Falsche Annahme. Renate Amelung
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Название: Falsche Annahme

Автор: Renate Amelung

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783738075502

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СКАЧАТЬ mit Tip-ex kaschiert.”

      “Eine Frage, sind Sie der Chef?”, will Berthold wissen.

      “Sozusagen, mein eigener Chef”, antwortet Elisa.

      “Schade, dann kann ich mich nicht beschweren”, knurrt Berthold.

      “Wer will sich beschweren?”, fragt Staatsanwalt Lachmann.

      “Niemand”, sagt Rebecca.

      “Und, Frau Eden, wie bist du mit ihm zurechtgekommen?”

      “Gut das Wasser läuft wieder einwandfrei ab.”

      “Das Wasser!?” Lachmann stutzt verwundert.

      “Ja das Wasser im Spülbecken”, bestätigt Elisa.

      “War der Klempner schon da? Ich versteh nicht, heute ist Sonntag”, sagt Lachmann.

      “Elisa was hast du vor?”, fragt Rolf Lachmann.

      “Stimmt es ist Sonntag!”, murmelt Rebecca. Oh verflucht! Lachmann duzt nie im Leben einen Klempner. Was ist alles gesagt worden? Der ausgewachsene Pfadfinder schmunzelt viel zu frech. Es wäre an der Zeit ihre Selbstverteidigungsübungen aufzufrischen und ihm das Grinsen aus dem Gesicht zu holen. Sie wirft ihre Vorstellung von hornbrilliger Psychologin über den Jordan und wandelt in handlicher Bursche im vollen Harnisch. Nur bitte, wie klärt sich dies jetzt auf?

      “Auffallend!”, bekräftigt Bettina. Und rückt ihre Bluse zu recht.

      “Kaffee trinken wäre gut”, sagt Elisa und schaut dabei in erstaunte Gesichter.

      Rebecca tritt Bettina unauffällig auf die Füße und hemmt somit die Befehlsaufnahme, die Kaffeemaschine in Gang zu setzen. Machtübernahme von einem Mann in ihrem Reich und Macho freie Zone kommt nicht in Frage.

      “Nun Frau Eden, wie schaut es denn aus mit einem Tässchen, für Herrn Doktor Emilian und mich?”, fragt Lachmann.

      “Nur Emilian!”, betont Elisa zähneknirschend. Und nun will er endlich den Händedruck dieser Frau spüren. “Frau Eden, Frieden?”

      “Herr Emlian, richtig?”, sagt Rebecca.

      “Richtig!”, bestätigt Elisa.

      “Also Herr Emilian, wenn Sie die Spielregeln beachten.” Sie reicht ihm die Hand und verbucht dabei die ersten Übertretungen. Der Händedruck erweist sich als zu fest und er tritt bedrohlich unter die Meter-Grenze, sein Aftersave kribbelt in ihrer Nase. Minutenlange Sekunden treffen sich ihre Augenpaare. Sie hatte vorhin richtig gesehen, moosgrün, warm und sensibel.

      Rasch schiebt sie Bettina vor. “Frau Kämpf.” Bettina hat ihr süßestes Lächeln parat und startet gleich zur Kaffeemaschine durch.

      “Herr Blume und Herr Möller”, sagt Rebecca.

      “Und jetzt?”, fragt Elisa.

      “Und jetzt”, sagt Rebecca, geht um den Tisch herum und gibt Elisa den Stapel frisch ausgedruckter Unterlagen. “Ich denke Sie lesen das und wenn Sie dann Fragen haben können wir das besprechen danach zeige ich Ihnen etwas.”

      “Ich denke ich lese es nicht.”

      “Aha, wie war das mit den Spielregeln?”, fragt sie.

      “Ich kann es nicht lesen.”

      “Sind Sie Analphabet?”

      “Nein, fast blind, heute”, sagt Elisa.

      “Und Morgen?”

      “Habe ich meine Brille dabei.”

      “Okay, dann kommen Sie mit!”

      “Und der Kaffee?”, will er wissen. Erntet einen Tötungsblick und eilt ihr schnell hinterher. Im Türrahmen prallt er fast mit Rebecca zusammen. “Es war der Gärtner.”

      “Wie bitte?”, fragt sie.

      “Der Gärtner, es war immer der Gärtner, selbst wenn er es nicht war, auch in dem Fall Gärtner, er war es.”

      Hilfesuchend schaut sie zurück in die Runde ihrer Kollegen die mit ebensolchen betretenen Mienen dastehen. Nur Lachmann schmunzelt und freut sich über den Kaffee den Bettina austeilt.

      “Ich habe die Akte gelesen als ich auf Sie gewartet habe”, sagt Elisa, “es ist bestimmt der Gärtner. Er hat sich selber umgebracht und hat die Tat so fingiert, dass man Direktor Hauser verdächtigt, aus Rache und wenn Sie ihn schon nicht verhaften so wird es doch seinem Ansehen schaden.”

      “Moment, ich denke Sie können heute nicht lesen!”

      “Ich kann mich schlecht wieder mit Ihrer Lupe da hinsetzen, das schadet den Augen und meinen Nerven.”

      Rebecca Eden bleibt auf der Stelle stehen, grübelt, schwenkt um. “Sie bleiben einen Moment hier auf dem Gang, ich komme gleich!” Die Anweisung ist unmissverständlich, dass er nicht anders kann und Folge leistet. Rebecca verschwindet hinter der nächsten Tür. “Hallo Bernd.”

      Bernd schaut erstaunt auf. “Also, so schnell sind wir nicht Rebecca”, sagt Bernd. “Spurensicherung ist keine Sache von Minuten, das ist filigrane Arbeit.”

      Das stört sie wenig. “Der Fall Gärtner.”

      “Gärtner!? Wie kommst du jetzt auf den?”

      “Gärtner! Kann er sich selbst hingerichtet haben?”

      “Also nach Sachlage der Dinge wäre es sicher möglich, aber wieso...”

      “Danke, dann will ich, dass ihr die Spuren dahingehend gründlich untersucht. Geht noch Mal raus und nehmt alles unter die Lupe, stellt es nach weiß der Geier was und packt alles in einen schönen satten Bericht den ihr mir kommende Woche vorlegt, ciao, Bernd!” Sie hört ihn beim Verlassen des Raums fluchen, dann warnt sie Elisa Emilian, “bleiben Sie dastehen, ich habe Sie nicht vergessen!”

      Sie betritt ihr Büro, lächelt Lachmann so lange gekünstelt an, bis er die Tasse abstellt und das Terrain verlässt. “Wolltest du nicht eine Blindenführung in die Gerichtsmedizin machen?”, fragt Karsten.

      “Ja, kommt noch. Der Bachmann ist doch geständig”, stellt Rebecca fest.

      “Ja. Was willst du damit jetzt?”, fragt Bettina.

      “Den Vorgang aus der Schublade holen. Bettina, du schreibst den Bericht neu und fuschelst ihn um. Du gehst zurück bis zu dem Zeitpunkt bevor das Alibi von Bachmann zusammenbricht, baust ein paar nette kleine Verwirrungen ein und druckst das Dokument schön groß aus. Und drapierst es unauffällig, auffällig auf deinem Schreibtisch. Ich will, dass man, Mann, die Akte ohne Alterssichtigkeitsbrille lesen kann, wenn man nicht gerade mit der Nase drauf hängt. Die Arme scheinen mir lang genug.”

      Bettina rollt mit den Augen. “Er hat ein verdammt langes Fahrgestell, und was viel wichtiger ist, er ist Junggeselle!”

      “Bettina!”, СКАЧАТЬ