Literarische Texte als Sprechanlässe im Deutschunterricht. Н. А. Евгеньева
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СКАЧАТЬ sind die Jüng’ren. Ihr seid älter.

      Doch das sieht auch das kleinste Kind:

      Ihr sprecht von Zukunft, meint Gehälter

      und hängt die Barte nach dem Wind!

      Nun kommt ihr gar, euch zu beschweren,

      dass ihr bei uns nichts Recht’s erreicht?

      O, schweigt mit euren guten Lehren!

      Es heißt: Das Alter soll man ehren…

      Das ist mitunter, das ist mitunter,

      das ist mitunter gar nicht leicht.

      2

      Wir wuchsen auf in eurem Zwinger.

      Wir wurden groß mit eurem Kult.

      Ihr seid die Ält’ren. Wir sind jünger.

      Wer älter ist, hat länger Schuld.

      Wir hatten falsche Ideale?

      Das mag schon stimmen, bitte sehr.

      Doch was ist nun? Mit einem Male

      besitzen wir selbst die nicht mehr!

      Um unser Herz wird’s kalt und kälter.

      Wir sind so müd und ohn Entschluss.

      Wir sind die Jüng’ren. Ihr seid älter.

      Ob man euch wirklich – lieben muss?

      Ihr wollt erklären und bekehren.

      Wir aber denken ungefähr:

      „Wenn wir doch nie geboren wären!“

      Es heißt: Das Alter soll man ehren…

      Das ist mitunter, das ist mitunter,

      das ist mitunter furchtbar schwer.

(1946)

      3 Das Gedicht stammt aus dem Jahre 1946. Was würden heute die Jungen den Älteren vorwerfen?

      4 Verfassen Sie eine Antwort an Stelle der Älteren, in dichterischer Form oder in Prosaform. Übernehmen Sie dazu den Bauplan des Kästner-Textes.

      1.4 Kleine Kinder, ?kleine Sorgen … …

      1 Was assoziieren Sie mit der Wortverbindung „ein ideales Kind“? Gibt es viele solche Kinder auf der Welt? Waren sie einst selbst „ein ideales Kind“? Möchten Sie ideale Kinder haben?

      2 Lesen Sie das Gedicht von G. Jatzek. Wie könnte der Autor die Fragen der Aufgabe 1 beantworten?

G. Jatzek Die Kinder mit dem Plus-Effekt Lesehilfen

      etw. knittert – etw. bekommt Falten; knitterfrei – so (weich), das es nicht knittert

      stillhalten – nicht protestieren, sich nicht wehren

      widerborstig – nur schwer glatt zu machen

      kuschelweich – so weich (und warm), dass man die Berührung gern hat

      etw. abdrehen – gespr; etw. stoppen, indem man einen Hahn schließt oder einen Schalter betätigt; abschalten, abstellen

      Auf einer Haushaltsmesse wurden kürzlich

      die idealen Kinder vorgestellt:

      Sie sind mit Garantie sehr leicht zu pflegen,

      knitterfrei und waschmaschinenfest.

      Sie tragen immer blütenweiße Kleider,

      wie man sie aus den Werbefilmen kennt.

      Sie reißen in die Strümpfe keine Löcher,

      das kommt von ihrem Stillhaltetalent.

      Sie schreien nicht, sie flüstern stets bescheiden,

      statt widerborstig sind sie kuschelweich.

      Ihr Lieblingswort ist selbstverständlich „danke“,

      wenn man sie ruft, dann kommen sie stets gleich.

      Sie spielen nicht, sie üben auf der Geige,

      sie trocknen das Geschirr mit Freude ab.

      Wenn man sie streichelt, schnurren sie nur leise,

      und hat man keine Zeit – dreht man sie ab:

      Denn sie sind ziemlich einfach zu ernähren,

      am Rücken ist ein Stecker angebracht.

      Den schließt man mittels Kabel an den Stromkreis,

      das lädt die Batterien auf über Nacht.

      3 Lesen Sie einen Auszug aus der Erzählung von I. Keun über ein neunjähriges Mädchen, das ganz und gar kein ideales Kind ist. Das kleine Bengelmädchen wird aber von der Umgebung sehr oft als „göttliches Werkzeug“ wahrgenommen, weil seine übermütigen Streiche gegen die Ungerechtigkeit und Heuchelei der Erwachsenenwelt gerichtet sind.

I. Keun Das Mädchen, mit dem die Kinder nicht verkehren durften Auszug Lesehilfen

      der Hort – eine Einrichtung, in der Kinder betreut werden, während die Eltern tagsüber arbeiten

      der Klimmzug – eine Turnübung, bei der man an einer Stange hängt, sich mit den Händen hält und den Körper langsam hochzieht

      sich um j-n reißen – alles versuchen, um j-n zu bekommen

      Ich möchte sterben. Wir haben ein neues Kind bekommen. Sie wollen mir erzählen, es käme vom Storch. Aber das glaube ich natürlich nicht, obwohl ich mir sage: irgendwo muss so ein Kind ja her sein. Vielleicht wissen die Erwachsenen es selbst nicht genau.

      Alles ist dunkel und kalt. Wir haben einen heißen Sommer, aber ich habe einen hässlichen Winter ohne Schnee. Keiner liebt mich, und keiner verbietet mir was – ich darf alles tun, was ich will. Meine Mutter ist krank. Sie hat auch schon mal Influenza gehabt, da war ich noch kleiner und habe neben ihrem Bett gesessen und ihr alle Bilder aus meinem Bilderbuch vorgelesen und Geschichten erzählt von der Bernsteinfee und den Pferden, die treppauf und treppab liefen und im Richmodishaus aus dem Fenster guckten. Ich durfte meine Mutter lieben, und sie hat mich auch geliebt. Wenn sie im Bett liegt und hat so ein langes Nachthemd an mit weißen Spitzen, dann ist mir meine Mutter ein Christkind. Aber jetzt hat sie ein neues Kind und küsst es immerzu, und ich darf ihr nichts vorlesen. Tante Millie sagt, ich dürfte nicht, weil meine Mutter zu krank und zu schwach wäre. Aber ich weiß genau, dass sie mich forthaben wollen, weil sie jetzt ein neues Kind haben. Sie haben ja immer gesagt, sie wollten ein artigeres Kind als mich. Ach, wenn ich doch immer artig gewesen wäre. Aber ich habe doch nie gedacht, dass so eine furchtbare Strafe über mich kommen würde. […]

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