Fleischpflanzerl. Jonas Scotland
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Название: Fleischpflanzerl

Автор: Jonas Scotland

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783844236552

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СКАЧАТЬ der Holztreppe zu hören. Frau Brunisch atmet auf.

      Nach einigen Augenblicken des Abwartens ist es wieder still. Die Gattenmörderin tritt erst ohne den Toten in den Flur, um noch einmal sicherzustellen, dass die Gefahr der Entdeckung wirklich vorüber ist. Alles in Ordnung. Demzufolge wird die Decke samt ihres leblosen Inhaltes mit hartnäckigen Fäusten gegriffen und Meter für Meter hinaus zu ihrem Bestimmungsort gezogen. Die fäulnisgeschwängerte Luft erschwert das Atmen. Aber einen Vorteil hat der vergangene Regen für Frau Brunischs makaberes Handeln: Auf dem rutschig nassen Rasen gleitet die Last leichter entlang.

      Als sie schließlich mit Anton vor dessen offenem Grab angekommen ist, wickelt sie ihn aus, zerrt ihn an den Rand des Abgrundes und lässt ihn respektlos hineinfallen. Dumpf schlägt der Körper auf den düsteren Grund seiner zukünftigen Ruhestätte. Ohne eine Pause einzulegen, schaufelt die auf ihre eigentümliche Art geschiedene Ehefrau mit der wurmhaltigen Erde ihren Mann zu. Sie verteilt diese am Ende so geschickt, dass kein Hügel entsteht, sondern der Boden genauso eben wie vorher aussieht und nichts von dem, was er verbirgt, erahnen lässt. Als die Arbeit fertig ist, begibt sie sich ins Haus zurück und legt die Decke in den Keller.

      Am nächsten Vormittag spielt die abgebrühte Person, eiskalt berechnend, bei einer alten Freundin eine Theatervorstellung, welche ihres gleichen sucht: »Alice, es ist etwas Furchtbares geschehen!« Sie wimmert gekonnt, quetscht sogar einige Tränen heraus.

      »Hilde, was ist denn los? Hat Anton wieder getrunken?«

      »Mein Mann ... Mein Mann hat mich verlassen!«

      »Ach ...«

      »Ja, und ... meinen Hans hat er auch umgebracht! ...«

      »So ein verdammter Kerl!«

      »Was hab’ ich bloß für ein schweres Los! Lässt der Schuft mich einfach mit dem Jungen sitzen!«

      »Na Hilde, du hast es ja nicht leicht mit ihm gehabt. Kannst ja froh sein, dass du den Säufer los bist! Andere Männer sind auch aus dem Krieg zurückgekehrt und sind keine Trinker geworden! Das arme unschuldige Tier tut mir nur Leid. Aber darüber wirst du sicher bald hinwegkommen.«

      Später findet zwischen Mutter und Sohn eine Unterredung statt, die dieser nie vergessen wird:

      »Das war heute wieder ein Tag in der Schule, nichts als Ärger!«, möchte er berichten. Aber statt Verständnis und Trost erwartet ihn etwas anderes:

      »Hermann, ich muss mit dir reden! Wie du weißt, habe ich dir ja schon gestern gesagt, dass ich dich strenger erziehen muss, damit aus dir eines Tages ein richtiger Mann und ein anständiger Mensch wird, nicht so ein Taugenichts und Trunkenbold wie dein Vater!«

      »Ja, Mutter.«

      »Siehst du, da kann man mal sehen, was aus so einem Jungen werden kann, wenn er nicht die richtige Erziehung genießt! Dabei hatte ich doch so lange auf die Rückkehr deines Vaters gewartet, damit er mir auch hilft, dich richtig zu erziehen. Ich wusste ja nicht, dass er sich so verändert hat, zum Schlechten meine ich. Verstehst du das?«

      »Ja, natürlich. Aber ...«

      »Und nun ist er weg. Du bist jetzt schon ein großer Junge mit deinen zwölf Jahren. Deshalb ist es das Beste, wenn ich dich in ein Internat gebe.«

      »Aber Mutter! Ich ...!«, reagiert er völlig verstört über die jähe Mitteilung.

      »Keine Widerrede! Du brauchst eine Vaterfigur! Dort sind Leute, die sich um dich kümmern werden und aus dir einen richtigen Mann machen!«

      Bald ist es so weit. Das Kind mit dem Namen Hermann Brunisch wird in ein Kloster im fernen Bayern gesteckt. Seine Mutter wird von den Nachbarn bedauert, so auch vom jungen Kuchenbäcker: »Guten Tag, Frau Brunisch!«

      »Guten Tag!«

      »Der Hermann hat mir von Ihrem schweren Schicksalsschlag erzählt.«

      »So? Was hat er denn gesagt?«, fragt sie argwöhnisch nach.

      »Na, dass Ihr Mann im angetrunkenen Zustand den Hans erstochen und sie dann verlassen hat. Das ist bitter. So was hätte ich von Ihrem Mann nie gedacht. Wir haben uns doch mal so nett unterhalten. Dass er Sie jetzt mit dem Kind einfach sitzen lässt und seine Pflichten als Vater vernachlässigt!«

      »Naja, was soll man machen? Das Leben muss ja weitergehen.«

      »Ja, wissen Sie, man muss immer alles mit Humor nehmen. Zum Beispiel ist es doch ein Witz in dieser Situation, dass Ihr Hund genauso hieß wie mein Onkel. Weil ...«, schmunzelt der hoch gewachsene Erbe, »... ich meine, wenn ich sage: "lhr Mann hat den Hans erstochen." Wenn einer das hört, dann könnte er glatt meinen, dass von meinem Onkel die Rede sei.«

      Die Angesprochene macht ein ernstes Gesicht, als sie diese als Aufheiterung geplante Anmerkung vernimmt.

      Erschrocken darüber, er könne der Nachbarin zu viel zugemutet haben, reagiert der junge Mann sensibel: »Entschuldigen Sie. Ihnen ist jetzt sicher nicht nach Scherzen zumute. Sie haben sicher Ihren Hund sehr gern gemocht.«

      »Ja, aber nun ist es ja schon ein paar Wochen her. Ich musste nur gerade, wo Sie das sagen, an Ihren toten Onkel denken«, erklärt sie. »Was wohl aus dem geworden ist?«

      »Tja — das werden wir wohl nie erfahren.«

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