Genesis IV. Alfred Broi
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Название: Genesis IV

Автор: Alfred Broi

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Genesis

isbn: 9783750219854

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СКАЧАТЬ wieder vom Boden ab. Nach einer engen Kehre flog er zurück zur Küste, wo das Schiff sauber in den galpagischen Ozean eintauchte.

      Captain Cosco und der andere Pilot jedoch blieben noch an Ort und Stelle, um den Test der Maschinen zu überwachen und die Gegend weiterhin nach Feinden abzusuchen.

      Für einen Moment trat Stille ein.

      Mavis nutzte die Zeit, um sich von dem äußerst aufregenden Gefühl, ruhig in dieser Kugel zu stehen, während sie rollte, zu beruhigen und mittels des Bildschirms direkt vor ihm die Gegend vor ihnen zu sondieren.

      Sie befanden sich auf einer ausgedehnten, flachen Ebene mit felsigem Untergrund, auf der unzählige Gesteinsbrocken unterschiedlichster Größen und Formen verstreut lagen. Im Hintergrund konnte Mavis einen kleineren Höhenzug mit scharf gezackten Gipfeln erkennen.

      Als es darum ging, einen geeigneten Ort für den Test der Boritas zu finden, fiel die Wahl schnell auf Oritos, dem südlichsten Festlandssockel Santaras, etwa vierhundert Meilen unterhalb von Adi Banthu gelegen und im Westen mit der Südspitze Tibuns verbunden. Die nördliche Küste, an der sie sich jetzt befanden, war überwiegend vulkanischen Ursprungs, wenngleich diese eruptiven Aktivitäten längst Vergangenheit waren. Die Auswirkungen aber waren noch immer vorhanden. Der Boden war karg, felsig und zerklüftet. Überall gab es Geröllfelder, wie das, auf das Mavis jetzt blicken konnte, die sich mit Verwerfungen und bizarren Höhenzügen abwechselten.

      Alles in allem also genau die richtige Gegend, um ihre Mission durchzuführen.

      Zufrieden atmete Mavis einmal tief durch, dann aktivierte er die beiden seitlichen Laufwerke der Kugel. Ein hydraulisches Summen war zu hören, als rechts und links von ihm die entsprechenden Stahlkonstruktionen nach außen gedrückt wurden. Dadurch verlor der Boritas sein kugelförmiges Aussehen und wirkte von vorn jetzt wesentlich mehr wie ein Reifen, da die Seiten nun abgeflacht waren. Die seitlichen, senkrecht stehenden, tellerförmigen Laufwerke waren dort mit einem massigen Stahlarm mit der Maschine verbunden und sanken gerade herab, bis die umlaufende Kette, ähnlich wie bei einem Panzer, Bodenhaftung hatte.

      Dadurch richtete sich der Boritas wieder so aus, wie er bereits im Flugboot befestigt war. Bei Mavis waren das nur wenige Zentimeter, bei anderen bedurfte es deutlicherer Drehungen.

      Am Ende aber gelang es überall und die sechs Boritas sahen jetzt aus wie Reifen aus Drahtgeflecht, an denen man jeweils seitlich zwei Stahlarme mit Laufwerken angebracht hatte.

      „Okay Leute!“ hob Mavis an. „Die Zeit des Ausruhens ist vorbei. Wir wissen alle, weshalb wir hier sind. Die Welt setzt große Hoffnungen in diese Babys. Machen wir Realität daraus!“

      Während er aus allen Kugeln Zustimmung erntete, erhöhte er den Schub auf das Haupttriebwerk in seinem Rücken und der Boritas rollte mit beachtlicher Beschleunigung direkt in das Geröllfeld vor ihnen.

      Alle anderen folgten ihm in geringem Abstand.

      In der Luft gab es kein eindeutiges Übergewicht, das hatten die furchtbaren Jahre des Krieges immer wieder gezeigt. Dem wesentlich besseren fliegerischen Können der eigenen Piloten setzte der Feind eine schier unerschöpfliche Armada von Kampfflugzeugen entgegen, die dieses Ungleichgewicht wieder egalisierte.

      Anders im Wasser, wo der Mensch dominierend war. In Küstennähe hatte sich dieses Übergewicht zwar deutlich abgemildert, aber auf offener See und speziell unter der Wasseroberfläche waren bisher keine Fremden aufgetaucht, was der Menschheit die Chance gegeben hatte, an diesen Orten zu überleben.

      Denn genauso, wie sie in diesem Element dominierte, hatte der Feind nach wie vor eine überragende und furchtbare Übermacht auf dem Festland, wo seine riesigen Insektenarmeen gnadenlos herrschten und noch immer schreckliche Blutbäder an Menschen anrichteten, die nicht im Schutz der Meere leben konnten, weil dort schlicht und ergreifend kein Platz mehr für sie war.

      Sollte der Krieg noch zu gewinnen sein und dass Sterben der Menschheit endlich aufhören, so war allen klar, dass dies in erster Linie nur über die Vernichtung dieser monströsen Insektenbestien geschehen konnte. Entsprechend musste dafür gesorgt werden, dass das Ungleichgewicht an Land zu Gunsten der Menschheit verändert wurde.

      Dies war der Grundgedanke für die Boritas gewesen.

      Alle Maschinen, die der Mensch besessen hatte, waren nicht stark genug gewesen, um es mit diesen Monstern aufzunehmen, schon gar nicht, wenn sie – wie fast immer – im Rudel von mehr als einem Dutzend auftraten.

      Hauptgrund dafür war, dass Panzer, Geschütz-LKWs und Anderes nicht schnell, vor allem aber nicht wendig genug für einen erfolgreichen Kampf gegen sie waren. Unzählige zerstörte und ausgebrannte Wracks überall auf ganz Santara zeugten von dieser Tatsache und verursachten bei Mavis eine Übelkeit erregende Gänsehaut, weil er wusste, dass hinter jedem davon noch mehr Todesopfer standen.

      Wollte man also die Fronten ändern und den Ausgang des Krieges beeinflussen, musste man genau dort ansetzen.

      Das hatte man nun endlich getan und das Ergebnis waren diese Boritas, die Mavis und seine Männer jetzt hier einem abschließenden Test unterziehen wollten.

      Als Mavis das Geröllfeld erreichte, zeigte die Geschwindigkeit 65 Meilen in der Stunde.

      So weit, so gut, dachte er. Schnell genug waren sie, dafür sorgte allein schon das kraftvolle Triebwerk, das installiert war. Jetzt galt es, die Wendigkeit auch unter realen Bedingungen zu beweisen.

      Entsprechend begann Mavis die beiden Joysticks zu bewegen, sodass sich der Boritas zur Seite legte und den ersten Gesteinsbrocken sanft umkurvte, ohne dass er die Geschwindigkeit verringern musste. Die Bodenhaftung der Drahtgestelle war hervorragend. Zusätzlich dienten die seitlichen Laufwerke als Stabilisatoren, die mit kurzen Bodenkontakten wie bei einem Slalomfahrer dafür sorgten, dass alles reibungslos ablief.

      Mavis war zufrieden und stellte fest, dass auch die anderen keinerlei Probleme, sondern im Gegenteil sogar Spaß mit ihren Maschinen hatten. Einige Minuten testeten sie so die Fahreigenschaften.

      Okay, auf zu Stufe Zwei des Tests, dachte Mavis dann bei sich, denn obwohl sich die Boritas gut bewegten, bedeutete Wendigkeit im Kampf gegen die Insektenmonster doch noch etwas vollkommen Anderes.

      Er konzentrierte sich und raste auf den nächsten Gesteinsbrocken zu, legte die Maschine zur Seite, um ihn auf der rechten Seite zu umkurven, tat das auch bei fast sechzig Meilen in der Stunde, nur um genau in dem Moment, da er sicher war, an ihm vorbei zu sein, das linke seitliche Laufwerk wuchtig in den Boden zu hämmern. Augenblicklich wurde die Kugel nach links herumgerissen, während das Laufwerk wie ein Anker im Boden steckte. Kaum hatte der Boritas so eine neunzig Grad Drehung vollführt, löste Mavis das Laufwerk wieder und die rasante Fahrt konnte ohne jeglichen Geschwindigkeitsverlust in die andere Richtung weitergehen.

      Mavis blieb in dieser Zeit absolut aufrecht, da der Kreiselkompass fehlerlos arbeitete, die Fliehkraft der abrupten Richtungsänderung und die Trägheit seiner eigenen Körpermasse aber sorgten dafür, dass er das Gefühl hatte, er würde jeden Moment nach rechts wüst aus der Bahn getrieben werden. Er musste unweigerlich aufschreien, da es aber gleichzeitig auch eine tierisch geile Erfahrung war, ähnelte es eher einem wilden Jauchzer.

      Während Mavis hiernach die Geschwindigkeit seines Boritas deutlich reduzierte, damit er sein Herz und sein Gehirn erst einmal wieder einfangen konnte, machten es ihm die Anderen natürlich nach und vollführten ebenfalls rasante Richtungsänderungen bei hoher Geschwindigkeit, was zu einem ziemlich wüsten Geschrei im Äther führte.

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