Der Bastard von Mauléon. Александр Дюма
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Название: Der Bastard von Mauléon

Автор: Александр Дюма

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ die Abreise; ist es nicht verabredet, daß wir wie gestern in der Nacht reisen? Hat sich Eure Hoheit bei diesem nächtlichen Marsch schlecht befunden?«

      »Nein, im Gegentheil.«

      »Nun wohl! wir haben nur noch eine oder zwei Stunden Tag,« erwiderte Mothril; »es wäre also Zeit, aufzubrechen.«

      »Gebt die Befehle, und ich werde bereit sein.«

      Mothril ging hinaus.

      »Höre,« sprach Don Federigo zu Fernando: »wir haben über den Fluß zu setzen. der von der Sierra Estrella herkommt und sich in den Tajo wirft. Im Augenblick des Uebergangs wird immer eine kurze Verwirrung stattfinden, benütze sie, sobald Du am andern User bist, um Dich auf der Stelle zu entfernen; denn ich glaube es ist Dir ebenso wenig als mir an der Escorte gelegen, die uns der Maure angeboten hat. Sei nur vorsichtig aus der Reise, sei noch vorsichtiger, wenn Du angekommen bist, denn Du weißt, daß sie aus das Strengste bewacht wird.«

      »Ja, gnädigster Herr, ich weiß es.«

      Mothril verlor keinen Augenblick, um die nöthigen Befehle zu geben. Die Karavane setzte sich in der gewohnten Ordnung in Marsch, nämlich eine Vorhut von maurischen Reitern sondirte den Weg; hernach kam Don Federigo von Mothril überwacht, und dann erst kamen die Sänfte und die Nachhut.

      Gegen zehn Uhr erreichte man das Ende der Sierra und stieg dann in das Thal hinab. Eine Stunde nachher erblickte man durch die Bäume, mit denen der Abhang des Berges besetzt war, ein langes, gekrümmtes, bläuliches Band, aus dem der Mond an verschiedenen Stellen Taufende von Funken hervorspringen machte.

      »Das ist die Zezere,« sagte Mothril; »mit der Erlaubniß Eurer Hoheit will ich die Furt untersuchen lassen.«

      Dies war eine Gelegenheit für Don Federigo, einen Augenblick mit Agenor und Fernando zurückzubleiben. Er beeilte sich daher, den Mauren durch ein Zeichen mit dem Kopf zu entlassen.

      Mothril marschirte, wie man weiß, nicht ohne die Sänfte; er machte auch eine Wendung gegen die Nachhut, und man sah ihn in Begleitung des Schatzes vorrücken, der Musaron, so lange er nicht wußte, welcher Natur er war, so sehr beschäftigt hatte.

      »Nun ist es an mir, Eure Hoheit um eine Erlaubniß zu bitten,« sprach Agenor; »wir Franzosen haben die Gewohnheit, über die Flüsse zu setzen, wo wir uns gerade finden, und ich möchte gern zu gleicher Zeit mit dem Mauren jenseits des Flusses ankommen.«

      Dies war abermals eine Gelegenheit für Don Federigo, Fernando seine letzten Instructionen geben zu können, ohne daß sie Jemand hörte.

      »Macht es, wie es Euch beliebt,« sagte er zu dem Ritter, »setzt Euch aber nicht unnöthig einer Gefahr aus, Ihr wißt, daß ich Eurer bedarf.«

      »Hoheit,« sprach Agenor, »wir werden uns aus dem andern Ufer wiederfinden.«

      Und der Ritter machte in entgegengesetzter Richtung dieselbe kreisförmige Wendung, die der Maure und die Sänfte gemacht hatten, und verschwand begleitet von Musaron in den Krümmungen des Gebirges.

      Fünftes Kapitel.

      Der Uebergang über den Fluß

      Der Maure, der zuerst abgegangen war, kam zuerst an das User des Flusses.

      Ohne Zweifel hatte er entweder bei seiner Ankunft oder während der andern Reise die Furt untersucht, denn ohne das geringste Zögern ging er zum Rand des Flusses hinab, bis um den halben Leib in den Oleandern verborgen, welche im südlichen Theil von Spanien und Portugal beinahe immer die Flüsse begleiten. Auf ein Zeichen von ihm nahmen die Führer der Sänfte die Maulthiere am Zügel und stiegen, nachdem ihnen Mothril den Weg bezeichnet hatte, dem sie folgen sollten, und den ein kleines in dieser Richtung stehendes Orangenwäldchen leicht erkennbar machte, in den Fluß hinab und schickten sich an, ihn zu durchschreiten, eine Operation, die sie ausführten, ohne daß das Wasser höher als bis zum Bauch der Maulthiere ging.

      So sehr auch Mothril mit der Sicherheit der Furt vertraut zu sein schien, folgte er doch nichtsdestoweniger mit den Augen dem Uebergang, bis er die kostbare Sänfte am andern User angelangt sah.

      Nun erst schaute er umher und fragte, indem er sich bis zum Niveau der Oleander bückte: »Bist Du da?«

      »Ja,« antwortete eine Stimme.

      »Nicht wahr, Du wirst den Pagen wohl erkennen?«

      »Es ist derjenige, welcher dem Hund gepfiffen hat.«

      »Der Brief ist in einem Beutel, den er in einer Waidtasche trägt, welche an seiner Seite hängt.

      Diese Waidtasche muß ich haben.«

      »Ihr sollt sie haben,« erwiderte der Maure.

      »Ich kann ihn also rufen? Du bist an Deinem Posten?«

      »Ich werde daran sein, sobald es Zeit ist.«

      Mothril stieg wieder am User hinauf und kehrte zu Don Frederigo und Fernando zurück.

      Während dieser Zeit waren Agenor und Musaron ebenfalls auf der Böschung des Flusses angelangt, und der Ritter hatte, wie er es gesagt, ohne sich um die Tiefe des Wassers zu bekümmern, muthig sein Pferd in die Strömung getrieben.

      Der Fluß hatte an den Usern nur eine geringe Tiefe. Der Ritter und sein Knappe sanken nur langsam und stufenweise ein. Als sie ungefähr drei Viertel des Uebergangs gemacht hatten, verlor das Pferd den Boden; aber unterstützt durch den Zügel und die Liebkosungen seines Reiters, schwamm es kräftig und faßte den Boden wieder ungefähr zwanzig Schritte von der Stelle, wo es ihn verloren hatte. Musaron folgte seinem Herrn wie sein Schatten und kam, nachdem er ungefähr dasselbe Manoeuvre gemacht hatte, wie er unversehrt auf die andere Seite der Strömung. Seiner Gewohnheit gemäß, wollte er sich laut zu dieser Heldenthat Glück wünschen, doch sein Herr legte einen Finger auf seine Lippen und hieß ihn durch dieses Zeichen schweigen. Beide erreichten also das User, ohne daß man etwas Anderes hörte, als das leichte Platschen des Wassers, und ohne daß ein anderes Merkmal Mothril den Uebergang des Ritters verrathen hätte.

      Hier angelangt, hielt Agenor an, stieg ab und warf den Zügel seines Pferdes Musaron zu; dann beschrieb er einen Kreis und erreichte das andere Ende des Orangenwäldchens, vor dem man einen Mondstrahl auf dem vergoldeten Fries der Sänfte spielen sah; hätte er aber auch nicht gewußt, wo sie war, so würde er sie doch leicht gefunden haben. Die vibrirenden Töne der Guzla erklangen in der Nacht und offenbarten, daß Aissa, um sich zu zerstreuen, bis ihr Wächter ebenfalls übergegangen wäre, zu diesem Instrumente ihre Zuflucht genommen hatte.

      Anfangs waren es nur Accorde ohne Folge, eine Art von unbestimmter Klage, dem Wind und der Nacht von den zerstreuten Fingern des Mädchens zugeworfen. Doch auf diese Accorde folgten Worte, und der Ritter erkannte zu seiner großen Freude, daß diese Worte, obgleich aus dem Arabischen übersetzt, im reinsten Castilianisch gesungen wurden. Die schöne Aissa verstand also das Spanische; der Ritter würde mit ihr sprechen können. Er trat immer näher hinzu, diesmal geleitet durch das Instrument und durch die Stimme.

      Aissa hatte die Vorhänge ihrer Sänfte auf der dem Fluß entgegengesetzten Seite zurückgezogen, und die zwei Führer hatten sich, ohne Zweifel, um dem Befehle des Herrn zu gehorchen, ungefähr zwanzig Schritte von derselben entfernt. Das Mädchen lag mitten im Palankin, den der reinste Strahl des Mondes beleuchtete, dessen Lauf sie am wolkenlosen Himmel folgte. Ihre Haltung, war wie die aller Mädchen des Orients, voll natürlicher Anmuth und tiefer Wollust. Sie schien durch alle Poren jene Wohlgerüche СКАЧАТЬ