Das Versprechen. Comran (Pseudonym)
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Название: Das Versprechen

Автор: Comran (Pseudonym)

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783737585354

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СКАЧАТЬ kommen Sie. Sie spucken in Nebensätzen Insider-Tipps zu Bankenverbindungen raus. Was soll daran interessant für Sie sein? Ich möchte wetten, zu handfesten Anlageformen haben Sie auch schon alles gelesen. Außerdem wollte ich mich nicht für den Tipp bedanken, indem wir jetzt über ein ebenso trockenes Thema reden. Lassen Sie uns das Essen genießen und über das Leben plaudern.« – das Wort Leben betonte sie extra stark, als würde sie keine Widerrede dulden.

      »Hmmm, gut, ich fühle mich jetzt ein wenig überrannt. Ich probier's. Haben Sie was Schönes gefunden?«, fragte Stefan und zeigte auf die Einkaufstüten. Cindy entgegnete ein breites Grinsen und legte den Kopf schief.

      »OK ... «, antwortete sie und grinste noch mehr, als sie zur Schuhtüte griff. »Das hier ist ein traumhaftes Modell, welches nicht nur eine Frau glücklich machen kann.« Als sie es sagte, öffnete sie den Karton und hob sündhafte und leuchtend gelbe Stilettos mit Leopardenmuster am Schaft heraus. Stefan hätte sich ohrfeigen können, das Thema ausgerechnet auf die Einkäufe zu bringen, denn die unvermittelte Direktheit brachte ihn in Verlegenheit und damit aus dem Konzept. Er spürte, wie seine Backen leicht heiß wurden.

      »Uff ... darin kann man laufen?«

      »Wer spricht denn von Laufen, Dummerchen ...«, entgegnete Cindy mit frivolem Blick. »Apropos Dummerchen, ich weiß Deinen Namen gar nicht.«

      »Stefan. Stefan Schneider.« – Stefan biss sich auf die Zunge, weil ihm – so überrumpelt – in Gedankenlosigkeit sein echter Name herausgerutscht war. Ob sie vielleicht mit dem Namen noch was anfangen konnte? Ob ihr Mann Bernhard mehrmals zuhause über ihn gesprochen haben könnte? Aber es war zu spät, es war raus. Cindy zeigte zum Glück keine Reaktion.

      »Also, Dummerchen Stefan. Solche Modelle werden den Asphalt nie berühren. Die werden überhaupt den Boden äußerst selten berühren, da kannst du dir sicher sein. Ach, ich bin übrigens Cindy. Cindy Marnow.« Sie reichte ihm die Hand. »Aber wir sind ja noch nicht fertig! Was verbirgt sich wohl in Tüte zwei? Es harmoniert sehr gut mit Tüte eins.«

      Stefan wurde es bei der Andeutung etwas mulmig und er vermutete zu Recht eine zweite Peinlichkeit. Er schaute sich um, aber zum Glück war die Trattoria um diese Zeit nicht mehr voll besetzt. Das mit den Schuhen hatte offenbar auch niemand mitbekommen. Cindy griff in die Tasche und zog einen verboten gutaussehenden Netzbody heraus. Er war bronzefarben, hatte Spitze im Schritt und einen weiten V-Ausschnitt vorne, der bis zum Bauchnabel gehen musste. Die Außennähte waren in erotischem Knallrot gefasst, die die Grenzen dieses textilen Nichts markierten. Es müsste ein Hammer sein, mit den Händen über diesem Stoff die Brüste zu ertasten, bevor man sie mit einer leichten Bewegung freilegt. Cindy legte den Body provokant über ihre Figur, die sich unter dem engen Top abzeichnete. Sie drehte ihren Oberkörper leicht von rechts nach links und stellte ihre Titten regelrecht zur Schau.

      »Na, passt gut zu den Stiefeln, oder? Ja, ich denke schon, dass ich was Schönes gefunden habe. Jetzt zu Tüte drei!«

      »Nein, Stop, das war überhaupt nicht meine Absicht ...«, versuchte Stefan sie zu bremsen und hob die Hände. Wer weiß, wie peinlich es jetzt noch werden könnte?

      »Keine Sorge, Dummerchen. Das ist eine ganz stinknormale Bluse.«, sagte sie verschmitzt und zog des Rätsels Lösung kurz mit der Hand heraus.

      Er atmete innerlich auf. Dieses Karussell der Peinlichkeiten war schon mal überstanden. Doch als er noch am Überlegen war, was nun seine nächsten Schritte sein könnten, hatte Cindy das Steuer der Unterhaltung fest in die Hand genommen.

      »Pass auf, Stefan: du bist ein prima Kerl. Ich weiß nicht, wie das bei euch in der Zentrale üblich ist und wie deine Arbeitszeiten aussehen. Wie ist das? Kann ich auch einen Fahrer verlangen oder gibt es so was wie eine Stammgast-Regelung? Ich muss zweimal im Monat mit dem Taxi in die Stadt und später auch wieder nach Hause. Man könnte es also früh mit deinen Dienstplänen vergleichen und vielleicht so arrangieren, dass ich wenn möglich mit dir fahren kann. Ich habe keinen Bock auf den ganzen Scheiß-Smalltalk deiner Kollegen, die mir die neusten Scheiß aus ihrer BILD erzählen wollen oder ob ihre Alte Hornhaut hat. Oder die mir mehr auf die Möpse starren als auf die Straße. Du bist keiner von diesen gescheiterten Typen ...«

      ›Oh Cindy, wenn du wüsstest, WIE gescheitert.‹, dachte Stefan bei sich.

      »... die aus dem Maul und allen Klamotten nach Qualm stinken oder morgens noch die Fahne vom Vorabend haben. Mit dir kann man reden, und das schätze ich sehr. Was sagst du?«

      Stefan war baff. Ein regelmäßiges Fahren würde ihn näher an das Lebensumfeld von Bernhard Jung bringen und vielleicht würde er mehr über Gepflogenheiten, Kontakte und Geschäfte erfahren. Vielleicht würde er auch nochmal auf den Drecksack von falschem Notar stoßen. Ein Fabien Marques existierte in Luxemburg jedenfalls nicht. Zumindest nicht als Notar, wie ihm glauben gemacht wurde. Er war nur Teil einer Riesen-Show mit gefälschten Papieren. Nicht einmal der Verkäufer war echt, und der echte Besitzer war seinerzeit im Zuge der Ermittlungen nicht schlecht erstaunt, dass die Liegezeit seines Bootes für einen Scheinverkauf genutzt wurde. Und bevor Stefan den Braten komplett durchschaut hatte, war das Konto auf Jersey geräumt und vom Inhaber keine Spur. Eine Briefkastenfirma mit Schein-Prokura, ausgezahlt wurde in bar. Und sein einziger Anhaltspunkt war Bernhard Jung. Stefan war fest entschlossen, den Betrug nachzuweisen und seinem Gegenspieler dann zu nehmen, was er nur kriegen könnte.

      »Ja, ich denke, das geht in Ordnung! Dazu müssten Sie ...«

      »Cindy...«

      »... – DU – aber noch in der Zentrale anrufen und am besten das Taxi schon ein bis zwei Tage vorher bestellen. Dann dürfte das funktionieren.«

      Cindy lächelte ihn an. »Toll!« Dann lehnte sie sich zurück und fixierte ihn wieder mit den Augen, während sie das Glas Rotwein zu den Lippen hob. Als sie diese zum Trinken spitzte, hatte sie wieder diesen Angelina-Mund.

      7: Nachtisch

      Am Abend parkte Bernhard Jung seinen BMW direkt vor der Garage. Er war zu faul, um ihn jetzt noch hineinzufahren, denn die Rückfahrt war lang. Er schritt zur Haustür, öffnete diese und rief: »Süße, ich bin da!« Cindy kam aus dem obersten Stock die Treppe runter, lächelte ihn lasziv an und zog ihm am obersten Hemdknopf zu sich. Beide küssten sich.

      »Ist bei der SBBL alles klargegangen? Sind die Juni-Sachen korrekt?«

      »Jjjjjepp!«

      »Ich finde, wir sollten spätestens nächstes Jahr mal einen neuen Bankkontakt aufbauen. Es ist mir zu heiß, dass wir die letzten drei Transaktionen über die SBBL veranlasst haben. Irgendwann kommt mal jemand dahinter und zählt zwei und zwei zusammen. Fabien und ich haben ein neues Objekt im Auge, das könnte im Herbst klappen. Danach sollten wir dringend wechseln.«

      »Schätzchen, wie wär's mit ... « – Cindy drehte die Augen nach oben, legte den Kopf schief und spitzte den Mund wie ein Schulkind beim Überlegen – » ... der EWB auf Guernsey?«

      »Wie kommst'n jetzt da drauf?«

      »Erzähl ich dir gleich in Ruhe. Aber ich hab's gecheckt, wir sollten uns das wirklich mal anschauen. Komm, wir können gleich essen, geh duschen!«

      Bernhard Jung ging nach oben, zog seine Sachen vom Tag aus und stellte sich unter die Dusche, die wieder Bewegung in seine steifgesessenen Hüften brachte. Kurz darauf setzte er sich im Wohnzimmer auf das Sofa, da er erkannte, dass der Tisch zwar gedeckt war, Cindy aber noch in der Küche werkelte. Als Cindy dann im Türrahmen erschien, klappte ihm der Unterkiefer herab. Cindy trug ihre neuen Stilettos СКАЧАТЬ