Название: Aficionados - Der Zauber der Giacomettis
Автор: - Joshi
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783741805233
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2 Richard Tuttel – Unter der Überschrift ‘Kunst als Andeutung’ im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung vom Freitag, 26. Oktober 2012, fragt die Autorin Catrin Lorch, tatsächlich Catrin mit ‘C’: Wie viel Seele steckt in einer Skulptur? (Wie viel dabei tatsächlich auseinander geschrieben) Der amerikanische Bildhauer Richard Tuttle entwickelt jenseits aller Esoterik konzentrierte Werke der Stille. – Diesem halbseitenlangen Artikel als Hinweis auf die bevorstehende Ausstellung in der Pinakothek der Moderne in München habe ich die schönen Beschreibungen entnommen ‘Ein Plastikschlauch, der schneckig so eingedreht ist…’ Schick auch die Materialbeschreibung der Tuttle’schen Skulpturen: ‘Schnur, Tape, grünes Seidenpapier, doppelt verdrehte Isolierfolie, Wollstränge.’ Unklar bleibt, ob man das jetzt zur Ausstellung mitbringen oder dort als Attraktion zusammengeknoteter Irgendwas erwarten soll.
3 Beyeler – Wege der Moderne – Die Sammlung Beyeler: Ausstellungskatalog 1993, Seite 158, Ausstellung in der neuen Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz - ISBN 3-89479-035-0
4 Boston Legal, William Shatner – CD kaufen klauen… na ihr wisst schon, es gibt eine Conan O’ Brian Show mit Shatner, das muss man gesehen haben. In Boston Legal nehmen sich die anschaulich übergewichtigen Sam Spader und William Shatner als Anwaltsfreunde selbst auf den Arm. Unglaublich welch lange Plädoyers Spader aufzutischen in der Lage ist. Shatner als Deny Crane spricht die sparsamen Texte. Glaubt, er habe Mad Cow Desease, Zwei Folgen hintereinander der Dialog Screwball – Serie schafft man, dann erstmal Pause machen.
5 Michael Haneke – Interview Tagesspiegel, Sonntag, 16. September 2012., Zitat: „Alles was auf den Begriff gebracht wird, ist künstlerisch tot.“ – Ich gestehe, wer solche Sätze in einer harmlosen Sonntagszeitung verkündet, sollte keine Bücher schreiben, sondern Filme drehen und versuchen die Zeit anzuhalten, und das tut er ja dann auch.
Alex Schuhe
Am nächsten Tag überraschte mich Alex mit einer Hiobsbotschaft. Das Aufpeppen ihres Gesichts barg erste Hindernisse. Sie gestand mir, dass sie noch nie in ihrem Leben Lippenstift getragen hatte. Ich war ja nun einiges gewohnt, aber das? Keinen Lippenstift? Ich – ratlos. Zumal, ich wollte ja nun auch nicht zu tief in ihre Klein-Mädchen-Welt eindringen, obwohl, gerade das mag ich wirklich, mit einem Mädchen losstiefeln und sie anziehen. Das hat nämlich nichts mit Mode zu tun, sondern eben mit Anziehen und zwar nach ästhetischen Gesichtspunkten. Sie sah mein besorgtes Gesicht, umarmte mich wieder kurz auf diese distanzierte Weise, es ging auch nicht viel anders, sie war ja einen Kopf größer, und beschloss: „Leo, wir beginnen mit die Schuhe.“ „Du meinst mit den Schuhen?“ „Na sagt man doch bei euch so in Berlin?“ „Aber ich bin hier im Urlaub, erinner mich bitte nicht andauernd an diese Scheißstadt.“ „Ach ja“, sagte sie, „außerdem ist der Mode-Part ja Teil deiner Therapie, 'tschuldige, will sagen, Stufe 2 is dran.“ „Genau“, sagte ich, fragte aber gleich irritiert: „Wieviele Stufen hat denn meine kleine Leo-Rakete?“ Alex sah mich hochernst an, entweder veralberte die mich hier, dass sich die Fußgängerzone bog, oder sie nahm das wirklich so ernst mit diesen Raketenstufen, das konnte ja wohl nicht sein, dass jedes Zünden einer Stufe so schmerzlich anstrengend sein würde, wie das Papageienkleid? „Lass uns losgehen“, entschied sie, „Vier, nein fünf, dann wieder vier - reicht ja“, entschied sie, und ich maulte: „Hier gibt es mindestens ebenso viele Schuhläden und du hast bestimmt vor, jeden einzelnen abzuklappern, bis sämtliche Verkäufer am Boden liegen?“ „ Acht!“ sagte Alex. „Acht Schuhläden und der Rest stimmt fast genau. Vier Stufen, acht Schuhläden, und Ich will, dass sie auf dem Boden krauchen, auf dem Rücken liegen wie die Käfer, in den Teppich krallen und zuckend rumkrabbeln“, kicherte sie. Das war der Moment, da ich das erste Mal ihre Hand ergriff, nur um zu wissen, dass ich hier nicht auch mit ner Kunstfigur rumstiefelte. Doch der Griff ging daneben, irgendwie versuchte ich dann ihr schmales Händchen in das meine ja auch nicht allzu große zu quetschen. „Ja, ja meine Hände“, sagte sie, „sind irgendwie unhandlich.“ „Ach was“, tröstete ich, „lass uns beginnen, wir wollen ja was für deine Füße kaufen!“ Alex’ Strategievorgaben für den Kauf von Schuhen waren dann doch sehr eindeutig. Sie zählte mir auf: „Wir gehen zuerst in den ‘Ramsch’, dann in den ‘Apfel’ und arbeiten uns hoch zur ‘Lunge’.“ СКАЧАТЬ