Mara und der Feuerbringer. Tommy Krappweis
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Название: Mara und der Feuerbringer

Автор: Tommy Krappweis

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isbn: 9783964260420

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СКАЧАТЬ Anblick des romantisch anmutenden Hauses mit seinen efeuumrankten Fenstern und dem gemütlichen Biergarten unter den alten Kastanienbäumen.

      Das Gebäude schmiegte sich mit seiner rechten Seite so nah an einen steilen Berghang, dass man fast das Gefühl hatte, das Haus würde Schutz suchen. Oder den Berg stützen.

      Zwei rauchende Schornsteine ließen auf brennendes Kaminholz schließen und aus den Fenstern schimmerte warmes Licht.

      Vielleicht wird’s ja doch sogar ganz nett, dachte Mara, als sie ihren Koffer vom Rücksitz zerrte und versuchte, die dort ebenfalls gestapelten Aktenordner nicht auf dem Parkplatz zu verteilen.

      Am Eingang zum Forsthaus wurde Mama bereits herzlich begrüßt von ihrer besten Freundin bei den Wiccas von der Au: Walburga.

      »Christa! Ist es hier nicht ganz zauberhaft?«, flötete sie und hopste dabei freudig auf und ab.

      Walburga war wirklich und wahrhaftig Mamas dickste Freundin, denn sie war eher breit als hoch und hatte in etwa die Form von zwei aufeinandergedötschten Eiskugeln. Mit Beinen.

      Trotzdem war Walburga erstaunlich quirlig und beweglich.

      »Die heißt doch nicht wirklich Walburga, oder?«, zischte der Professor Mara zu, aber Mara zuckte nur mit den Schultern. Ob sie nun wirklich so hieß oder sich den Namen selbst gegeben hatte, machte kaum einen Unterschied: Auf jeden Fall passte er perfekt.

      Mama und Walburga schwatzten sofort aufeinander ein und ihre Stimmen verschmolzen zu etwas, das so ähnlich klang wie »Bagawaggawagga…« Na ja, Hauptsache, die beiden verstanden, was sie sich gegenseitig erzählten.

      Mara trottete über den Parkplatz auf sie zu und ließ die Umgebung auf sich wirken. Überrascht blieb sie plötzlich stehen, kniff die Augen zusammen und griff sich mit Zeigefinger und Daumen an den Nasenrücken. Aua! Was ist das denn? Au!

      »Stimmt was nicht?«, raunte ihr der Professor zu.

      »Ja, nein, ich weiß nicht …«, flüsterte Mara mit zugekniffenen Augen.

      »Was Gutes oder was Schlechtes und will es, dass du kommst oder dass du wegbleibst?«, fragte der Professor in sachlichem Tonfall. Er hatte mit Mara schon zu viel erlebt, um ihre Empfindungen als Einbildung abzutun.

      »Ich weiß gar nicht, ob es ein Es ist oder mehrere Esse. Es fühlt sich an, als würde mich der ganze Berg anbrüllen, aber ich verstehe ihn nicht. Er schreit nämlich … mit Licht«, presste Mara hervor.

      Ja, genau das war es: Sie spürte eine gebündelte Energie von so reiner Kraft, dass sie ihr wie ein grellweißes Leuchten vorkam.

      »Mara!«, stieß der Professor hervor, als sie den Koffer fallen ließ.

      Ein paar Meter weiter drehte sich Mama erschrocken um. Mara widerstand dem sinnlosen Versuch, sich mit den Händen vor dem Licht zu schützen, und fuhr stattdessen ihre mentale Schutzmauer hoch. Während der langen Jahre als Tagträumerin hatte sie sich diese Antitraumblockade mühsam aufgebaut und diese leistete ihr nun gute Dienste: Tatsächlich verblasste das Licht ziemlich schnell zu einem kaum wahrnehmbaren Funkeln irgendwo am gegenüberliegenden Berghang.

      Geblendet wie nach einem Fotoblitz, griff Mara tastend nach unten, bekam den Griff des Koffers zu fassen und richtete sich dann mit einem halb gefrorenen Lächeln wieder auf.

      »Hoppla«, rief sie etwas zu laut und zu fröhlich, um auch nur ansatzweise den Eindruck zu erwecken, dass wirklich alles in allerbester Ordnung war.

      Als sie dabei ihren Blick wieder auf das Forsthaus richtete und einen tapsigen Schritt nach vorn machte, war auch das Funkeln verschwunden und Mara konnte versuchen, ihre Sinne wieder zusammenzukehren.

      »Okay, schräg unterhalb vom linken Berghang da drüben steht wohl ein Leuchtturm und leuchtet mir direkt ins Hirn«, flüsterte sie dem Professor zu. »Was ist das denn hier für ein Ort, verdammt?«

      »Ich hatte kaum Zeit, mich eingehend mit dem Mühlthal zu beschäftigen«, antwortete Professor Weissinger entschuldigend. »Aber was ich weiß, ist, dass …«

      Da unterbrach ihn Mama mit einem lauten »Huhu!« und winkte. Sie sollten wohl endlich Walburga begrüßen, anstatt weiter auf dem Parkplatz herumzustehen.

      Gleichzeitig schalteten der Professor und Mara die Gesichtsmechanik auf »nett« und kamen folgsam näher.

      »Erzähle ich dir gleich«, raunte Professor Weissinger Mara noch zu und da standen sie auch schon vor Walburga, die ihm interessiert von unten in den Bart starrte.

      »Hallo«, sagte Mara einsilbig und der Professor streckte seine Hand aus. »Freut mich, Sie kennenzulernen, Reinhold Weissinger mein Name.«

      »Oh, Rein-Hold, der Reine, der Saubere, und dazu noch hold, wie schön! Ich bin beeindruckt«, flötete Walburga.

      »Walburga interessiert sich sehr für die Herkunft von Namen«, erklärte Maras Mutter stolz.

      »Ah, wie interessant. Welche Quellen nutzen Sie denn zumeist für Ihre Recherchen?«, fragte der Professor höflich.

      »Die Erde selbst natürlich. Ich spüre durch mich hindurch in den Boden und Nerthus gibt mir die Antworten.«

      »Ein ungewöhnlicher Ansatz zur wissenschaftlichen Wissensgewinnung«, murmelte der Professor und rang sich so etwas wie ein Lächeln ab.

      »Ja, das höre ich oft«, lachte Walburga. »Ich kam darauf, als ich die Erdmutter um einen Namen bat. Sie taufte mich Walburga, denn es bedeutet Die Erwählte ihres Hauses. Wal wie Wahl und burg wie Haus plus das weibliche a am Ende, verstehen Sie?«, erklärte Walburga und Maras Mutter nickte wissend.

      »Ich habe jedes Wort verstanden, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich alles verstanden habe«, brummte der Professor.

      »Ach, macht nichts, das bin ich gewöhnt. Ich erkläre es Ihnen gerne jederzeit noch einmal in aller Ruhe, wenn Sie wollen«, flötete Walburga.

      Mara konnte ein Grinsen gerade noch unterdrücken, als sie sah, wie sich Mamas Gesicht zu einer Zitrone formte.

      »Alsowirbeziehenjetztmalunsere Zimmer«, sagte Mama etwas zu schnell und zog damit den Professor Richtung Tür. »Wir sehen uns ja später. Bis dann.«

      »Ich freue mich!«, zwitscherte Walburga ihnen hinterher und Mara musste hinter ihr vorbeigehen, um ihr Grinsen zu verstecken.

      Na, das kann ja noch was werden, dachte Mara, als sie kurze Zeit später mit dem Zimmerschlüssel in der Tasche ihren Koffer die schmalen Treppen hinaufwuchtete.

      Mama hatte Mara sogar ein eigenes Zimmer gebucht, denn sie wollte bei ihrer morgendlichen, mittäglichen und abendlichen Meditation nicht gestört werden.

      In einem richtigen Urlaub wäre Mara natürlich enttäuscht gewesen, dass Mama sich keine Zeit für sie nahm. Aber in diesem Fall war ihr das ausnahmsweise sehr recht. Sie war auch ganz froh, dass ihr Zimmer nicht im gleichen Stockwerk lag wie das von Mama. Zufrieden stellte sie außerdem fest, dass das Zimmer des Professors ebenfalls nicht in Mamas Gang lag. Um zu ihr zu gelangen, musste er sogar an Maras Zimmer vorbei und das würde sie СКАЧАТЬ