Genesis IV. Alfred Broi
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Название: Genesis IV

Автор: Alfred Broi

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Genesis

isbn: 9783750219854

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СКАЧАТЬ erneut, doch reichte es aus, um dem Muttertier das Gleichgewicht zu nehmen. Obwohl es sich mit aller Kraft dagegenstemmte, konnte es nicht verhindern, dass es in eine der Spalten rutschte, die das Hauptbeben gerissen hatte. Verzweifelt versuchte es mit seinen Hufen Halt zu finden, doch war es einfach zu schwach. Im Angesicht des sicheren Todes brüllte es erbärmlich auf, dann verschwand es in der Tiefe und seine Rufe erstarben abrupt.

      Dafür kreischte jetzt das Jungtier vollkommen irrsinnig auf, weil seine Ängste es schier zerspringen lassen wollten.

      Sofort wusste Boliro, was er zu tun hatte, denn natürlich konnte und wollte er das Kleine nicht sich selbst überlassen. Während er sich in Bewegung setzte, stieß er beruhigende Rufe aus und erreichte tatsächlich, dass sich das Tier ein wenig beruhigte und ihn fixierte.

      Plötzlich spürte Boliro eine neuerliche Erschütterung des Bodens und ein tiefes Grollen war zu hören. Sogleich stieg Entsetzen in ihm auf, instinktiv rannte er schneller. Einen Augenblick später aber erstarb beides schon wieder. Boliro atmete erleichtert auf und wurde wieder langsamer.

      Bis zu dem Moment, da er erkannte, dass nur das Rütteln, nicht aber das Grollen geendet hatte. Doch zu diesem Zeitpunkt war es schon zu spät für das Jungtier.

      Das Grollen wurde schlagartig wieder lauter und nur eine Sekunde später brach der Boden unter dem Kleinen auf und eine wuchtige Fontäne aus kochend heißem Wasserdampf schoss senkrecht in die Höhe, riss den zitternden, hilflosen Körper des Tieres mit sich. Ein furchtbar schmerzhafter Schrei fuhr ihm aus der Kehle, während es in einem hohen Bogen direkt auf Boliro zuflog und schließlich vollkommen unkontrolliert, aber irrsinnig wuchtig fünf Meter von ihm entfernt zu Boden klatschte.

      Boliro erschrak zutiefst und rannte darauf zu, doch als er direkt vor dem Körper des Jungtieres stand, raubte ihm sein Anblick schier den Atem und die Besinnung. Seine Vorderbeine begannen zu zittern und gaben schließlich nach und mit einem quälenden Aufschrei stürzte er vollkommen entsetzt auf die Knie.

      Die Haut hatte sich vollkommen vom Körper des kleinen Tieres gelöst, es war nicht mehr, als ein blutiger, wabbeliger Haufen Fleisch und Knochen und doch war es noch am Leben, tat seine letzten, so unendlich quälenden Atemzüge, während Boliro in seinen Augen klar erkennen konnte, dass es noch immer vergeblich versuchte zu ergründen, wie sich seine Welt innerhalb weniger Minuten in eine absolute Hölle verwandeln konnte.

      Dann erst erstarben seine zuckenden Bewegungen und begleitet von einem dicken Blutschwall, der sich vor ihm auf dem Boden verteilte, atmete es ein letztes Mal aus und das Leben erlosch in ihm.

      Am Ende war Boliro der einzige Überlebende dieses furchtbaren Massakers und seine klagenden Rufe waren lange und weithin zu hören.

      In diesem Moment war er sich mehr denn je bewusst, dass dieser Ort, ja der gesamte Planet, nichts Lebenswertes mehr an sich hatte.

      In diesem Moment spürte er keinerlei Hoffnung mehr in sich...

      Sie spürte seine Hand in ihrer Hand. Sie war warm und trotz der Kraft, die sie in sich barg, sehr weich.

      Melia umfasste sie etwas fester, um sie nicht zu verlieren.

      Während sie weiterlief, musste sie feststellen, dass der Weg vor ihr nicht klar zu erkennen war, sondern ein eher verschwommenes, halbdunkles Nichts darstellte. Dennoch wusste sie, dass sie das Richtige tat.

      Hinter sich konnte sie seinen Atem hören. Er ging stoßweise, war gehetzt und ab und zu war ein leichtes Stöhnen zu hören.

      Melia musste darüber lächeln, denn der Grund dafür war sie allein.

      Nichtsahnend hatte sie ihn förmlich aus dem Schlaf gerissen, um ihn jetzt hinter sich her durch die Dunkelheit zu zerren. Aber so war das doch nun mal, wenn man eine Überraschung plante. Und genau das sollte ihm doch auch jetzt widerfahren: Eine wundervolle, wunderbare Überraschung mit der er sicher nicht gerechnet hatte. Obwohl Melia sich eingestehen musste, dass sie sich im Moment ebenfalls nicht mehr recht daran erinnern konnte, was sie vorhatte – was sie jedoch auf die momentane Hetzerei zurückführte – wusste sie, dass es etwas ganz Besonderes sein würde.

      In einiger Entfernung konnte sie plötzlich ein schwaches Licht entdecken. Das war ihr Ziel.

      Langsam dämmerte es ihr wieder: Sie waren in einem Tunnel, wenngleich sie eigentlich nicht damit gerechnet hatte, dass er derart lang und dunkel sein würde. Am Ende aber war Licht. Viel Licht – und auch viele Menschen.

      Und sie alle würden dann auf sie herabblicken, weil Melia etwas tun würde, was die Aufmerksamkeit aller auf sie ziehen würde.

      Aber was genau war es noch, dass sie tun würde? Sie konnte es nicht mit Gewissheit sagen, nur, dass es etwas sein würde, was nicht alltäglich war und sowohl ihr Leben, als auch das des Mannes hinter ihr für immer verändern würde.

      Als sie an ihn dachte, spürte sie sofort wieder eine wundervolle Wärme, die sich von ihrem Herzen in ihren ganzen Körper ausbreitete und von der sie wusste, dass es dafür nur einen sinnvollen Namen geben konnte: Liebe!

      Ja, sie liebte diesen Mann, den sie gerade immer weiter hinter sich herzerrte. Mehr als Worte es je sagen könnten. Melia spürte, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte, wie eine wohlige Gänsehaut über ihren Körper strich. Der Gedanke an ihn war stets erregend. Sie liebte sein Gesicht, seinen Körper, seinen Blick, seinen Geruch, den Klang seiner Stimme – ach, doch schlicht und ergreifend einfach alles an ihm.

      Und er liebte sie. Das hatte er ihr schon so oft in so unendlich vielen wundervollen und besonderen Momenten gesagt und zu verstehen gegeben.

      Deshalb hatte sich Melia entschlossen, hier und jetzt das zu tun, was sie gerade vorhatte: Ihr Liebesglück endlich vollkommen und ihm vor den Augen der ganzen Welt einen Heiratsantrag zu machen. Die Tatsache, dass ihr wieder eingefallen war, warum sie hier waren und der Gedanke daran, beschleunigten ihren Herzschlag nochmals deutlich.

      Noch niemals in ihrem Leben, dessen war sie sich so absolut klar bewusst, hatte sie eine bessere und richtigere Entscheidung getroffen.

      Nur eines gab es, dass ihr Glück noch trübte und es am Ende doch nicht so abschließend vollkommen machte, wie sie es sich gewünscht hätte: Trotz all der gemeinsamen Erlebnisse, die sie miteinander hatten, trotz all der Liebe, die sie für ihn empfand und die sie durch ihn empfing, war es ihr bisher noch nicht gelungen, seinen Namen zu erfahren.

      Wenn sie jetzt nicht so aufgeregt gewesen wäre, weil das Ende des Tunnels mittlerweile in greifbare Nähe gerückt war, hätte sie sich deswegen vielleicht wieder – wie schon so oft, wenn sie allein war – gegrämt, doch war sie sich mehr als sicher, dass mit ihrer Frage nach einem gemeinsamen Leben, er ihr auch dieses letzte Geheimnis über sich offenbaren würde.

      Der Gedanke daran erregte sie noch mehr und erzeugte ein offenes Lachen bei ihr. Beinahe kicherte sie, was sie zusätzlich belustigte. Ja, Melia fühlte sich fast so wie ein kleines Schulmädchen, dass gerade ihren ersten Kuss erlebt hatte.

      Hinter sich konnte sie ebenfalls ein Kichern hören und sie war so froh, dass ihr Auserwählter mittlerweile ebensolchen Spaß an dieser Sache fand, wie sie selbst.

      Im nächsten Moment aber beschlich sie eine Unsicherheit, die in dem gleichen СКАЧАТЬ