Der rote Baum. Peter Kunkel
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Название: Der rote Baum

Автор: Peter Kunkel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783737508834

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СКАЧАТЬ die Blechhütten von Mti Mwekundu, anfangs schockierend dürftig und kaum bewohnbar, wachsen sich zu unerlaubt komfortablem Lebensrahmen aus, dicht an der Grenze dessen, was diesem Land zuge-mutet werden kann, vielleicht schon ein wenig darüber hinaus - und haben sich doch in all den Jahren nicht im Geringsten geändert.

      6

      Wir haben dort die großen Tiere beobachtet, untersucht, wenn Sie es lieber so ausgedrückt haben wollen, Herr Ministerialrat. Geschützt und verwaltet, wie Sie es mir jetzt zumuten, haben wir sie nicht, wenn uns die Park-verwaltung auch in der Absicht nach Mti Mwekundu gesetzt hat, den Wilderern durch diese europäische Präsenz eine gewisse Zurückhaltung einzuflößen.

      Ich bin eine kontemplative Natur und zufrieden, wenn ich Fernglas, Diktaphon und Protokollheft, vielleicht noch einen Zähler für häufig wiederkehrendes Verhalten zu managen habe und mehr nicht. Ich könnte Wurzeln schlagen, versunken in den Anblick von Antilopen, wenn ich ihnen nicht zu den verschiedenen Stätten ihres Daseins folgen müßte. Susanne ist vielleicht etwas aktiver veranlagt; aber sie hat das in die Mühen um ein bißchen mehr Wissen, in die Bestimmung der Nahrungs-pflanzen zum Beispiel, umsetzen können, ohne ihre Umwelt in Rotation zu versetzen, wie es so viele Frauen, und besonders hierzulande, offenbar tun müssen, sollen sie sich des Lebens freuen - sie haben mich nicht wenig mit ihren Tätigkeitsdrängen erschreckt, als wir zurückgekommen waren.

      Wir haben längst nicht alles herausbekommen, was wir gern gewußt hätten. Wir pflegen zu sagen, daß es Zeit war zurückzukehren, eh wir selbst zu vierbeinigen Wiederkäuern geworden wären. Aber wir sagen es mehr um unserer Freunde willen; sie möchten nun einmal glauben, daß wir 'draußen' die 'Heimat' und auch sie selbst vermißt haben, sie und das Werk ihrer Hände und Köpfe. Wir wissen, daß wir zu früh zurückgekommen sind und zu spät: wir sind hier nicht mehr heimisch geworden, auch Susan-ne in ihrem Verlag nicht, und dort hätten wir vielleicht noch etwas Kraft und einige Ideen für ein paar Jahre mehr gehabt, für sinnvollere Tätigkeit jedenfalls, als mittelmäßige Manuskripte trotz eigenen Einspruchs zum Druck gehen zu sehen und in einer Futterküche den Leuten zwischen die Füße zu laufen.

      Mußten wir wirklich fort? Um jetzt zurückgerufen zu werden, damit wir die Reste dessen, was uns damals in ungestörter, oder doch kaum gestörter, Fülle umgab, vor endgültigem Untergang zu bewahren versuchen?

      Sicher, wir wußten, schon bevor wir Mti Mwekundu zu sehen bekamen, daß wir dort nur auf Zeit arbeiten durften. Es hat unsere Arbeit nicht wenig beeinträchtigt, daß wir uns, mit gutem Gewissen wenigstens, nie eine Arbeit vornehmen konnten, die mehr als zwei Jahre in Anspruch genom-men hätte. Wir konnten jederzeit Kugelschreiber und Fernglas von einheimischen Kräften aus der Hand genommen bekommen - wenn sie sie bloß genommen hätten! Offiziell haben junge Leute von der richtigen Hautfarbe und, nicht zu vergessen, vom richtigen Stamm, uns ersetzt, manchmal mit der richtigen Ausbildung, gelegentlich sogar mit dem richtigen Diplom. Man kann sich fragen, worin eigentlich; denn Posten in der Parkverwaltung, eben die Posten, die sie nach uns eingenommen haben, hatten wir keine. Aber es ist müßig, so zu fragen. Wir haben gewußt, daß es so kommen würde. Wir sind unter der Bedingung nach Mti Mwekundu gekommen, junge Leute anzulernen, die eines Tages unsere Tätigkeit übernehmen sollten. Wir waren auch nicht unersetzlich. Jeder kann ersetzt werden, und ob das, wovon man ihn bei dieser Gelegenheit trennt, für ihn ersetzbar ist, kann nicht in Betracht gezogen werden. Es geht niemand an als ihn allein.

      Bloß, anders als etwa in Kamerun oder in Zambia, war es eben nichts mit der Weitergabe des Fernglases, nicht einmal des Kugelschreibers. Man hat nichts mehr gehört von den großen Tieren des Kuravunaparks, ich meine, in wissenschaftlichen Zeitschriften und ähnlichen Orts, und geschützt haben die jungen Leute auch nicht viel. Es ist zum Teil unsere Schuld; ich weiß es. Ich denke ungern an Henry zurück. Ich bekenne mich aber nicht dafür schuldig, daß von den zweitausend Nashörnern des Parks nur zwölf übriggeblieben und die inzwischen vielleicht auch nicht mehr von dieser Welt sind. Wir sind nur scheinbar ersetzt worden, und alle Welt hat es gewußt. Man hat es sich mit bereitwillig nachgeworfenen Abschluß-zeugnissen leicht gemacht - mächtige Arroganz haben sie erzeugt! Mein Blick zurück ist immer noch zornig, auch wenn die Nashörner im Kuravunapark nicht Susannes und meine Tiere gewesen sind und es um das trockene Mti Mwekundu herum gar keine gab.

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