Die Firma des Piloten. K.B. Stock
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Название: Die Firma des Piloten

Автор: K.B. Stock

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783737583275

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СКАЧАТЬ versucht.

      Aber wie es ihre anpackende Art war, hatte Tante Waltraud, die nach dem frühen Krebstod ihres Ehemanns ihren früheren Mädchennamen ‚Wagner’ wieder angenommen hatte, sich sofort danach der Situation gestellt und auf Michaels Bitte hin in der Firma ihres Bruders vorläufig das Steuer in die Hand genommen.

      Als sich Michael Wagner am 04. Juni 2013 bei einem späten Frühstück gerade eine Nachrichtensendung im Morgenfernsehen anschaute, in der über die rapide steigenden Flusspegel in ganz Bayern und Österreich berichtet wurde, klingelte Michaels Smartphone.

      „Michael, Wolf hier. Wir haben hier in der Staffel ein Problem. Ich weiß, dass du im Moment wahrlich anderes um die Ohren hast, aber wir könnten dich heute hier gut gebrauchen.“

      „Das Hochwasser, stimmt’s?“, fragte Michael sofort. „Gut geraten, damit hat’s zu tun“, erwiderte POR Wolf augenblicklich.

      „Wir haben im Moment beinahe alle Kollegen im Einsatz. Nur für Markus fehlt uns momentan der Pilot, weil dein Nachfolger noch im Auslandsurlaub ist und deshalb erst ab der nächsten Woche verfügbar sein wird.

      Heute Morgen hat uns Innenminister Karl Schwarz angerufen, weil er sich gerne aus der Luft ein persönliches Bild von der augenblicklichen Hochwasserlage an der Donau machen würde.

      Da unsere übrigen Hubschrauber und auch die der Bundespolizei bereits seit Samstag alle im Einsatz sind, lautet meine Bitte: Wärst du trotz allem bereit, ab heute Mittag bei uns einzuspringen, um den Herrn Minister zusammen mit Markus über Regensburg und Deggendorf bis nach Passau und danach wieder hierher zurück zu fliegen?“

      „Klar Heinrich. Einverstanden – ich komme gern. Hier fällt mir sowieso allmählich die sprichwörtliche Decke auf den Kopf. Vielleicht ist da ein wenig Ablenkung ganz nützlich. Meine Tante ist schon wieder in der Firma und hilft dort aus, weil ich mich dazu noch nicht aufraffen konnte.“

      „Gut, aber fühlst du dich fit genug für diesen Einsatz?“, fragte POR Wolf zurück. „Sicher, das ist kein Ding. Am Nachmittag soll ja zumindest der Starkregen, dem Wetterbericht zufolge, ein wenig nachlassen.

      Ich mach’ mich dann nachher gleich auf den Weg, will vorher nur noch meiner Tante Bescheid sagen. Markus soll schon mal unseren Heli vorbereiten – und sage ihm bitte, er soll voll auftanken. Ich hätte bei einem VIP-Transport bei diesem Wetter nämlich gern ausreichend Reserve an Bord.“

      „Richte ich ihm aus, Michael – also dann bis nachher“, beendete Heinrich Wolf an dieser Stelle das Gespräch.

      Schon eine gute Stunde vor dem geplanten Starttermin, kam Michael Wagner in der Einsatzbasis der Polizeihubschrauberstaffel an. Als er den Hubschrauberhangar betrat, lief ihm gleich sein Freund Markus entgegen.

      „Am Freitag warst du ja gleich weg. Ich hatte noch gar keine Gelegenheit, dir meine tiefempfundene Anteilnahme auszudrücken“, sagte PHK Markus Leitner, während er seinen Kollegen tröstend umarmte.

      „Wenn ich dir bei irgendwas helfen kann, rufst du mich gefälligst an. Dafür sind Freunde schließlich da“, fügte er dann noch hinzu.

      „Danke Markus, vielen Dank. Ich bin am Freitagnachmittag mit unserem Chef gleich in die Gerichtsmedizin nach München gefahren. Und die machen um 16:30 Uhr zu. Deshalb konnte ich nicht mehr bei dir vorbeikommen“, erwiderte Michael Wagner mit tränenfeuchten Augen, die er sich aber sogleich verstohlen wieder abwischte.

      „Nun, wir haben zu tun – wie weit bist du mit der Flugvorbereitung?“, fragte PHK Wagner, nachdem er sich wieder gefasst hatte.

      „Fast fertig, Start ist in ca. einer halben Stunde. Der Heli ist einsatzklar – ich lass ihn gleich rausschieben – und den Flugplan hab’ ich auch bereits eingereicht.“

      „Okay, dann geh’ ich jetzt mal zum Boss und kümmere mich danach um die neuesten Wetterdaten für unser Strecke“, erwiderte PHK Wagner prompt.

      Als Michael wenige Minuten später im Büro seines Chefs eintraf, wurde er von diesem schon erwartet. „Danke Micha, dass du uns zur Hilfe kommst. Innenminister Schwarz ist schon auf dem Weg hierher und wird wohl in Kürze eintreffen.

      Ach so, ehe du fragst – es gibt leider noch nichts Neues zu dem Anschlag auf deine Eltern. Inzwischen hat die Mordkommission im K 119 der Kripo München die Ermittlungen aufgenommen und ich stehe mit deren Chef, einem EKHK10 Kurt Schröder, bereits in Kontakt. Wenn du in den nächsten Tagen mal Zeit hast, würde er übrigens gern einmal mit dir sprechen.

      Ich kenne übrigens seinen Abteilungsleiter, den Leitenden Polizeidirektor Hans Breitner, ziemlich gut. Wir sind schon seit einiger Zeit befreundet und er hat mir versichert, dass der Fall bei Kommissar Schröder und seinen Leuten in den besten Händen ist.“

      „Danke Heinrich, ich werde gleich morgen mal mit ihm telefonieren“, entgegnete Michael Wagner mit belegter Stimme, fasste sich aber sofort wieder und sagte: „Ich geh’ dann jetzt mal und hol’ mir das neueste Wetter für den heutigen Einsatz.“

      „Habe ich schon für dich erledigt Micha“, erwiderte POR Wolf und drückte seinem Piloten eine Reihe von Ausdrucken und einen Datenträger in die Hand. „Musst du nur noch in deinen Navigationscomputer laden“, fügte er gleich noch hinzu.

      Noch ehe PHK Wagner antworten konnte, riss POR Wolfs Sekretärin die Tür zu dessen Büro auf. „Die Herren sind da“, rief sie ganz aufgeregt, als hinter ihr auch schon Innenminister Schwarz mit seinem Personenschützer hereinkam.

      „Grüß Gott meine Herren,“ sagte Karl Schwarz mit seiner bekannt sonoren Stimme, während er den beiden anwesenden Männern der Hubschrauberstaffel die Hand schüttelte.

      „Ich hoffe, mein so kurzfristig erbetener Flug macht Ihnen nicht allzu viele Umstände. Aber unser Ministerpräsident Hofer möchte, dass auch die Politik bei dieser Hochwasserkatastrophe Flagge zeigt.

      Er selbst und Finanzminister Sandner sind mit zwei Helikoptern von der Bundespolizei ebenfalls unterwegs und schauen sich die Lage entlang der A8 im deutsch-österreichischen Grenzgebiet bzw. entlang der Isar an.

      Wir wollen uns dann am späteren Nachmittag in Passau zu einer improvisierten Pressekonferenz treffen. Dazu müssen wir aber zunächst mal mit eigenen Augen sehen, wie schlimm die Lage, insbesondere in Passau tatsächlich ist.“

      In diesem Moment fiel der Blick von Karl Schwarz auf Michaels Namensschild. „Ach du liebe Zeit – sind Sie der Beamte, dessen Eltern am Freitag bei diesem hinterhältigen Anschlag in Erding ihr Leben verloren haben?“, fragte er sichtbar bestürzt.

      „Ja Herr Minister, das waren meine Eltern. Sie waren wohl, wie es immer so schön heißt, zur falschen Zeit am falschen Ort“, erwiderte Michael Wagner mit belegter Stimme.

      „Mein allerherzlichstes Beileid, Herr Wagner“, entgegnete Karl Schwarz, während er nochmals Michaels Hand ergriff und diese ziemlich teilnahmsvoll drückte.

      „Polizeidirektor Breitner von der Abteilung Einsatz im Münchner Präsidium hat mich über den Fall noch am Freitagabend informiert. Und ich verspreche Ihnen hoch und heilig, dass er und seine Leute keine Ruhe geben werden, bis wir diese Verbrecher gefasst haben.“

      „Danke Herr Minister“, sagte Michael knapp, als Minister Schwarz auch schon weiter fragte. „Aber warum sind Sie heute hier – ich dachte man hätte Sie erstmal beurlaubt? Sie haben doch sicher eine ganze Menge СКАЧАТЬ