Falsche Annahme. Renate Amelung
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Falsche Annahme - Renate Amelung страница 9

Название: Falsche Annahme

Автор: Renate Amelung

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783738075502

isbn:

СКАЧАТЬ ihm ohne Umschweife neue größere Räume angeboten, sogar verkniffenen Auges mit einem Etat gewunken?

      Bei einem zweiten Wodka widmet er sich mit seiner Brille, die er verstohlen an die Oberfläche befördert den drei Fällen der Soko 9350, bis ihm die Augen zufallen.

      6

      Rebecca Eden genieß den täglichen Spaziergang von der Aderstraße zum Polizeipräsidium am Jürgensplatz. Zwar sind die ersten Meter trist und egal in welche Richtung man sich bewegt, bläst einem, ein rauer Wind entgegen zwischen den Häuserreihen, aber hat man das LVA Gebäude auf der Linken passiert wird der Weg angenehm. Sie überquert die Friedrichstraße und lässt den Graf Adolfplatz rechts liegen, dann taucht sie in den Park des Schwanenspiegels ein. Hier ist die Zeit mitten in der City anders getaktet.

      Der Alte mit der Baskenmütze irrt wie jeden Morgen murmelnd durch die Anlage. Wenn erst die Sonne ihre volle Kraft am Mittag erreicht hat wagen sich die ausgesetzten Schmuckschildkröten wieder auf den umgestürzten Stamm im Wasser und recken wie Schindeln übereinanderliegend die Köpfe in die Luft. Sie geht über die kleine Brücke und betritt die Wasserstraße. Einziges Parkeldorado in Düsseldorf und Geheimtipp, denn die dem Park zugewandt Seite ist für jedermann frei und verlangt nicht nach dem Anwohnerparkausweis, jedoch nicht ohne Tücken.

      Am Portal im Präsidium trifft Rebecca der Montagmorgen mit voller Härte. Sie ist weder ausgeschlafen noch gut gelaunt. Auch die fröhliche Bettina die sie auf dem Gang findet und mit der sie gemeinsam das Büro der Soko betritt ändert da wenig. Rebecca steckt noch die Fahrt in die Eifel zu den Eltern des toten Mädchens in den Knochen. Karsten und Bettina hatten sich erfolgreich gedrückt, so übernahm sie es selbst den unangenehmen Part und anschließend die Begegnung mit ihrem Ex-Mann zu Hause.

      “Ich würde mich nur zu gerne bei Emilian auf die Couch legen”, sagt Bettina.

      “Du meinst für ihn”, sagt Rebecca.

      “Na ja, das Ergebnis wäre das Selbe”, trällert Bettina. “Weißt du eigentlich, dass viele Therapeuten es mit ihren Patientinnen treiben? Sie versetzen sie in Trance, und zwar, so dass die Frauen es nachher nicht mehr wissen oder suggerieren ihnen, dass sie an Wahnvorstellungen leiden, und dass dies nun wieder normal ist, weil die meisten Frauen sich in ihren Arzt verlieben”, sagt Bettina.

      “Klar”, bestätigt Rebecca mit wenig Ernst in der Stimme, “sie haben schließlich das Rüstzeug dazu.”

      “Ich habe von ihm geträumt. Er stand plötzlich mit einer Flasche Champagner vor der Tür und hat gleich auf dem Sofa losgelegt.”

      “Auf meinem Sofa saß Robert und hat die halbe Nacht mit mir über das Outfit unserer Tochter diskutiert, dabei finde ich ihre Schulnoten viel erwähnenswerter. Nach der Flasche Roten fiel er auf die Seite und ich war genötigt ihm heute Morgen ein Katerfrühstück zuzubereiten.”

      “Oje, aber stell dir vor, Rebecca, nur einmal von ihm therapiert werden”, haucht Bettina weich.

      “Da musst du dich in eine ziemlich lange Schlange hyperventilierender bedeutungsschwerer Upperclass-Gattinnen stellen.”

      “Wie?”

      “Der Mann ist ein Nobel-Accessoire und macht auf sozialverträglich”, sagt Rebecca.

      “Wie kommst du darauf?”, erkundigt sich Bettina.

      “Ich habe vor 5 Minuten bei ihm angerufen. Die Mailbox seines Handys ist voll, in seiner Praxis bewacht eine Löwin sein Walhalla während er, wie sie freundlich lispelt, auf einem Exklusivtermin tanzt. Zu Hause meldet sich ein super junges Ding und erklärt dir, er hätte sich schon am frühen Morgen aus dem Haus bewegt und er bleibt sicher lange weg, denn er hat ihr zum Vertreib der Langeweile seine Kreditkarte hinterlassen.”

      Berthold grüßt kopfnickend, grient verdächtig.

      “Morgen Berthold. Verdammt was riecht denn hier so?”, fragt Rebecca, “reiß doch wenigstens Einer die Fenster auf! Weißt du wie ich das nenne?”

      “Was?”

      “Einer Frau die Kreditkarte aushändigen”, sagt Berthold quengelig.

      “Leichtsinnig!”, antwortet Elisa.

      Rebecca katapultiert mit einem Ruck den Ledersessel rum. “Herr Emilian, Ihre Art in mein Leben zu platzen ist nicht gerade sehr loyal!”

      “Ich habe ihm die Pfeife erlaubt”, wirft Berthold rasch ein.

      Bettina stöhnt, “oh Mist!”

      “Weißer Rauch wäre mir lieber”, meint Rebecca. Aus lässiger Position, ein Fuß weit auf den Oberschenkel gezogen sieht Elisa sie an, lacht stillvergnügt in sich hinein. Sie grübelt über sein Dresscod. Am Sonntag erschien ihr sein irisches Auftreten normal, heute jedoch hätte sie einen Mann im Anzug erwartet.

      Elisa schiebt den Strickbund tiefer, dann klopft er die Pfeife penibel und mit voller Aufmerksamkeit im Aschenbecher aus. “Pardon, es ist ein öffentlicher Raum, ich habe mir die Wartezeit vertrieben. Übrigens, aus Norwegen.”

      “Wie bitte?”

      “Sie wollten doch wissen woher der Pullover stammt”, sagt Elisa.

      “Hat Sie nichts im Bett gehalten?”, fragt Rebecca.

      “Haben Sie schon einmal auf der Bank im Hof genächtigt?”

      “Über die Vorzüge eines Hofes verfüge ich nicht.”

      “Schade. Der Mörder ist Bachmann.”

      Das sorgt für einiges an Verblüffung im Raum die von Rebecca unterbrochen wird, “hätten Sie nicht zur Vorwarnung ihr rostiges Erkennungsmerkmal draußen abstellen können?”

      “Das war ein Leihwagen und außerdem hat mich die Bulldogge nicht auf das Gelände gelassen, ich musste mir draußen einen Parkplatz suchen. Jetzt möchte ich diese Kati sehen”, sagt Elisa.

      “Kati? Kathleen!”, präzisiert Rebecca.

      “Kati!”, wiederholt Elisa energisch, “oder ist das ein Tippfehler?” Elisa hat den Bericht aufgeschlagen und zeigt auf einen Absatz. “Ein einziges Mal kommt der Name Kati vor. Ist es nun ein Tippfehler?”

      Berthold zuckt mit den Schultern während Bettina ratlos die Lippen verschürzt.

      “Also, ich denke es ist ein Tippfehler”, meint Rebecca, wenngleich sie irritiert ist. “Kommen Sie!”

      “Wohin?” Elisa schluckt unweigerlich, “muss ich wieder in die Gerichtsmedizin?”

      “Schlimmer, Tatort!”

      Da sind schon wieder die deutlichen Beschwerden mit dem Speichelfluss bei Elisa. “Wollen Sie damit sagen...”

      “Ich will damit sagen, dass uns die Spurensicherung ein Video aufbereitet hat und wir nach Nebenan gehen. Es ist eine Amateuraufnahme von dem Tagesausflug bei dem der Mord geschah.”

      “Ich liebe Ihre Durchsetzungsstrategien die das Klima beherrschen”, sagt Elisa, als СКАЧАТЬ