Freunde für Immer. Carmen Sommer
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Название: Freunde für Immer

Автор: Carmen Sommer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783753192932

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СКАЧАТЬ hinterher. Wieso interessierte er sich plötzlich für Jana, dass war doch früher nie ein Thema für ihn?, schüttelte sie verständnislos den Kopf.

      Nach einer erfrischenden Dusche verließ Joel sein Zimmer, um sich in der Stadt umzusehen. Es hatte sich, nach all der Zeit, wirklich viel verändert. Er spazierte durch die Straßen, an alt vertrauten Plätzen vorbei und Bilder aus der Vergangenheit kamen ihm ins Gedächtnis. Dann stand er vor dem Cafe. Hier trafen sich alle nach der Schule, um über den Tag und ihre Zukunftspläne zu reden. Es war ihr Lieblingsort, vor allem, weil Judith und William, die Besitzer, immer ein offenes Ohr für die jungen Leute hatten. Es stimmte, was Anna sagte, von außen hatte sich das Cafe kaum verändert. Mit einem eigenartigen Gefühl ging er hinein. Er schaute sich um und war erstaunt. Das Cafe war nicht mehr dasselbe. Es war kaum wiederzuerkennen. Die Einrichtung war modern. Der ganze Raum war viel heller als damals und alles erstrahlte in neuem Glanz. Es kam ihm so vor, als wäre das Cafe viel größer, als früher. Aber trotzdem hatte es nichts von seiner Gemütlichkeit verloren. Die Tische standen anders, nur ein Tisch stand wie zu ihrer Zeit, am Fenster. Dort war der Stammplatz ihrer Clique. Joel suchte nach Judith, aber er entdeckte sie nirgends. Er sah nur zwei junge Frauen hinter der Theke, die sich gerade angeregt miteinander unterhielten. Beide kannte er nicht. Auch die junge Frau, die ihn bediente, war ihm fremd. Klar, dass nach so vielen Jahren das Personal gewechselt hatte, dachte er bei sich. Joel bestellte einen Kaffee und schaute aus dem Fenster. Seine Gedanken gingen weit zurück in die Vergangenheit.

      Sie waren eine große Gruppe und sehr gute Freunde. Alles unternahmen sie gemeinsam und waren nur selten getrennt. Nichts und niemand konnte sie auseinanderbringen. Joel schaute zur Theke und er erinnerte sich wieder an das junge Mädchen, dass so oft dort stand und ihn mit ihren großen, wunderschönen Augen eigenartig anschaute. Ihre langen, braunen Haare umrahmten ihr hübsches Gesicht. Und manchmal sah er ein Lächeln darin, dass er nicht deuten konnte. Schon als er sie zum ersten mal sah, war er von ihr hingerissen und je öfter sie sich begegneten, um so mehr entwickelte er Gefühle für dieses Mädchen. Er verliebte sich in sie. Ihm wurde aber auch bald klar, dass diese Liebe keine Chance hatte, denn sie war einfach viel zu jung. Deshalb schwieg er über seine Gefühle. Niemand durfte etwas davon erfahren. Weder Emilia, seine beste Freundin, noch Marc sein bester Freund. Er musste sich dieses Mädchen aus dem Kopf schlagen. Aber, dass war nicht so einfach, zumal sie sich fast täglich im Cafe sahen. An diesem Tisch fasste er dann diesen Entschluss. Leider gelang es ihnen nicht, alle an ein und derselben Uni zu studieren und zum ersten mal wussten sie, dass sie sich trennen mussten. Vicky, Michelle, Jonathan und Paul bereisten, nach dem Abi, zuerst einmal ein paar fremde Länder. Anna machte eine Ausbildung als Hotelfachfrau, um später das Hotel ihrer Eltern zu übernehmen und Julie zog mit ihren Eltern ins Ausland. Ihrem Vater wurde eine sehr lukrative, neue Stelle angeboten, die er dankend annahm. Sie fand einen Studienplatz an der Uni in ihrem neuen Heimatort. Jonathan, Luca und Sven studierten an einer Uni, die Studiengänge anbot, die sie belegen wollten. So wurden sie zum ersten mal auseinandergerissen. Der Abschied fiel allen sehr schwer. Doch auch wenn sie getrennt wurden, versprachen sie sich, den Kontakt zueinander nie abreißen zu lassen. Sie hielten sich bis heute daran. Auch wenn man sich nur selten sah, riefen sie sich regelmäßig untereinander an. Joel wusste noch genau, wie schwer es ihm fiel, diesen Ort zu verlassen, aber er wusste auch, dass es so am besten war. Er kam, bist heute, nie wieder hierher zurück.

      „Joel? Bist du es wirklich?“, riss ihn jemand aus seinen Gedanken.

      Joel hob den Kopf und schaute in das Gesicht von Judith.

      „Judith? Wie schön dich zu sehen. Ich habe gerade an euch gedacht“, sprang er auf und umarmte sie herzlich.

      „Wirklich? Das freut mich, dann hast du uns doch nicht vergessen. Ich dachte zuerst, dass ich mich geirrt hätte, als ich dich hier sitzen sah. Das war immer euer Stammplatz. Warum hast du uns nie besucht?“, schaute sie enttäuscht an.

      „Das ist kompliziert“, sagte er nur.

      „Du bist früher angereist?“

      „Ja. Ich wollte euch, nach so langer Zeit, endlich wiedersehen und mir alles in Ruhe anschauen.“

      „Das ist nett, dass du gleich hier vorbeigekommen bist. Ich kann es immer noch nicht glauben. Wie lange ist das jetzt her, als ihr alle hier an diesem Tisch gesessen seid.“

      „Eine Ewigkeit“, lächelte Joel.

      „Ja, das stimmt. Ich bin wirklich sehr froh, dich nach so langer Zeit wiederzusehen. Du hast uns gefehlt. Ihr alle habt uns gefehlt. Lass dich anschauen, Joel. Du hast dich überhaupt nicht verändert. Erzähl, wie geht es dir?“

      „Gut. Mir geht es gut, Judith. Und euch?“

      „Alles bestens“, nickte sie.

      „Das ist schön. Wie ich sehe, führt ihr dieses Cafe immer noch. Das freut mich ganz besonders. Wir waren immer gerne hier und es wäre nicht mehr dasselbe, wenn jetzt andere das Cafe übernommen hätten“, gestand Joel.

      „So lange alles gut läuft und wir gesund bleiben, werden wir es auch weitermachen. Aber genug von uns. Jetzt erzähl schon. Bist du inzwischen verheiratet?“

      „Was? Nein, ich bin nicht verheiratet. Ich habe bisher die Richtige noch nicht gefunden“, lächelte Joel sie an.

      „Was ist mit Emilia? Seid ihr denn nicht zusammen?“

      „Emilia? Nein. Wie kommst du denn darauf?“, schaute Joel sie entgeistert an.

      „Ihr ward damals unzertrennlich und ich dachte, dass aus euch später einmal ein Paar werden würde.“

      „Nein, aus uns ist kein Paar geworden. Ich hab sie schon lange nicht mehr gesehen. Alle meine Freunde sehe ich morgen nach langer Zeit zum ersten mal wieder.“

      „Was? Ich dachte, ihr würdet euch nie trennen? Ihr habt immer alles gemeinsam unternommen.“

      „Das ist richtig. Aber alles ändert sich einmal im Leben. Wir mussten uns gleich nach dem Abi trennen. Vicky, Michelle, Jonathan und Paul reisten in der Welt herum und der Rest von uns studierte auf verschiedenen Unis“, berichtete Joel.

      „Ich war wirklich der festen Überzeugung, dass du und Emilia verliebt ineinander seid. So kann man sich täuschen“, schüttelte Judith den Kopf.

      „Nur, weil wir immer zusammen waren? Emilia und ich kennen uns ja

      schon von klein auf. Wir waren fast wie Geschwister. Aber wir waren nicht verliebt ineinander“, erklärte Joel.

      „Wenn du das sagst? Aber wieso hast du deine Freunde denn nicht mehr gesehen?“, schaute sie ihn genau an.

      „Das ist eine lange, komplizierte Geschichte. Es spielt auch jetzt keine Rolle mehr. Das ist alles Vergangenheit“, schüttelte Joel den Kopf.

      „Du willst nicht darüber sprechen?“, staunte Judith.

      „Nein.“

      „Ok? Du weißt, dass du immer mit mir reden kannst.“

      „Ich weiß, Judith. Aber es ist unnötig“, lehnte Joel ab.

      „Wie du willst.“

      „Ich habe gesehen, dass ihr einiges verändert habt. Das Cafe ist wunderschön geworden“, lenkte Joel ab.

      „Ja, dass ist es. Wir wollten es etwas moderner gestalten. Schließlich gehören СКАЧАТЬ