Die Firma des Piloten. K.B. Stock
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Firma des Piloten - K.B. Stock страница 7

Название: Die Firma des Piloten

Автор: K.B. Stock

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783737583275

isbn:

СКАЧАТЬ Heli knapp über dir, damit du die Traglast-Seilwinde aktivieren kannst. Dann hängst du dich ein und ich ziehe dich wieder hoch.“

      Kurz nach hinten gewandt, fuhr PHK Wagner fort: „Sorry, Herr Minister – aber so wie es aussieht, werden Sie beide wohl an Bord bleiben müssen.“

      Obwohl die entsetzten Augen von Innenminister Schwarz etwas Anderes ausdrückten, sagte er dennoch ruhig: „Verstanden Herr Wagner, machen Sie weiter – ich vertraue auf euer Können.“

      „Bin am Seil!“, meldete sich wenige Minuten später PHK Leitner, dem es nach zwei erfolglosen Versuchen endlich gelungen war, sich an der von ihm zuvor freigelegten Außenlastwinde des Hubschraubers festzuklinken.

      „Zieh langsam hoch, damit ich über die Bäume da vorn komme – und halt unseren Heli endlich mal gerade“, schimpfte er gleich hinterher.

      „Halt die Klappe Markus, ich bin ja schon dabei!“, antwortete Michael, ehe er auch schon rief: „Dirk, gib mir die Richtung!“ „Bleib so, du bist genau auf Kurs“, antwortete PHM Petersen trocken.

      „So, bin jetzt über diese Scheißbäume drüber – du kannst mich jetzt langsam wieder tiefer durch die Luft rudern lassen“, knurrte Markus Leitner kurz darauf an seinem Seil unter dem Hubschrauber.

      „Dreh’ noch ein bisschen mehr nach 1 Uhr, genau – da vorn hängt der Feuerwehrmann – ich hab’ ihn genau im Visier“, meldete Dirk Petersen in diesem Moment.

      „Danke Dirk. Markus siehst du ihn – er trägt ’ne orangegelbe Rettungsweste!“

      „Ziel erfasst“, kam es umgehend von Markus zurück. „Wir sind genau auf Kurs – und jetzt – mach’ langsamer und lass mich vorsichtig runter. Mist, er kann sich scheinbar kaum noch halten,“ kam es gleich darauf von PHK Leitner.

      Doch es benötigte nach dem ersten, noch einen weiteren Versuch, ehe PHK Leitner den inzwischen wild um sich rudernden Feuerwehrmann zu fassen bekam.

      „Scheißdreck, diese Treibinsel scheint langsam auseinander zu brechen“, alarmierte Markus im gleichen Augenblick per Funk und auch vom knapp über der Wasseroberfläche äußerst niedrig fliegenden Hubschrauber konnte man sehen, dass sich das Konglomerat aus Ästen, kleinen Stämmen und sonstigem Treibgut durch den Rotorabwind langsam aufzulösen begann.

      Während Markus den verunglückten Feuerwehrmann an sich krallte und dessen Hüftgurt in rasender Geschwindigkeit per Karabinerhaken an seiner Tragschlaufe befestigte, brach das Treibgut in der immer noch rasenden Strömung mit einem lauten Knall entzwei.

      „Hoch, hoch – mach schon!“ rief Markus seinem Freund und Piloten Michael zu, der den EC-135 sofort ein ganzes Stück weit anhob. „Haben wir euch beide sicher am Seil?“, fragte er gleichwohl mit ruhiger Stimme. „Ja, alles klar – das war ziemlich knapp, mein Lieber“, erwiderte Markus Leitner per Funk.

      „Dirk – Meldung an Florian 14/30 – wir haben ihn“, sagte Michael Wagner zu seinem dritten Besatzungsmitglied, während er den Hubschrauber behutsam in Richtung Donauufer drehte.

      „Die sollen uns jetzt sofort einen nahegelegenen Landeplatz zuweisen, wo wir unsere ‚Außenfracht’ vorsichtig absetzen können.“

      „Hier Florian 14/30. Wir haben mitgehört“, meldete sich der Einsatzleiter der Rettungsleitstelle in diesem Moment per Funk.

      „Leute, ihr habt’s wirklich drauf. Danke, dass ihr unseren Mann gerettet habt. Euer Landepunkt ist der Sportplatz bei der Gemeinde Bergham, nur knapp einen Kilometer von euch entfernt. Ich sende euch gerade einen Positionsmarker. Zwei RTW13 von uns sind mit Notarzt bereits vor Ort.“

      „Danke Florian, wir landen in knapp einer Minute. Stellt euch auf Unterkühlung ein. Und bitte weist eure Rettungskräfte darauf hin, dass die beiden per Seil an unserem Außenlasthaken hängen, und nicht an unserer Rettungswinde – denn dafür hatten wir keine Zeit mehr. Und ehe die zwei da unter uns nicht in Sicherheit sind, kann ich meinen Hubschrauber nicht aufsetzen.“

      „Verstanden Edelweiß 3, Rettungskräfte erhalten Kenntnis. Nochmals Danke und viel Glück. Ich bin selbst in ein paar Minuten bei euch vor Ort.“

      „Wer war das denn?“, fragte der den Funkverkehr mithörende Innenminister Schwarz in diesem Moment von hinten.

      „Das war, der individuellen Funkkennung nach, der Landrat des Kreises Deggendorf höchstpersönlich. Soweit ich aus einem Presseartikel weiß, war er früher Offizier beim KSK14 der Bundeswehr“, antwortete PHM Petersen umgehend.

      „Na ja, dieser Kerl ist zwar ein Roter, aber einer von der besseren Sorte. Glaub’ ich wenigstens. Bin mal gespannt, was er sagt, wenn ich gleich mit aus dem Hubschrauber aussteige.“

      „Politiker!“, grummelte Michael Wagner leise und innerlich lächelnd vor sich hin, als er den bezeichneten, höher gelegenen Landeplatz mit aller Vorsicht anflog.

      Nachdem die Rettungskräfte am Boden die beiden, als ungewöhnlichen Außenlast transportierten Personen, in Empfang genommen hatten, landete er den EC-135 gleich danach sanft auf dem Rasen des Sportplatzes der Berghamer Schule.

      „Schon wieder ein Ort namens Bergham, wenn auch ein ganz Anderer“, dachte Michael Wagner, als er die beiden Turbinen des Hubschraubers in den Leerlauf brachte und nach deren Abschalten die Rotorbremse einlegte.

      „Aber diesmal haben wir den Wettlauf gegen die Zeit gewonnen“, sagte er sich und war zum ersten Mal froh, dass dieser Tag bislang völlig anders, als der letzte Freitag verlaufen war.“

      Als der Hauptrotor des EC-135 zum Stillstand gekommen war, öffnete Michael Wagner seine Cockpittür und sprang auf den Boden, um Dirk Petersen beim Aussteigen seiner Gäste an diesem unvorhergesehenen Landeplatz zu unterstützen.

      Den Innenminister dem überaus verblüfften politischen Kontrahenten überlassend, eilte Michael sofort im Laufschritt zum RTW, in dem sein Kumpel Markus inzwischen mit einem Goldfolienumhang unter einer Infrarotlampe aufgewärmt wurde.

      „Fehlt ihm was?“, fragte er den anwesenden Notarzt augenblicklich.

      „Nein, Ihr Kollege ist nur ein wenig unterkühlt und nass geworden ist er auch. Aber ansonsten ist er unverletzt und wohlauf.“

      „Markus, alter Krieger, ich hatte schon gedacht, dass du ernsthaft zu Schaden gekommen wärst. So schnell, wie die Rettungskräfte dich gerade abtransportiert haben, war ich schon aufs Schlimmste gefasst. Aber wie ich sehe, liegst du nur faul unter einer Höhensonne auf einer bequemen Trage“, neckte Michael Wagner seinen Partner.

      „Du Spinner!“, grollte Markus Leitner sogleich. „Unkraut vergeht bekanntlich nicht. Aber ich bin nicht nur höllisch nass geworden, sondern ich friere auch noch immer. Lass mich also noch ein paar Minuten in Ruhe.“

      Da sich der besorgte Michael Wagner, selbst nach diesem verbalen Ausbruch seines Freunds, keinen Zentimeter von der Trage entfernte, sagte Markus mit entnervten Blick: „Sag mal, haben unsere VIP-Gäste eigentlich begriffen, dass so eine Rettung am Außenlasthaken eines Hubschraubers eigentlich noch nie versucht worden ist, weil sie gegen alle Regeln verstößt?“

      „Weiß ich nicht – ist mir aber auch egal. Zumindest war das eine absolut geglückte Premiere, auf die wir alle beide stolz sein können, denn bei dieser Harakiri-Aktion – noch dazu mit unserem obersten Dienstvorgesetzten an Bord – hat die СКАЧАТЬ