Название: Sand und Kiesel
Автор: Raphael Nibbana
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783748589594
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In einem vergeblichen Versuch, sich selbst reinzuwaschen, schrieb Shunkai ihre Lebensgeschichte nieder. Einiges davon erzählte sie einer Schriftstellerin. So erreichte ihre wahre Geschichte letztlich das japanische Volk: Diejenigen, die Suzu zurückgewiesen und abgelehnt hatten, diejenigen, die sie verleumdet und gehasst hatten, lasen nun von ihrem Leben. Mit Tränen der Reue in den Augen.
Happy Chinaman
Wenn man in den Chinatowns Amerikas spazieren geht, stolpert man immer wieder mal über Statuen eines stämmigen Mannes, der einen Leinensack trägt. Chinesische Händler nennen ihn Happy Chinaman oder Laughing Buddha. Tatsächlich hieß er Hotei und lebte während der T'ang-Dynastie. Er sah keinen Anlass, sich Zen-Meister zu nennen oder viele Jünger um sich zu scharren. Stattdessen ging er mit einem großen Sack voller Süßigkeiten, Früchte oder Donuts durch die Straßen, verteilte sie an Kinder, die um ihn herum spielten und etablierte so einen Kindergarten der Straßen.
Wann immer er einen Zen-Anhänger traf, streckte er seine Hand aus und sagte: »Gib mir’n Penny.« Und wenn jemand ihn bat, in den Tempel zurückzukehren, um andere zu unterweisen, antwortete er: »Gib mir’n Penny.«
Eines Tages, als Hotei in seine Streetwork vertieft war, kam ein Zen-Meister des Wegs und fragte: »Was bedeutet Zen?«
Sofort ließ Hotei seinen Leinensack auf den Boden fallen! – Ohne ein Wort!
»Und«, fragte der andere, »was ist Zen in diesem Augenblick?«
Sofort schwang der glückliche Chinese den Sack über seine Schulter und setzte seinen Weg fort!
Ein Buddha
Im Tokio der Meiji-Zeit lebten zwei prominente Lehrer, die verschiedener nicht hätten sein können: Da war einerseits Unsho, ein Ausbilder aus Shingon. Er hielt es mit den Geboten des Buddha äußerst gewissenhaft: Er trank nie, noch aß er nach elf Uhr morgens. Und da war andererseits Tanzan, Professor der Philosophie an der Kaiserlichen Universität. Er hat nie die Regeln beachtet: Wann immer er Lust hatte zu essen, aß er. Und wenn er tagsüber schlafen wollte, dann schlief er.
Eines Tages besuchte Unsho Tanzan. Der trank Wein, von dem nicht einmal ein Tropfen die Zunge eines Buddhisten berühren sollte!
»Hallo, Bruder«, begrüßte ihn Tanzan. »Willst du nicht etwas trinken?«
»Ich trinke nie!« rief Unsho ernst.
»Wer nicht trinkt, ist nicht menschlich«, sagte Tanzan und hielt sich die Kanne an den Hals.
»Willst du mich unmenschlich nennen, nur weil ich mich nicht dem Alkohol hingebe?« schrie Unsho wütend. »Wenn ich kein Mensch bin, was bin ich dann?«
»Ein Buddha«, antwortete Tanzan.
Schlammige Strasse
Einst waren Tanzan und Ekido zusammen auf einer schlammigen Straße unterwegs. Und es hörte nicht auf zu regnen.
Als die Straße sich teilte, trafen sie ein hübsches Mädchen in einem seidenen Kimono, der mit einer güldenen Schärpe gebunden war. Sie stand wie angegossen vor der Kreuzung.
»Komm schon, Mädchen«, sagte Tanzan ohne lange zu zögern. Er hob sie auf seine Arme und trug sie über den Schlamm.
Ekido sprach erst wieder in dieser Nacht, als sie in einem Tempel Quartier bezogen hatten. Er konnte nicht länger an sich halten: »Wir Mönche gehen nicht in die Nähe von Frauen«, sagte er Tanzan, »besonders nicht, wenn sie so jung und hübsch sind. Es ist gefährlich! Warum hast du das gemacht?«
»Ich habe das Mädchen dort gelassen«, sagte Tanzan. »Trägst du sie immer noch?«
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