Im Wirbelsturm der Gefühle. K.B. Stock
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Название: Im Wirbelsturm der Gefühle

Автор: K.B. Stock

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783745042221

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СКАЧАТЬ Kollegin. Sie kennt alle relevanten Fälle und sie wird für Sie genau da weitermachen, wo ich ab morgen aufhöre.

      Daher bitte ich Sie eindringlich, mich ziehen zu lassen und meine Kündigung an unser Hauptquartier weiterzuleiten.

      Was das Finanzielle angeht, muss sich um mich niemand Sorgen machen. Ich verdiene mit meinen bereits veröffentlichten Büchern inzwischen jeden Monat weit mehr, als das Salär beträgt, dass ich vom kanadischen Staat für diesen Knochenjob bekomme.

      Daher ist es nicht meine Zukunft in den kanadischen Streitkräften, oder gar der Verdienst, weshalb ich aufhöre. Es ist die tote Samira, die sich gestern Nacht da draußen in ihrer Unterkunft umgebracht hat, ohne dass ich das verhindern konnte.

      Denn ich, und nur ich – wer denn sonst – hätte die Anzeichen für diesen Suizid erkennen und sehr viel vorausschauender handeln müssen.

      Und genau das hab’ ich leider nicht in ausreichendem Maße getan. Zumindest nicht so, wie es am Ende des mit ihr zuletzt geführten Gesprächs nötig gewesen wäre. Mit diesem Versagen, Herr General, damit muss ich jetzt wohl für den Rest meines Lebens klarkommen.“

      „Also gut, Jack. Ich verstehe Ihre Beweggründe. Da Sie Zivilist sind, kann ich Ihnen auch nicht befehlen, hierzubleiben und weiterzumachen. Aber einen guten Rat von mir sollten Sie dennoch annehmen.

      Sie sind nicht schuld, an dem, was gestern Nacht mit Samira passiert ist. Reden Sie sich das bitte nicht ein. Sie sind nämlich meiner Ansicht nach ein ausgesprochen guter Arzt und noch ein besserer Psychologe, den ich gerne noch eine Weile behalten hätte. Und genau das werde ich auch in meinen Bericht schreiben.

      Gönnen Sie sich jetzt erstmal eine Pause im Kreis Ihrer Familie. Wer weiß, vielleicht fangen Sie ja anschließend wieder als Profiler bei der RCMP an.

      Wie man mit einer posttraumatischen Belastungsstörung umgehen muss, brauche ich Ihnen ja nicht zu sagen. Das wissen Sie als Experte auf diesem Gebiet sicher sehr viel besser als ich.

      Bleibt mir also nur noch übrig, Ihnen Hals- und Beinbruch für ihr zukünftiges Leben zu wünschen.“

      Nach diesen einfühlsamen Worten kam der sonst ziemlich bärbeißige und lebensältere General hinter seinem Schreibtisch hervor und drückte Jack Bishop zum Abschied die Hand.

      „Danke Jack. Und zwar für alles, was Sie hier unter meinem Kommando geleistet haben. Das war für Sie hier bei uns ja kein Zuckerschlecken. Kommen Sie also bitte rasch wieder auf die Füße und alles Gute für Sie.“

      Schon am Tag nach dieser folgenschweren Entscheidung saß Dr. Jack Bishop in einer kanadischen Herkules CC-130, die ihn zunächst nach Frankfurt brachte, von wo er am Tag darauf mit einem regulären Zivilflug in seine kanadische Heimat zurückkehrte.

      „Ich werde wieder ein Buch schreiben, in dem ich alles zum Ausdruck bringe, was ich im Irak erlebt habe.

      Und ich mache mit meiner Kerry endlich den Karibikurlaub, den ich ihr schon so lange versprochen habe“, dachte Jack, als er von seinem Fensterplatz kurz nach dem Start auf die seitlich vorbeiziehenden britischen Inseln hinabblickte.

      Als die Boeing 787 der Air Canada schließlich in der hereinbrechenden Dämmerung auf den Nordatlantik hinausflog, murmelte er leise vor sich hin: „Außerdem werde ich wieder anfangen zu malen. Das hat mich als Ausgleich schließlich auch damals nach Afghanistan wieder in die Spur gebracht.“

      Jack konnte nach dem an Bord servierten Abendessen nur unruhig schlafen, weil er in seinen Träumen viel zu oft das Mitleid erregende Gesicht der jungen Jesidin Samira vor sich sah.

      Nach dem siebeneinhalbstündigen Non-Stop-Flug überlegte der davon noch immer übermüdete Jack Bishop nach der Einreisekontrolle auf dem Ottawa International Airport, wie er nun am besten weiter vorgehen sollte.

      „Kerry weiß ja nicht, dass ich schon heute Abend heimkomme, deshalb muss ich jetzt zu allererst mal einen Blumenstrauß für sie besorgen.

      Mann, oh Mann, wird die sich freuen, wenn sie hört, dass ich endlich ihrem Wunsch gefolgt und aus diesen von ihr so gehassten Job ausgestiegen bin“, sagte er sich, als er die Geschäfte in der Ankunftshalle nach einem Blumenladen durchforstete.

      „Wo soll’s hingehen?“, fragte der freundliche Taxifahrer, nachdem er Jacks Gepäck wenig später vor der Ankunftshalle im Kofferraum verstaute.

      „In die Camelia Avenue im Manor Park, ich lotse Sie dann in die Straße zu meiner Wohnung“, antwortete Jack, während er den riesigen Strauß roter Rosen neben sich auf dem Rücksitz deponierte.

      Als Jack vor seinem Heim aus dem Taxi ausstieg und der Taxifahrer gegen ein großzügiges Trinkgeld die Koffer vor seiner Haustür abgestellt hatte, erwog Jack zunächst, an der Tür Sturm zu läuten.

      Da er mit einem Blick auf die bereits dunklen Fenster seines Hauses davon ausging, dass seine Ehefrau Kerry schon zu Bett gegangen war, ging er von diesem Vorhaben aber gleich wieder ab.

      „Ist doch sicher viel schöner, wenn ich sie aus dem Schlaf küsse“, dachte er, während er die Haustüre leise aufschloss und sein weniges Gepäck ebenso lautlos im Flur abstellte.

      Gleich danach packte Jack den riesigen Rosenstrauß aus der Papierhülle aus und schlich auf leisen Sohlen über die Treppe hinauf in den ersten Stock.

      Schon als er die Treppe halb geschafft hatte, meinte er seltsame Geräusche aus der oberen Etage zu hören. Und als er weiterging, wurde ihm langsam klar, was er da hörte.

      Das ekstatische Stöhnen seiner Frau Kerry, was er nur allzu gut kannte – wie auch die klatschenden Laute von aufeinanderprallenden Körpern – klangen in seinen Ohren ausgesprochen vertraut. Nur war er bisher nicht Zuhörer, sondern Beteiligter an derartigen Liebesspielen gewesen.

      Als er die Tür des ehelichen Schlafzimmers leise öffnete, gefror ihm sein Blut wegen dem, was er da vor sich sehen musste, in den Adern.

      Seine über alles geliebte Kerry, die ihm bei der Hochzeit ewige Treue geschworen hatte, bewegte sich enthusiastisch seufzend und völlig nackt unter einem ebenfalls unbekleideten Mann, den er bei näherem Hinsehen als seinen engsten Freund Charly identifizierte.

      „Charles MacKenzie, was bist du nur für ein dreckiges Schwein!“, brüllte Jack Bishop jetzt mit überschäumender Wut.

      Den offensichtlichen Liebhaber seiner Frau packte er sogleich am Genick und riss ihn von seiner Frau weg, um ihm umgehend ein paar Faustschläge auf seinen Solarplexus zu verpassen.

      Wobei er auch nicht vergaß, dem mittlerweile schon schwankenden und noch immer völlig perplexen Ehebrecher den noch in seiner linken Hand befindlichen Rosenstrauß um die Ohren zu schlagen.

      „Warst schon mal ein bisschen fitter, du dummes Arschloch“, schrie er seinen Nebenbuhler jetzt an, während er Charly einen abschließenden Hieb in sein teigiges Antlitz verpasste.

      „Schatz, das ist doch alles nur ein fürchterliches Missverständnis“, versuchte seine Frau weinerlich das entstandene Chaos zu beruhigen, während sie sich ein Bettlaken über ihre wohlgeformten Brüste zog.

      „Ein Missverständnis, so, so! Na dann ist das hier ja wohl alles nicht der Rede wert, oder? Du bist eine СКАЧАТЬ