Die Firma des Piloten. K.B. Stock
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Firma des Piloten - K.B. Stock страница 13

Название: Die Firma des Piloten

Автор: K.B. Stock

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783737583275

isbn:

СКАЧАТЬ

      „Und wie mir scheint, kann dieser gutaussehende Ex-Polizist die Pippi Langstrumpf von damals in ihrer heutigen Aufmachung auch ganz gut leiden.“

      „Mal wieder typisch Mann. Nur, weil ich den Junior gut finde, muss ich ja noch nicht gleich in ihn verliebt sein. Halt also bloß deine vorlaute Klappe, du Hirsch“, war alles, was die sanft errötete Anna ihrem Bruder Max mit gespieltem Zorn zurief, ehe sie ihn gleich danach mit Schwung in dessen Computersaal schob und die Tür zu seinem Allerheiligsten in gespieltem Zorn hinter ihm zuwarf.

      Bereits an diesem Donnerstagabend saß Michael Wagner – wie er es versprochen hatte – schon gleich nach dem Abendbrot, das seine Tante für ihn zubereitet hatte, an seinem Macbook und durchforstete das Internet nach technischen Daten von infrage kommenden Hubschraubern.

      „Du hast dein Abendessen ja kaum angerührt“, schimpfte seine Tante, als sie ihn in seiner benachbarten Appartementwohnung aufsuchte. „Ich esse es so nebenbei“, erwiderte Michael, während er erneut auf den Herstellerseiten herumscrollte.

      „Jetzt iss erstmal zu Ende, damit ich den Abwasch machen kann. Du musst ja nicht gleich am ersten Tag ein Rekordergebnis aufweisen. Und morgen ist dein erster Einweisungstag in der Firma, da solltest du vorher ausgeschlafen sein.

      Vielleicht gibt dir Max Baur morgen ja auch einen Tipp, wie du das mit der Internetrecherche am besten angehen kannst. Von Computern scheint er ja ’ne ganze Menge zu verstehen.“

      „Okay Tante Traudel. Wenn ich aufgegessen haben, folge ich dir in die Küche und helfe dir beim Abwasch“, meinte Michael, als er sich müde über das Gesicht fuhr. „Aber danach werde ich noch ein bisschen telefonieren und ein paar Bekannte anrufen.“

      „Den Abwasch schaffe ich schon alleine. Mach also, was du nicht lassen kannst, aber um 23:00 Uhr ist Schluss damit. Morgen hast du viel zu tun und du willst ja nicht gleich an deinem ersten Arbeitstag einen übermüdeten Eindruck machen.“ „Ja mein Traudchen, zu Befehl – ich werde gehorchen.“

      „Frecher Kerl!“, erwiderte Waltraud Wagner mit gespielt böser Miene – und nennst du mich noch einmal ‚Traudchen’, leg’ ich dich, genauso, wie früher in deinen Ferien auf unserem Bauernhof, übers Knie!“

      Dann verkündete Waltraud noch mit erhobener Stimme: „Ich geh’ jetzt zu Bett und du, mein grinsender Neffe, solltest das auch bald tun!“

      „Mach ich, Tantchen – versprochen“, erwiderte Michael Wagner sofort, da er wusste, dass seine Tante keinen Widerspruch dulden würde.

      Kurze Zeit später schaltete Michael seinen Computer ab und nahm danach sein iPhone in die Hand, weil er an diesem Abend unbedingt noch seinen alten Freund Matthias Debus erreichen wollte.

      Nach zwei erfolglosen Versuchen mit nicht mehr existenten Rufnummern hatte er ihn schließlich über die Auskunft an der Strippe.

      „Das nenn’ ich mal ’ne Überraschung, mein Lieber. Von dir habe ich ja schon seit einer halben Ewigkeit nichts mehr gehört“, hörte er die Antwort, nachdem Matthias Debus Stimme aus dem Lautsprecher drang.

      „Du hast ja Recht Matthes, und ich bin darüber auch ziemlich zerknirscht, bin halt kein Vieltelefonierer. Aber hier bei mir ist eine Situation eingetreten, bei der ich dich gerne mal um deine fachmännische Meinung bitten würde.“

      Und dann erzählte Michael Wagner seinem alten Fliegerkumpel, den er von etlichen gemeinsamen Firmenlehrgängen bei der Firma Eurocopter her kannte, was in den letzten Wochen geschehen war.

      „Mein Gott, das waren deine Eltern?“, meinte Matthias Debus sofort. „Ich hab’ darüber in der Zeitung gelesen, aber da standen ja keine Nachnamen. Menschenskind, das tut mir sehr leid für dich. Habt ihr die Schweine wenigstens inzwischen gekriegt?“

      „Nein, leider nicht. Jede Spur ist bis jetzt im Sande verlaufen. Aber die Kollegen von der Kripo sind an dem Fall dran und ich werde nächste Woche mal ins Präsidium nach München fahren und schauen, wie weit sie dort mit den Ermittlungen sind.“

      Gleich darauf berichtete Michael von seinem beabsichtigten Ausstieg aus dem Polizeidienst sowie über seine Entscheidung, die Spedition seiner Eltern zu übernehmen.

      „Hätte nie gedacht, dass du deine geliebte Hubschrauberstaffel je mal verlässt. Aber wie kann ich dir bei deinem neuen Unternehmerjob helfen? Vom Spediteurwesen habe ich nämlich nicht die geringste Ahnung.“

      „Ich auch nicht, aber ab morgen werde ich das lernen“, entgegnete Michael Wagner bestimmt. „Fachleute, die mir das beibringen können, gibt’s dafür in unserer Firma ja genug.“

      „Verstehe, aber wofür brauchst du dann meinen Rat?“, fragte Matthias Debus zurück.

      „Nun, ich trage mich mit dem Gedanken, unser Geschäftsfeld – vor allem aus steuerlichen Gründen – um die Sparte ‚Nahstreckenlufttransport für eilige Güter’ zu erweitern. Das ist zwar momentan nur eine erste Idee, aber es gibt offenbar einen Bedarf, der im regionalen Bereich so noch von keiner Spedition bedient wird.“

      „Interessant – und dabei geht es um Hubschrauber, könnte ich mir vorstellen. Die Fliegerei lässt dich also nicht los, alles andere hätte mich auch gewundert, mein Lieber.

      Ich bin zwar jetzt schon ein paar Monate pensioniert, aber, wenn ich kann, helfe ich dir gerne. Verreisen und Urlaub machen ist mir nämlich inzwischen zu fad geworden.“

      „Du bist pensioniert?“, fragte Michael Wagner verblüfft. „Wie ist das denn gegangen? Ich dachte bei deiner Bundeswehr hätte man erst vor ein paar Jahren die Altersgrenzen nochmal angehoben.“

      „Tja, das ist zwar richtig, aber die Bundeswehrreform lässt grüßen. Sie ist – wie du vielleicht weißt – mit einer drastischen Reduzierung der Hubschrauberverbände, nicht nur beim Heer verbunden. Und daher gibt es in meiner Branche viel zu viele Piloten, die schon bald keinen Dienstposten mehr haben werden.

      Ich war ja bis Ende letzten Jahres noch als Fluglehrer auf dem EC-135 an der Heeresfliegerwaffenschule in Bückeburg eingesetzt und hab’ dann meine letzten Tage im Dienst mit der Auflösung des Kampfhubschrauberregiments 36 in Roth bei Nürnberg verbracht, wo ich übrigens noch immer wohne.

      Als das mit dem Bundeswehrreformgesetz schließlich spruchreif wurde, kam das Angebot meiner Personalführung, vorzeitig und ohne Abstriche bei der Pension in den Ruhestand zu treten – und das habe ich nach reiflicher Überlegung angenommen.

      Nicht zuletzt auch deshalb, weil ich in wenigen Jahren ohnehin ausgeschieden wäre und eine Umschulung auf den NH-90 für mich alten Kerl nicht mehr infrage gekommen wäre. Und einen Schreibtischjob wollte ich als Alternative letztendlich auch nicht haben.“

      „Dann fliegst du also seitdem gar nicht mehr?“, fragte Michael völlig perplex zurück. „Na ja, so hin und wieder darf ich bei einem Bekannten dessen Mühle kutschieren, damit ich meine Flugberechtigung behalte. Die hab’ ich nämlich sofort nach meinem Ausscheiden auf eine zivile Lizenz umschreiben lassen.“

      „Sehr gut, dann bist du wahrscheinlich genau der richtige Mann für mich – sofern du denn willst und sofern sich mein Plan realisieren lässt.

      Wir sind hier nämlich im Augenblick dabei, eine Machbarkeitsanalyse für eine kleine Lufttransport-Tochtergesellschaft zu erstellen – und dabei soll ich das Hubschrauber-Knowhow beisteuern. Das ist übrigens der Punkt, bei dem ich dich gern СКАЧАТЬ