Die Jägerin - Blutrausch (Band 2). Nadja Losbohm
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Название: Die Jägerin - Blutrausch (Band 2)

Автор: Nadja Losbohm

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Die Jägerin

isbn: 9783738033724

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СКАЧАТЬ die Wohnung ein und befand mich wieder in einem dunklen Flur. Nur ein schmaler Lichtstreifen zu meiner Rechten zeigte mir den Weg. Ich lief auf ihn zu und gelangte an eine weitere Tür. Vorsichtig stieß ich sie auf. Das Licht, das mir entgegenkam, blendete mich, und ich kniff die Augen zusammen. Nach einigen Augenblicken hatte ich mich an die Helligkeit gewöhnt und sah mich um. Das Zimmer war vollgestopft mit zahllosen Kisten, auf denen Wörter mit einem schwarzen Stift geschrieben standen wie Küche, Bad, Wohnzimmer oder Arbeitszimmer. Zwischen der ganzen Pappe hockte der Reporter. Er klebte gerade einen Karton mit braunem Klebeband zu und stellte ihn zur Seite. „Ah, Miss Pearce. Lange nicht gesehen!”, meinte er, schlüpfte zwischen den Kisten hindurch und kam auf mich zu.

      Ich streckte ihm meine Hand zur Begrüßung entgegen, und für einen Moment betrachtete er sie, überlegend, ob er sie nehmen sollte oder nicht. Letztendlich nahm er sie nicht. Okay! Offenbar war er sauer auf mich. „Wie ich sehe, ziehen Sie um”, bemerkte ich und ließ meinen ausgestreckten Arm wieder an meine Seite fallen.

      „Was bleibt mir anderes übrig?”, fragte er und breitete die Arme resignierend aus. „Nach meinem kleinen Filmchen kennt mich jeder in der Stadt. Ich kann nicht mehr auf die Straße gehen, ohne dass man mit dem Finger auf mich zeigt und über mich lacht. Ich wurde gefeuert, Miss Pearce, und finde keine neue Arbeit! Also muss ich gehen.” Grimmig sah er mich an und wartete auf eine Reaktion von mir.

      Es bestürzte mich, davon zu hören. Ich hatte keine Ahnung gehabt, wie schlimm es für ihn gewesen war, und ich hätte nie gedacht, dass so etwas passieren würde! Hätte ich geahnt, welche Konsequenzen es nach sich ziehen würde, hätte ich ihn nie damit hineingezogen.

      „Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, was Sie von mir wollen”, begann der Reporter zu sagen und widmete sich wieder dem Packen. „Sie, Miss Pearce”, er deutete mit ein paar Büchern auf mich, die er dann in einen Karton stapelte, und sah mich finster an, „sind mein Verderben gewesen! Wenn Sie nicht gewesen wären, hätte ich heute noch einen Job und müsste nicht wie ein Schwerverbrecher aus der Stadt fliehen!”

      Wow, das hat gesessen! Ich schluckte schwer und blickte beschämt zu Boden. Mir fiel nichts ein, was ich hätte sagen können, außer: „Es tut mir leid, Mister Meyers. Es war nie meine Absicht gewesen… .”

      „Sie sollten jetzt gehen!”, unterbrach er mich in meiner Entschuldigung. Unbeirrt stapelte er die Bücher in der Kiste weiter aufeinander. Das Gespräch war beendet. Ich war nicht länger erwünscht.

      Mit hängendem Kopf verließ ich die Wohnung. So hatte ich mir die letzte Begegnung mit ihm nicht vorgestellt.

      12. Ich mache alles falsch!

      „Wie ist es gelaufen?”, fragte mich der Pater, als ich in die Kirche eintrat. Es schien alles wie immer. Es war, als wäre ich gerade von einer Patrouille gekommen, und er nahm mich nun in Empfang. „Ada? Was ist los?” Er klang besorgt und alarmiert, weil ich ihm nicht antwortete, sondern nur wie ein begossener Pudel vorwärts kroch, bis ich mich in seine Arme stürzen konnte und an seiner Brust weinte. Über mir hörte ich sein leises beruhigendes Shh und spürte seine Hände sanft über meinen Rücken streicheln. Als ich aufgehört hatte, zu schluchzen und nur noch ab und zu schniefte, schob er mich von sich und versuchte erneut aus mir Informationen herauszubekommen. „Hast du mit Mister Meyers gesprochen?” Ich nickte, ohne ihn anzusehen. „Es ist nicht gut gelaufen, mhh?”, bemerkte er.

      Ich schüttelte den Kopf und wischte mir wenig damenhaft meine tropfende Nase mit dem Handrücken ab. „Er hat mir die Schuld gegeben für das, was ihm passiert ist. Er sagte, ich sei sein Verderben gewesen”, sagte ich zwischen vereinzelten verweinten Hicksern. „Es war nie meine Absicht gewesen, dass er gefeuert oder ausgelacht wird. Ich wollte das doch nicht, Michael!” Meine Augen drohten erneut überzulaufen, als ich ihn entschuldigend ansah. Wenn er mich auch noch verurteilen würde, dann… dann… ich weiß nicht, was dann gewesen wäre.

      „Oh, Ada”, sagte der Pater sanft und strich mir zärtlich über die Wange. „Ich weiß doch, dass du das nicht gewollt hast. Und Mister Meyers weiß es auch.” Ich musste hysterisch auflachen. Es fiel mir schwer, das zu glauben. „Er weiß es”, betonte Pater Michael noch einmal, „aus ihm hat seine Verbitterung gesprochen. Es ist nicht deine Schuld. Du hattest gute Absichten, als du sagtest, du willst an die Öffentlichkeit gehen und die Menschen warnen. Nun, sie wurden gewarnt, und sie haben nicht darauf gehört. Es war ihre eigene Entscheidung, das zu ignorieren. Das ist etwas, was du nicht in der Hand hattest. Du hast getan, was du konntest.” Tröstend zog er mich in seine Arme und drückte mich an sich.

      Eine Weile ließ ich mich von ihm halten. Seine Wärme war für mich beruhigend. Seine Stärke gab mir das Gefühl, sicher zu sein. „Du hast es gewusst, nicht wahr?”, fragte ich ihn und sah traurig zu ihm auf. „Du hast gewusst, dass es niemand glauben würde, oder?”

      Pater Michaels Gesicht verzog sich schmerzlich. „Ich habe es nicht gewusst, Ada. Aber ich hatte eine Ahnung, dass es so laufen könnte”, gab er seufzend zu.

      „Na toll!”, rief ich aus und entzog mich seiner Umarmung. „Wieso hast du mich dann nicht aufgehalten? Wieso hast du es mir nicht ausgeredet?”

      Pater Michael sah mich mit großen Augen an. Die Verwirrung zeichnete ihm Falten auf die Stirn. „Ich habe doch versucht, dich davon abzuhalten. Aber du wolltest mir nicht zuhören. Du warst felsenfest davon überzeugt, dass es der einzige Weg war!”, erinnerte er mich unnötigerweise.

      Natürlich wusste ich noch von den Diskussionen, die wir geführt hatten. „Ich weiß, ich weiß. Tut mir leid”, entschuldigte ich mich bei ihm und trat auf ihn zu. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss als Wiedergutmachung. „Tu mir bitte einen Gefallen, ja?”, sagte ich und stellte mich zurück auf die Füße. Aufmerksam blickte er mir in die Augen. „Wenn ich das nächste Mal so eine blöde Idee habe, dann hau mir eine runter oder fessle mich an den Altar!”, verlangte ich von ihm.

      Pater Michael schmunzelte über meine Bitte. „Nun, das könnte ich tun. Allerdings”, sagte er und kratzte sich nachdenklich am Kinn, „glaube ich nicht, dass dich das aufhalten würde. Meinst du nicht?” Schelmisch zwinkerte er mir zu und betrachtete mein verblüfftes Gesicht.

      Mein Mund schnappte vor Empörung auf und zu. Welch eine Frechheit, so etwas zu behaupten! „Du hast wahrscheinlich Recht”, gab ich dann aber kleinlaut zu und wurde puterrot. Verlegen blickte ich hinunter auf meine Schuhe. Plötzlich hörte ich das schallende Lachen des Paters, das durch die Kirche polterte. Was war denn nun schon wieder? „Du bist wirklich einmalig, Ada”, bemerkte er und wischte sich eine Freudenträne aus dem Augenwinkel.

      Ich zog einen beleidigten Flunsch. „Schön, wenn ich so sehr zu deiner Belustigung beitragen kann”, warf ich ihm an den Kopf und schob mich an ihm vorbei, wobei ich es nicht vermeiden konnte, ihn unsanft anzurempeln. Wütend stapfte ich davon. Diese Nacht war echt scheiße!

      Plötzlich packte mich eine Hand am Arm und hielt mich fest. Auf dem Absatz wirbelte ich herum und stand dicht vor dem Pater. „Du hast mich nicht aussprechen lassen”, sagte Pater Michael und sah mich verärgert an. Offensichtlich machte ich heute alles falsch! „Ich wollte sagen, dass du einmalig bist und unglaublich bezaubernd, wenn du sauer bist.”

      Ich war verwirrt. War das ein Kompliment? Ich war mir nicht sicher. „Und ich liebe dich, Ada”, fügte er mit einem zärtlichen Lächeln hinzu.

      Schlagartig verflog der Rauch um meinen Kopf. Wie konnte ich ihm bei diesen Worten noch länger böse sein? Und wieso war ich überhaupt böse auf ihn gewesen? Mhh, egal. Jetzt war ja alles wieder in Butter. Erst recht, als mich der Pater in seine Arme СКАЧАТЬ