Genesis IV. Alfred Broi
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Название: Genesis IV

Автор: Alfred Broi

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Genesis

isbn: 9783750219854

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СКАЧАТЬ hatte und jetzt schluchzend ins Leere starrte, war da noch eine weitere Schwester, die den Rollstuhl schob, zwei ältere Männer, die als Grabwärter fungierten und gerade den Sarg in die Erde hinabließen und der Priester, der aus dem heiligen Buch zitierte. Jorik fiel auf, das es nicht Pater Matu war, der normalerweise diese Aufgabe übernahm, jetzt aber scheinbar verhindert war.

      Und Marivar war da. Doch sie hatte ihren Kopf gesenkt und schien so sehr in Gedanken, dass er sie nicht stören wollte. Also stellte er sich ein paar Schritte entfernt neben sie.

      Irgendwann dann hob sie ihren Kopf und erkannte ihn. Als sich ihre Blicke trafen, konnte er trotz der Trauer, die auch sie umfing, ein Leuchten erkennen, dass ihm zeigte, dass sie erfreut war, ihn zu sehen. Dennoch blieb er, wo er war und folgte der Zeremonie, obwohl er große Sehnsucht danach hatte, ihre Nähe zu spüren. Er nahm sich vor, sie am Ende der Beerdigung in die Krankenstation zurück zu begleiten.

      Dann aber bat der Priester zum Gebet und alle senkten ihre Köpfe. Als er den Blick wieder anhob, musste er erschrocken feststellen, dass Marivar nicht mehr da war. Offensichtlich hatte sie die Situation genutzt, um unbemerkt zu gehen.

      Sofort verspürte Jorik Trauer darüber und eine immer größer werdende Sehnsucht nach ihr. Dem Drang, frühzeitig zu gehen und sie zu suchen, konnte er jedoch widerstehen, denn der Wunsch, dem kleinen Mädchen die letzte Ehre zu erweisen, war vordringlicher.

      Danach aber würde ihn sein Weg direkt zu ihr führen, denn ihm war mehr als klargeworden, dass er sich nicht mehr zurückhalten konnte und wollte.

      Als sie die Ostküste Poremiens vor Augen hatten, begann Lexis bereits wieder am Horizont zu versinken. So weit im Norden waren die Tage ohnehin weitaus kürzer als im Zentrum des Planeten.

      Mittlerweile hatten Rimbo und Kendig die Aufgaben getauscht und sie rauschten mit unvermindert hoher Geschwindigkeit in Küstennähe Richtung Ajuminaja.

      Als sie die größte Stadt Poremiens an der Ostküste schließlich erreicht hatten, war die Sonne jedoch auch hier schon gesunken und die Abenddämmerung hatte Einzug gehalten.

      „Was gibt es?“ fragte Shamos. Rimbo hatte ihn vor einer Minute über Bordlautsprecher ins Cockpit gerufen.

      Nach ihrem Gespräch in der Eiswüste hatten sich nach und nach alle anderen wieder in den hinteren Aufenthaltsraum des Schiffes verzogen und die beiden jungen Männer allein gelassen. Sogar Malawi und Idis waren gegangen und in ihren Gesichtern konnte man erkennen, dass sie hofften, noch mehr über ihre Reise von Shamos und Matu zu erfahren.

      Als der Wissenschaftler jetzt aber in das Cockpit kam, hatte er alle anderen wieder mit im Schlepptau und der Raum war sofort wieder ziemlich überfüllt.

      Rimbo und Kendig warfen sich einen mürrischen Blick zu, weil sich so lange Zeit niemand hatte blicken lassen und sie jetzt alle, wie die Geier, wieder auf der Stange hockten, weil endlich etwas passierte.

      Dann sagte Rimbo. „Wir sind etwa acht Meilen vor Ajuminaja! Sie müssen uns sagen, wo wir anlegen sollen! Wir kennen uns hier nicht aus und wissen nicht, wo die Bibliothek zu finden ist!“

      Shamos lächelte und nickte, doch bevor er antworten konnte, meinte Pater Matu. „Die Bibliothek liegt im äußersten westlichen Bezirk. Wir können nicht direkt dorthin. Aber wir können am Hafen vorbei den Imlo-Fluss stromaufwärts fahren bis wir zu den Hubschleusen...kommen!“ Er stoppte ab, weil ihn die anderen anschauten und Shamos ihn sogar anstarrte. „Was?“ fragte er daher.

      „Woher weißt du das?“ Shamos war sichtlich überrascht.

      „Warum nicht?“ erwiderte der Pater aber mit einem lockeren Schulterzucken. „Ich habe hier mal eine Zeitlang gelebt, da prägen sich die Örtlichkeiten eben ein!“

      Allen anderen war das Erklärung genug, nur Shamos schien noch ein wenig unzufrieden, blieb jedoch stumm.

      Rimbo hingegen nickte. „Also den Fluss stromaufwärts bis zu...?“

      „…den Hubschleusen!“ vervollständigte Matu. „Es gibt da eine Schleusenanlage mit Hebewerk. Der Fluss kommt aus dem nördlichen Hochland und besitzt eine beachtliche Geschwindigkeit, wenn er sich der Küste nähert. Früher gab es dort einen Wasserfall. Er war wohl der eigentliche Grund, warum man hier dann eine Siedlung gebaut hat, die sich später zu dieser Millionenmetropole entwickelte. Um den Fluss besser als Transportweg nutzen zu können und die Rohstoffe im Norden effektiver zu fördern, hat man ihn gestaut und dieses Hebewerk mit den Schleusen gebaut!“ Alle Anwesenden hörten ihm aufmerksam zu und nickten teils beeindruckt. „Ich nehme jedoch nicht an, dass das Werk noch intakt ist, sonst könnten wir bis auf Wurfweite an die Bibliothek heranfahren. Doch auch wenn es noch funktionstüchtig wäre, sollten wir es wohl nicht ausprobieren!“

      „Warum?“ fragte Esha.

      „Weil es sicher zu viel Aufsehen erregen würde!“ erwiderte der Pater ungerührt. „Die Stadt wird wie alle anderen Städte auch, randvoll mit Monstern sein!“

      Für einen Moment trat eine bedrückende Stille ein, weil alle wussten, dass Matu Recht hatte und sie sich plötzlich wieder bewusst zu werden schienen, dass ihr Vorhaben absolut lebensgefährlich war.

      „Okay!“ meinte Rimbo dann jedoch voller Tatendrang. „Also im Schleichgang zu den Schleusen!“

      Ein paar Minuten später hatten sie die nördliche Hafeneinfahrt passiert und hielten auf die Stadt zu. Obwohl das Flussbett schnell enger wurde, hielt sich die Tiefe lange Zeit bei fast dreißig Metern, sodass Kendig keine Mühe hatte, ihr Schiff schnell und unbemerkt nach Westen zu manövrieren.

      Über Sonar konnten sie unzählige, feindliche Signale innerhalb der Stadtgrenzen erkennen, die ihnen das Gefühl vermittelten, als würde sich dort alles bewegen, doch zu ihrer Überraschung nahm die Feindpräsenz nach Osten hin rapide ab.

      Als sie die Schleusenanlage schließlich erreicht hatten, waren kaum noch Signale zu orten.

      Matu wies Kendig an, das Schiff in eine geflutete, überdachte Nebenkammer zu lenken, die für Reparaturzwecke gebaut worden war, wo sie aufgrund der vorherrschenden Dunkelheit ungesehen auftauchen konnten.

      „Wer geht?“ fragte Rimbo, als Kendig die Maschinen stoppte.

      „Ihr beide bleibt hier auf Abruf!“ erwiderte Idis sofort. „Wir anderen machen das!“

      „Was...?“ rief Kendig entsetzt. „...aber...?“

      „Was hast du für ein Problem?“ fragte Malawi und schaute ihn verständnislos an.

      „Ich...!“ Er schaute Rimbo an, der ihm kaum merklich zunickte. „Wir möchten, dass ihr beide...!“ Er sah seine Frau und dann Idis direkt an. „...hier bleibt!“

      „Wozu?“ fragte Idis sofort mürrisch.

      „Wir wissen absolut nicht, was uns hier erwartet. Es könnte gefährlich werden!“

      Jetzt sah ihn Malawi mit finsterer Miene an. „Wir wissen nie, was uns irgendwo erwartet!“ Sie schüttelte leicht verärgert den Kopf. „Und Gefahr schockt uns nicht!“ Sie schaute zu ihrer Freundin. „Stimmt’s?“

      Idis nickte. „Sonst seid ihr auch nicht so zimperlich. Und ich bin hier nicht nur СКАЧАТЬ