort den Cardinal Polignac, die Marquise von Lambert, den ersten Präsidenten von Mesmos, Herrn de Saint-Aulaire, Madame Drucillet und viele andere Personen, deren ich mich später erinnern werde.

      Da fällt mir Davisart und der Abbé von Vaubrun ein. Mein Gott, wie lange habe ich nicht an diese Leute gedacht!

      In einer Ecke des Saales sah ich einen Mann, der sich verbarg, als mein Name ausgesprochen ward. Es war Larnage! Larnage bei dem Herzoge von Maine! Larnage, der vielleicht auf dem Punkte stand, von ihm anerkannt zu werden. Larnage, auf dem Wege zu Glück und Ehren! Mein Gott, warum hatte ich nicht gewartet! Es bedurfte ja nichts weiter, als ein wenig Geduld. Er kam mir sehr schön, sehr gut gekleidet vor, und wie es schien, ward er hoch gehalten, was ihn jedoch nicht verwöhnte. Wenn er mir nur den Anfang des Glücks anvertraut hätte, ich würde das Uebrige erwartet haben!

      Frau von Maine sagte mir tausend Schmeicheleien, die ihre Hofleute wiederholten, wie sich das von selbst versteht. Es fehlte nicht viel, so hatte ich mich selbst für ein Wunder von Geist und Schönheit gehalten. Glücklicherweise hatte ich mehr als Eitelkeit, ich hatte Stolz. Ich fing mich nicht in der Schlinge, ich schätzte mich nach meinen, Werthe, nicht höher, und ich weiß mir dessen Dank.

      Man sprach von der Aufführung einer Comödie, und auf der Stelle ertheilte mir die Prinzessin eine Rolle. Ich wollte mich mit meiner Unfähigkeit entschuldigen. Man antwortete mir, daß man mit Augen, wie ich sie hätte, zu Allem fähig sei.

      Nun fragte Frau von Maine Herrn von Clermont, warum er Madame d'Estaing nicht mitgebracht habe.

      – Madame d'Estaing ist krank, Madame; sie konnte den Befehlen Eurer Hoheit nicht genügen.

      – Madame d'Estaing ist krank! Ist es denn wahr, daß wir Madame d'Estaing nicht sehen werden? Ach mein Gott, das schmerzt, das betrübt mich! Arme Madame d'Estaing! Man lasse sogleich Erkundigungen über sie einziehen! Man bringe sie in einer Sänfte her! Sie soll kommen! Wenn sie leidet, werden wir für sie sorgen; aber sie komme!

      – Mein Gott, Madame! antwortete Madame von Charson. Ich glaubte nicht, daß Ew. Hoheit um Madame d'Estaing so besorgt wären!

      – Ich? Durchaus nicht. Aber ich würde sehr glücklich sein, wenn ich mich über Dinge hinwegsetzen könnte, die mich nicht besorgt machen.

      Alles brach in Lachen aus.

      Die Prinzessin fand es nicht übel.

      Die Unterhaltung hatte ihren Fortgang; sie ward mehr und mehr lebhaft und anziehend. Ich fand so viel Vergnügen daran, daß meine Furchtsamkeit schwand, und daß ich mitsprach. Jeder ermuthigte mich. Der Cardinal von Polignac wandte sich zu mir, und ich hatte das Glück, ihm eins von jenen Worten zu entgegnen, die Glück machen. Und dies machte ein großes Glück. Es wies mir sofort meine Stellung an und verschaffte mir eine geistige Reputation, die ich nie wieder verloren habe.

      Man sprach von dem Märtyrerthume des heiligen Donis. Da wandte sich plötzlich der Cardinal zu mir und sagte:

      – Ist es wohl begreiflich, Madame, daß dieser Heilige seinen Kopf während zwei Lieues in den Händen den trug?

      – Ah, Monseigneur, antwortete ich, nur der erste Schritt ist ein saurer!

      Drittes Kapitel

      Der Cardinal wiederholte diesen Ausspruch der Herzogin, die ihn lobte, ihn ebenfalls wiederholte, ihn wiederholen ließ und zwar so oft, daß er sprichwörtlich ward, und daß man ihn noch nach Jahren citirte. Am folgenden Tage schrieb Herr Walpole an mich; er hatte davon gehört und wollte die Geschichte näher kennen lernen. Es kam mir sonderbar vor, darüber sprechen zu müssen. Ich glaubte nicht, daß es der Mühe werth sei. Seit jener Zeit hatte ich schon manches Andere gesagt, das besser war, und man dachte nicht mehr daran.

      Man nennt das ein Wort zur rechten Zeit gesprochen.

      Mein guter Stern hatte mich an einem jener Tage nach Sceaux geführt, die seit dem Tode des Königs selten geworden waren: Frau von Maine gab ein Fest, und dies war fast das letzte vor den Ereignissen, die sie treffen sollten. Ich habe stets angenommen, obgleich man es mir hartnäckig leugnete, daß dieses Fest eine Maske war, um die ernsten Sachen, die später zum Vorscheine kamen, zu verdecken. Die Prinzessin wollte an eine Wiederholung ihrer Vergnügungen glauben machen, um die ernsten Sachen, die später zum Vorscheine kamen, zu verdecken. Die Prinzessin wollte an eine Wiederholung ihrer Vergnügungen glauben machen, um die Aufmerksamkeit des Regenten abzulenken, der nicht gewohnt war, die Gewissen zu ergründen, und ohne Dubois vom Morgen bis zum Abend betrogen worden wäre,

      Sie wiederholte also eine schon gegebene große Soiree, die ich indeß nicht kannte, wohlverstanden, da ich überhaupt Nichts kannte. Sie war also neu für mich. Ich habe nie die Dummheit begangen, meine Bewunderung und mein Vergnügen zu verbergen; die Lobeserhebungen stimmten mich heiter, und Niemand ward dadurch an die Provinz erinnert,

      Fräulein Delaunay hatte das Stück oder vielmehr den Canevas zu diesem Feste zusammengestellt. Die Verse waren von Larnage, von meinem theuern Larnage! Ach, ich bedauerte ihn damals aus vollem Herzen. Mir schien, er war auf dem Wege zum Glücke und zur Macht.

      Herr von Maine sprach nie mit ihm, aber die Herzogin rief ihn sehr oft und erkundigte sich, ob das Programm fortschreiten, ob Alles gut gehen und ob kein Aufenthalt entstehen würde. Mir schien, daß sie ihn öfter rief, als nöthig war, und ich erblickte darin ein Zeichen ihres Interesses.

      Die Frau Herzogin von Maine – man muß sie wohl so nennen, weil sie es war, und weil ich noch oft von ihr sprechen werde – die Frau Herzogin von Maine war, man weiß es, die Enkelin СКАЧАТЬ