Название: Schmerz, Lust und Demut
Автор: Sarina Tyler
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783737584418
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Ihr Vater streichelte ihre Wange und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. »Genauso machen wir das auch, Schatz. Ich gehe schon einmal nach unten und suche uns einen Platz, damit wir den Sonnenuntergang beobachten können. Zieh dich einfach an und komm, wenn du fertig bist. Ich gönn` mir schon einmal ein Glas Wein.«
Mit diesen Worten stand er auf und öffnete die Tür. Kurz bevor er den Raum verließ, fand Alina doch noch die Kraft ein paar Worte an ihn zu richten.
»Ähh, Papa?«, hauchte sie verlegen.
»Was ist denn, Schatz?«
»Dankeschön.«
***
Ohne Arroganz oder Überheblichkeit musste Alina zugeben, dass dieses Sommerkleid ihr einfach hervorragend stand. Das dunkle blau betonte ihre blonden Haare, die sie heute Abend offen trug. Dazu blitzte ein schwarzes BH unter den Trägern hervor. Nicht nur für die Angestellten des Hotels schien sie ein wahrer Blickfang zu sein. Auch während des Essens machte ihr Vater ihr immer wieder Komplimente. Dabei trank er eine Flasche Wein fast alleine. Alina stieg erst bei der zweiten mit ein, um den wundervollen Abend zu krönen. Doch anscheinend unterschätzte sie den Rest-Alkohol in ihrem Blut, sodass sie einen leichten Schwips hatte, als sie die Hotelanlage verließen und gemeinsam zum Strand gingen.
»Es ist ein wundervoller Abend«, sagte ihr Dad nun bereits zum dritten Mal und legte seine Hand um die Taille seiner Tochter.
»Auf jeden Fall, Papa. Noch einmal Dankeschön, dass du mir die Reise spendiert hast.«
Langsam gingen sie auf das rauschende Meer zu. »Aber klar doch. Du hast es dir verdient.«
Gerade wollte Vater sich die Schuhe ausziehen, um ein paar Schritte im kühlen Nass zu wandeln, als zwei Hotelangestellte sich mit sorgenvoller Miene näherten.
»Guten Abend«, sagten die älteren Herren auf Englisch. »Wir wollten sie nur darauf hinweisen, dass sich ein Unwetter nähert.«
Alinas Vater nickte verstehend und antwortete: »Vielen Dank, wie schlimm wird es denn?«
Der ältere der beiden Männer zuckte mit den Schultern und blickte über das Meer. »Schwer zu sagen, aber trotzdem wollten wir unsere Gäste darauf hinweisen, sich die nächsten zwei Tage in den Abendstunden nicht allzu weit vom Hotel zu entfernen.«
Ihr Vater bedankte sich höflich, ging ein paar Schritte weiter und blickte auf die offenen See.
»Schau mal Schatz, da drüben braut sich etwas zusammen.«
Tatsächlich konnte Alina eine tiefhängende, dunkle Wand ausmachen, die mehr und mehr die Sonne zu verdrängen schien. Instinktiv schmiegte sie sich mehr an ihren Vater heran und beobachtete die beiden Männer, welche sich weiter entfernten, um die anderen Gäste zu warnen.
»Müssen wir uns Sorgen machen?«, wollte Alina wissen. »Die beiden Angestellten wirkten nicht gerade positiv gestimmt, dass die Wolke an uns vorbeizieht.«
Vehement schüttelte ihr Vater mit dem Kopf. »Mach dir mal keine Sorgen. Es wird nicht die erste Schlecht-Wetter-Front sein, die das Hotel über sich ergehen lassen muss. Und außerdem bin ich ja auch noch da.« Er lachte auf. »Zur Not verkriechen wir uns mit einer Flasche Wein auf dem Zimmer und erzählen uns Horror-Geschichten.«
Bei diesem Gedanken musste Alina laut auflachen und auf einmal fand sie es gar nicht mehr zu schlimm, sollte das Unwetter über sie herüberziehen.
***
Kurz vor Mitternacht war es dann soweit.
Von den Hotelangestellten hatten sie gehört, dass zwei Tage in Folge das Unwetter über sie hereinbrechen würde. Heute waren es die Vorläufer, welche die Insel erreichen würde, der richtige Orkan würde erst morgen kommen. Zumindest danach war wieder das Traumwetter angesagt, was sie sich erhofft hatten. Ein schwacher Trost …
Mehrmals war Vater an der Rezeption gewesen, hatte sogar seinen Laptop hervorgeholt und die Wetterdaten der Region persönlich studiert.
»Alles halb so wild«, sagte er schließlich und klappte den Laptop zu. Wie versprochen hatte er eine Flasche Wein kommen lassen und so saßen sie etwas betrunkener, als sie es sein wollten auf Alinas Bett und redeten.
Vielleicht war dieses Unwetter gar nicht so schlecht, dachte Alina und spielte mit ihren blonden Haaren. Endlich hatte sie ihren Vater einmal für sich ganz allein. Während draußen die ersten Regentropfen gegen die Scheibe prasselten und weit draußen auf dem Meer die blitzte zuckten, spielten sie erst Karten, um sich dann ernsteren Themen zuzuwenden. Alina wartete nur darauf, bis ihr Vater das Wort ergriff.
»Schatz, ich wollte mit dir noch über eine Sache reden.« Ihr war sofort klar, was er ansprechen wollte und sie war dankbar dafür. Gut, dass der Alkohol ihre Zungen löste. »Weiß du, Sex ist eine ganz normale Sache. Und das du noch Jungfrau bist ist nicht schlimmes. Im Gegenteil, ich finde gut, dass du etwas länger gewartet hast.«
Er machte eine Pause, sah ihr direkt ins Gesicht. Natürlich kam da noch mehr, doch in dieser Situation konnte Alina nur ein: »Dankeschön«, hauchen.
»Geschlechtsverkehr ist eine tolle Sache«, setzte ihr Vater erneut an. »Es macht Spaß, hält fit und man kann sich selbst ein wenig ausprobieren. Trotzdem sollten Verantwortung und Disziplin immer ein Teil des Spiels sein, wenn du mal mit einem Jungen schlafen möchtest.«
Erneut begann Alinas Unterleib zu ziehen. Wurde das jetzt zum Standard, wenn sie über dieses Thema sprachen? Mehrmals musste sie sich räuspern und mit einem Schluck Wein ihre Gedanken fortspülen, bis sie ihre Stimme fand.
»Und was ist, wenn ich nicht mit einem jungen schlafen möchte, sondern mit jemanden mit mehr Erfahrung.«
Ein langer Seufzer ihres Vaters folgte. »Alina, tu es bitte nicht. Du weißt doch, dass es falsch ist. Vielleicht ist das nur eine Phase, oder du hast es dir in den Kopf gesetzt und möchtest jetzt genau das, was du eben nicht bekommen kannst, aber es ist besser, wenn wir nicht weiter darauf eingehen.« Er lehnte sich nach vorne, drückte ihr Kinn nach oben, damit sich ihre Blicke treffen konnten. »In ein paar Wochen wirst du darüber lachen, dass du es überhaupt in Erwägung gezogen hast. Ich weiß, wir sind nicht blutsverwand, aber trotzdem halte ich das für keine gute Idee.«
Alina umklammerte das Glas Wein, als würde sie es zerdrücken wollen. Natürlich hatte er recht – sie wusste es. Und doch wurde ihre Begierde mit jedem Wort nur noch mehr angeregt. Es war, als konnte sie nur noch an das eine denken. Ihre Jungfräulichkeit wollte sie auf keinen Fall an irgendeinen Typen aus der Schule verlieren. Der Mann, welcher der erste sein sollte, saß genau vor ihr. Nur zu gerne hätte sie ihn jetzt geküsst, sich an ihn geschmiegt und seinen Penis umfasst, bis er nicht mehr konnte uns sie hier und jetzt in ihrem Bett nahm. Ein Kribbeln zog sich ihren Körper herauf und vermischte sich mit dem Schauer zu einer gemeinen Mischung auf Lust und Verlangen.
Alina nahm seine Hand und führte sie zärtlich zu ihrer Wange.
»Was ist, wenn ich dir sagen würde, dass es sich zwar falsch anhört, aber genau das richtige ist. Papa, ich weiß es einfach. Wieso können wir es nicht versuchen?«
Langsam schüttelte er mit dem Kopf, doch seine Hand streichelte langsam СКАЧАТЬ