La San Felice. Александр Дюма
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Название: La San Felice

Автор: Александр Дюма

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ großen See, eine Flotte von dreizehn Linienschiffen und dreihundert siebenundachtzig Transportschiffen gesucht hatte, nicht blos ohne sie einholen zu können, sondern auch ohne ihren Curs ermittelt zu haben.

      Jetzt handelte es sich darum, unter den Augen des französischen Gesandten von dem Hofe der beiden Sicilien die Erlaubniß zu erhalten, daß Nelson in den Häfen von Messina und Syracus Wasser und Lebensmittel und in Calabrien Schiffsbauholz einnehmen dürfte, um seine zerbrochenen Masten und Raaen zu ersetzen.

      Nun aber hatte der Hof beider Sicilien einen Friedensvertrag mit Frankreich geschlossen. Dieser Vertrag machte ihm die strengste Neutralität zu Pflicht und wenn man Nelson das, was er verlangte, gewährte, so war dies eine offenbare Verletzung dieses Tractats und ein Bruch dieser Neutralität.

      Ferdinand und Caroline verabscheuten aber die Franzosen so sehr und hatten Frankreich einen solchen Haß geschworen, daß Alles, was Nelson begehrte, ihm ohne Bedenken gewährt ward, und Nelson, welcher wußte, daß nur ein großer Sieg ihn retten konnte, verließ Neapel verliebter und wahnsinniger als je, mit dem Schwur, zu siegen oder sich bei der ersten Gelegenheit tödten zu lassen.

      Er siegte und wäre beinahe getödtet worden. Niemals seit Erfindung des Pulvers und Anwendung des Geschützes war eine entsetzlichere Seeschlacht geschlagen worden. Von den dreizehn Linienschiffen, aus welchen, wie wir bereits bemerkt, die französische Flotte bestand, konnten nur zwei den Flammen und der gänzlichen Zerstörung durch den Feind entrinnen.

      Ein Schiff, der »Orient«, war in die Luft geflogen. Ein anderes Linienschiff und eine Fregatte waren in den Grund gebohrt worden, neun waren in die Hände der Sieger gefallen.

      Nelson hatte sich während der ganzen Zeit, welche der Kampf gedauert, als vollkommener Held gezeigt. Er hatte sich dem Tode dargeboten und der Tod hatte ihn nicht gewollt, wohl aber hatte er eine grausame Verwundung davongetragen.

      Eine Kugel vom »Wilhelm Tell« hatte eine Raa des »Vanguard« getroffen und die zerschossene Raa war Nelson in demselben Augenblick, wo er den Kopf emporrichtete, um die Ursache des furchtbaren Krachens, welches er hörte, zu erspähen, auf die Stirn gefallen, hatte ihm die Haut des Hirnschädels über das einzige Auge, welches er noch besaß, herabgeschlagen und ihn wie einen von einem Keulenschlage getroffenen Stier von seinem Blut überströmt aufs Deck hingestreckt.

      Nelson glaubte, die Wunde sei tödtlich, ließ den Caplan rufen, um sich von diesem den letzten Segen ertheilen zu lassen, und beauftragte ihn mit den letzten Grüßen an seine Familie.

      Nach dem Priester aber kam der Chirurg, dieser untersuchte die Hirnschale. Dieselbe war unversehrt. Nur die Stirnhaut war losgerissen und fiel bis über den Mund herab.

      Die Haut ward wieder in ihre naturgemäße Lage zurückgebracht, an der Stirn angeheftet und durch eine schwarze Binde festgehalten.

      Nelson raffte das seiner Hand entfallene Sprachrohr auf und machte sich wieder an das Werk der Zerstörung, indem er »Feuer!« commandierte.

      Es lag der Hauch eines Titans in dem Haß dieses Mannes gegen Frankreich.

      Am 2. August, acht Uhr Abends, war, wie wir schon vorhin bemerkten, von der ganzen französischen Flotte nichts weiter übrig als zwei Schiffe, die sich nach Malta flüchteten .

      Ein leichtes Fahrzeug trug die Nachricht von Nelsons Siege und der Zerstörung der französischen Flotte an den Hof von Neapel und zur Admiralität von England.

      Ganz Europa hallte bis nach Asien wieder von einem unermeßlichen Freudenschrei, so sehr fürchtete man die Franzosen, so sehr verwünschte und verabscheute man die französische Revolution.

      Ganz besonders der Hof von Neapel ward, nachdem er vor Wuth geschnaubt, nun vor Freude fast wahnsinnig.

      Natürlich war es Lady Hamilton, welche Nelson's Brief empfing, der ihr diesen Sieg meldete, welcher dreißigtausend Mann Franzosen und Bonaparte mit ihnen in Egypten gefangen hielt.

      Bonaparte, der Mann von Toulon, des 13. Vendemiaire, von Montenotte, von Dego, von Arcole und von Rivoli, der Ueberwinder Beaulieus, Wurmser's, Alvinzi‘s und des Prinzen Karl, der Schlachtenheld, welcher binnen weniger als zwei Jahren hundert und fünfzigtausend Gefangene gemacht, hundert und siebzig Fahnen erobert, fünfhundert und fünfzig Geschütze von schwerem Caliber, sechshundert Feldkanonen und fünf Brückenequipagen genommen, der Ehrgeizige, welcher gesagt hatte, Europa sei ein Maulwurfshaufen und nur im Orient habe es jemals große Staaten und große Revolutionen gegeben, der abenteuerlustige Feldherr, der, mit neunundzwanzig Jahren schon größer als Hannibal und Scipio, Egypten erobern wollte, um ebenso groß zu sein als Alexander und Cäsar, war nun mit einem Male beseitigt, unterdrückt, aus der Liste der Kämpfenden gestrichen.

      Er hatte bei dem großartigen Kriegsspiel endlich einen Gegner gefunden, der glücklicher oder geschickter war als er. Auf dem riesigen Schachbrett des Nil, wo Obelisken die Bauern, Sphinxe die Springer, Pyramiden die Thürme sind, wo die Läufer Kambytes, die Könige Sesostris und die Königinnen Kleopatra heißen, war er auf einmal mattgesetzt.

      Die Furcht, welche die vereinten Namen Frankreich und Bonaparte den Souveränen Europas eingejagt, läßt sich am besten nach den Geschenken beurtheilen, welche Nelson von diesen Souveränen empfing, die außer sich vor Freude waren, als die Frankreich gedemüthigt sahen und Bonaparte verloren glaubten.

      Die Aufzählung dieser Geschenke ist leicht. Wir brauchen zu diesem Zwecke blos eine von Nelsons eigener Hand geschriebene Notiz zu copiren.

      Von Georg dem Dritten empfing er die Würde eines Pairs von Großbritanien und eine goldene Medaille.

      Von dem Unterhaus für sich und seine zwei nächsten Erben den Titel eines Baronets vom Nil und von Barnham-Thorpes nebst einer Rente von zweitausend Pfund Sterling, deren Auszahlung vom 1. August 1798, dem Tage der Schlacht, beginnen sollte.

      Von dem Oberhause eine gleiche Rente unter denselben Bedingungen und von demselben Tage an beginnend.

      Von dem Parlament von Irland eine Pension von tausend Pfund Sterling.

      Von der ostindischen Compagnie ein einmaliges Geschenk von zehntausend Pfund.

      Von dem Sultan eine Diamantenagraffe, welche auf zweitausend, und einen kostbaren Pelz, der auf eintausend Pfund Sterling geschätzt ward.

      Von der Mutter des Sultans eine mit Diamanten besetzte Schatulle, zwölfhundert Pfund im Werthe.

      Von dem Könige von Sardinien eine mit Diamanten besetze Tabatière, an Werth zwölfhundert Pfund.

      Von der Insel Zante einen Degen mit goldenem Griff und einen Stock mit goldenem Knopf

      Von der Stadt Palermo eine Tabatière und eine goldene Kette auf einem silbernen Teller.

      Endlich von seinem Freunde Benjamin Hallowell, Capitän des »Swiftsure«, ein echt englisches Geschenk, welches wir durchaus nicht mit Stillschweigen übergehen dürfen.

      Wir haben gesagt, daß das französische Schiff, der »Orient«, in die Luft geflogen war. Hallowell ließ den großen Mast aus dem Wasser fischen und an Bord eines Schiffes bringen. Dann ließ er durch einen Schiffszimmermann und Schiffsschlosser aus diesem Mast und dessen Eisenbeschlägen einen Sarg fertigen, mit einer Platte verziert, auf welcher folgendes Ursprungszeugniß eingraviert war:

      »Ich bezeuge hiermit, daß dieser Sarg ausschließlich aus dem Holze und Eisen des Schiffes der »Orient« gefertigt ist, von welchem das unter meinem Befehle stehende Schiff Sr. Majestät einen großen Theil in der Bai von Abukir rettete.

»Benj. Hallowell.«

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