Der Graf von Moret. Александр Дюма
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Название: Der Graf von Moret

Автор: Александр Дюма

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ hatte und bei dem ich sehr häufig speiste, als ich noch Bischof von Lucon war, hieß Michel und hatte die Ehre, Euer Herr Vater zu sein,«

      »Ich glaube Eurer Eminenz bereits bemerkt zu haben, dass ich der anerkannte Sohn des Herrn Herzogs von Bellegarde bin,« wiederholte mit etwas weniger Selbstbewusstsein Souscarières.

      »Nichts ist wahrer,« erwiderte der Kardinal, »ich will Euch sogar sagen, auf welche Art diese Anerkennung zu Stande gekommen ist. Dieser würdige Kuchenbäcker hatte eine sehr hübsche Frau, welcher alle Herren, die ins Gasthaus kamen, den Hof machten, Eines schönen Tages fand sie sich in gesegneten Umständen und kam später mit einem Sohne nieder. Dieser Sohn wäret Ihr, lieber Herr Michel; denn da Ihr in der Ehe und zu Lebzeiten Eures Herrn Vaters geboren wurdet, oder, wenn Ihr wollt, zu Lebzeiten des Gatten Eurer Frau Mutter, könnt Ihr auch keinen andern Namen führen, als den Eures Vaters und Eurer Frau Mutter. Nur die Könige, merkt Euch das wohl, Herr Michel, haben das Recht, uneheliche Kinder zu legitimieren.«

      »Teufel! Teufel!« murmelte Souscarières.

      »Doch kommen wir auf Eure Anerkennung. Nachdem Ihr ein hübsches Kind gewesen, wurdet Ihr auch ein hübscher junger Mann, geschickt in allen Leibesübungen, im Ballspiel ein zweiter d'Alichon, mit dem Degen vertraut wie Fontenay, und eine Karte verschwinden zu machen gewandt wie kein Anderer. Auf diesem Grade der Vollkommenheit angelangt, beschlosst Ihr, Eure Talente zum Begründen Eures Glückes zu verwenden, und um besagtes Glück zu beginnen, ginget Ihr nach England, wo Ihr in allen Arten von Spiel so glücklich ward, dass Ihr mit fünfmal hunderttausend Fraces von dort zurückkamt. Ist es nicht so?«

      »Bis auf einige hundert Pistolen, ja, Monseigneur.«

      »Damals erhieltet Ihr eines schönen Morgens den Besuch eines gewissen Lalande, welcher Ballspielmeister Sr. Majestät, unseres Herrn und Königs, gewesen war. Dieser sagte Euch Folgendes oder ungefähr Folgendes. Ich will natürlich nur den Sinn seiner Rede sagen, nicht aber die Worte selbst:

      »Bei Gott, Herr von Souscarières, ah Pardon! ich vergaß schon wieder. Ich weiß nicht warum, aber Ihr habt stets einen solchen Widerwillen gegen den Namen Michel gehabt, welcher doch zu den wohlklingendsten gehört, dass Ihr mit dem ersten Gelde, welches Ihr hattet, für eintausend Pistolen eine Art altes Mauerwerk ankauftet, das halb in Ruinen lag, und in der Gegend Souscarières hieß, was dann zur Folge hatte, dass Ihr Euch nicht Michel nanntet, sondern Souscarières, dann Herr von Souscarières. . . . Verzeiht, dass ich all dies in Parenthese anführte, aber ich halte es für notwendig zum besseren Verständnis meiner Erzählung.«

      Souscarières verneigte sich.

      »Der kleine Lalande sprach also folgendermaßen:

      »Bei Gott, Herr Souscarières, Ihr habt eine hübsche Gestalt, Ihr besitzt Geist, Ihr seid geschickt und glücklich im Spiele und in der Liebe. Es fehlt Euch bloß an – Geburt. Zwar weiß ich ganz gut, dass man sich nicht nach Belieben seinen Vater und seine Mutter wählen kann, denn sonst hätte Jedermann einen Pair von Frankreich zum Urheber seiner Tage und eine Herzogin zur Mutter; ist man jedoch reich, so gibt es immerhin Mittel, diese kleinen Unregelmäßigkeiten des Zufalls zu verbessern. – »Ich war nicht dabei, Herr Michel, aber ich denke mir, welche Augen Ihr bei dieser Kunde machtet. Lalande fuhr fort: »Versteht, Ihr braucht nur unter allen den großen Herren zu wählen, die Eurer Mutter den Hof gemacht haben, natürlich Einen, der wenig skrupulös ist, z. B. Herrn von Bellegarde. Die Zeit des großen Jubiläums rückt heran; Eure Mutter wird entzückt sein, aus Euch einen Edelmann zu machen, sie wird zum Herrn Herzog gehen, ihm sagen, Ihr gehörtet eigentlich ihm, und nicht dem Pastetenbäcker; ihr Gewissen könne es nicht über sich bringen, in Euren Händen das Gut eines Mannes zu sehen, der nicht Euer Vater ist. Da er kein starkes Gedächtnis; hat, wird er sich nicht einmal mehr erinnern, ob er ihr Liebhaber gewesen war oder nicht, und da die Anerkennung mit dreißigtausend Francs in Verbindung stehen muss, wird er Euch anerkennen. – Hat sich die Sache nicht so begeben?«

      »Ungefähr so, Monseigneur, ich muss es gestehen. Nur eine Sache haben Euer Eminenz vergessen.«

      »Welche? Sollte mein Gedächtnis; mich getäuscht haben, obgleich es besser ist, als das des Herrn von Bellegarde, so bin ich bereit, meinen Fehler zu verbessern.«

      »Die Sache ist, dass ich außer den von Euer Eminenz erwähnten fünfmal hunderttausend Francs auch noch etwas Anderes aus England mitgebracht habe, nämlich die Erfindung von Tragsesseln, für die ich schon seit Jahren um das Privilegium in Frankreich sollicitire.«

      »Ihr irrt, lieber Herr Michel. Ich habe weder die Erfindung, noch die Bitte um ein Privilegium vergessen und ich habe Euch im Gegenteil holen lassen, um mit Euch hierüber zu sprechen. Aber jedes Ding, wenn seine Reihe kommt. Die Ordnung, sagt ein Philosoph, ist die Hälfte des Genies. Und wir halten ja erst bei Eurer Heirat.«

      »Könnten wir uns nicht das Besprechen dieses Stoffes erlassen, Monseigneur?«

      »Unmöglich, denn was würde in diesem Falle ans Eurem Marquistitel, da er Euch doch von der Herzogin Nicole von Lothringen bei Gelegenheit Eurer Heirat erteilt wurde. Über Euch und jene ehrenwerte Herzogin waren zu der Zeit eine Menge Gerüchte in Umlauf, die zu dementieren Ihr Euch wohl hütet, und als sie vor sechs Monaten starb, ließt Ihr ein gewisses Kind, das Ihr habt, Trauer anlegen. Da indessen Jedermann das Recht hat, seine Kinder nach seinem eigenen Geschmack zu kleiden, will ich Euch in Bezug hierauf durchaus keine Vorwürfe machen.«

      »Monseigneur sind überaus gnädig,« sagte Souscarières.

      »Wie dem auch sei, Ihr kehrtet aus Lothringen mit einem jungen Mädchen, Fräulein, Anna von Rogers, zurück, welche Ihr entführt hattet. Ihr gabt sie für die Tochter eines großen Herrn aus, sie war jedoch ganz einfach die Tochter der Herzogin. Bei Gelegenheit Eurer Heirat mit derselben, sagt Ihr, gab man Euch den Titel eines Marquis von Montbrun. Damit aber diese Promotion gültig sei, müsste es Herr Michel sein, der zum Marquis gemacht wurde, und nicht Herr von Bellegarde, denn als uneheliches Kind konntet Ihr nicht anerkannt werden und in Ermanglung des Rechtes, Euch Bellegarde zu nennen, konnte man Euch auch nicht unter diesem Namen zum Marquis machen, welcher weder der Eure ist, noch es jemals sein kann.«

      »Monseigneur sind sehr hart gegen mich.«

      »Ganz im Gegenteil, lieber Herr Michel; ich bin mild, wie Honig, und Ihr werdet es allsogleich sehen.

      »Madame Michel, die nicht wusste, welches Glück ihr zu Teil geworden war, als Ihr sie heiraten durftet, Madame Michel ließ sich von Villaudry schön tun; Ihr wisst ja, Villaudry, der jüngere Bruder desjenigen, welchen Miossens getödtet hat. Ihr bekamt Wind von etwas und wolltet sie in den Canal von Souscarières stürzen, aber Ihr hattet nicht genug Sicherheit und da Ihr im Grunde kein böser Mensch seid, wartetet Ihr, bis Ihr Eurer Sache ganz sicher sein würdet. Dies geschah durch ein Armband von Haaren, das sie Herrn von Villandry gab. Da Ihr nun dieses mal den vollen Beweis hattet, indem auch noch ein ganz von Eurer Frau geschriebener Brief in Euren Händen war, der Euch an Eurem Unglück nicht mehr zweifeln ließ, führtet Ihr sie in den Park und fordertet sie auf, zu Gott zu beten, indem Ihr zugleich Euren Dolch zoget. Diesmal war es nicht wie damals, als Ihr ihr gedroht hattet, sie in den Canal zu werfen, und sie sah, dass es jetzt durchaus nicht zum Lachen war, denn Ihr führtet einen Stoß gegen sie, der aber glücklicherweise mit der Hand pariert wurde, was ihr nur zwei Finger kostete. Als Ihr jedoch ihr Blut saht, hattet. Ihr Mitleid und schenktet ihr das Leben, schicktet sie jedoch nach Lothringen zurück. Was Villaudry betrifft, beschlosst Ihr, eben weil Ihr gegen Eure Frau gnädig gewesen wart, gegen ihn unerbittlich zu sein und tratet, als er in der Messe war, von der Place Royale aus in die Kirche ein, gabt ihm eine Ohrfeige und zogt den Degen. Er aber wollte keine Kirchenschändung begehen und behielt den seinigen in der Scheide. In Wahrheit muss man freilich sagen, СКАЧАТЬ